Ich habe zu dem Thema keine besondere Meinung und auch nur durchschnittliches Wissen, aber dennoch eine Frage.
Warum sollte das nicht möglich sein, daß Wissen "verloren" geht? Ich stelle mir das so vor: Es gab auch im alten Rom schon Handwerker. Also Meister und Lehrlinge, in welcher Form und Organisation auch immer. Als das Reich nun immer größer wurde, später nicht mehr zu verteidigen, immer öfter überrannt wurde, zahlreiche und unterschiedlichste Völker plötzlich Einfluß nahmen, das Reich quasi nicht mehr regierbar war und Chaos und Faustrecht herrschte, brach die Ordnung eben zusammen. Und damit verschwanden allmählich auch einfach viele Handwerksberufe. Es wurden keine Aufträge mehr erteilt, man wurde auch nicht bezahlt, man brauchte keine Lehrlinge mehr und das Wissen wurde nicht mehr weitergeben. Man darf nicht vergessen, daß dieses Wissen ja nicht unbedingt aufgeschrieben wurde und für jederman zugänglich in Büchern stand. Und irgendwann wußte eben kaum noch jemand wie man eine Kanalisation am Laufen hält oder wie man Aquädukte baut.
Das ist doch heute nicht anders. Vor 100 Jahren kannte sich fast jeder irgendwie mit Landwirtschaft aus. Heute kaum noch jemand. Wissen geht verloren wenn es nicht aufgeschrieben und gebraucht wird. Und ich denke da, daß im römischen Reich irgendwann ein Zustand erreicht war, wo man andere Sorgen hatte als weiterhin zb. Straßen und Prachtbauten zu bauen. Und da man das Wissen nicht in zig Bücher aufschrieb, ging es eben verloren. Außerdem gab es ja auch nicht so wahnsinnige viele Bücher. Auch nicht so viele Kopien. Das heißt, daß mit ziemlicher Sicherheit viel Wissen auch durch Kriege, Brände, Zerstörung etc. unwiderbringlich verloren ging.