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Thema: U-Boot-Klasse 212

  1. #111
    Mitglied Benutzerbild von Dayan
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    :D AW: U-Boot-Klasse 212

    Zitat Zitat von Registrierter Beitrag anzeigen
    Jemand, der Messenger und Message nicht unterscheiden kann, sollte sich einmal untersuchen lassen.
    In schweren Fällen mehrfach und regelmäßig.
    Was ist mit deinen Visionen???????????
    ***

    Um aufs neue wach werden zu können, musst Du ohne Frage vorher einmal eingeschlafen sein, und analog dazu, um geboren werden zu können, musst Du vorher schon einmal gestorben sein (Kabalah)

  2. #112
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    Standard AW: U-Boot-Klasse 212

    Zitat Zitat von Dayan Beitrag anzeigen
    Was ist mit deinen Visionen???????????
    Um beim Wortspiel zu bleiben...Visionen...Sind das daneben Visagen oder Smileys ???

  3. #113
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    Standard AW: U-Boot-Klasse 212


    Junge Alternative.


  4. #114
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    Standard AW: U-Boot-Klasse 212

    "Westland Deployment" geht weiter.

    5. und 6. April 2013 - „U 32“

    Nach einem kurzen Hafenaufenthalt in Mayport hieß es für „U 32“ heute wieder alle Leinen los und ein. Während sich das Wetter über Florida noch wechselhaft zeigt, ist der Kurs für die Besatzung Delta bereits klar abgesteckt. Heute beginnt das TACDEVEX 2013, eine Übungsreihe mit der US-Amerikanischen Marine. Dabei sollen neue technische und taktische Verfahren erprobt werden. Die Deutsche Marine schickt für diese Übungsreihe die verschiedensten Einheiten ins Rennen. An der Seite von „U 32“ nehmen ein deutscher Seefernaufklärer vom Typ P-3C „Orion“, der Tender „Main“ und das Wehrforschungsschiff „Planet“ teil.
    Die US-Marine hat die Übung gleichfalls hochkarätig besetzt. Ein atomar angetriebenes Uboot der „Los Angeles“-Klasse, einen Zerstörer der „Arleigh Burke“-Klasse, moderne Ujagd-Hubschrauber und amerikanische Seefernaufklärer neuester Bauart. Noch vor dem Auslaufen hatten wir die Gelegenheit einen Blick auf die Einheiten zu erhaschen. Pünktlich zur Verpflegungsübernahme, am Auslauftag wird noch einmal frisches Obst und Gemüse übernommen, schiebt sich ein schwarzer Punkt den St. Johns River hinauf und wird schnell größer. Der Turm eines Ubootes zeichnet sich am grauen Horizont ab. Schnell wird klar, dass muss die USS „Dallas“ sein, die kurz in Mayport Station macht, um einen Personalwechsel durchzuführen.
    Als die „Dallas“ im Hafenbecken angekommen ist, werden schnell die Dimensionen dieses über 100 Meter langen und 7.000 Tonnen schweren Giganten deutlich. Die „Dallas“ ist doppelt so lang und insgesamt fast fünfmal größer als „U 32“. Alle an Bord sind gespannt, wie sich die „Dallas“ ‚anhört‘, wenn wir sie morgen wiedertreffen und die ersten Übungen beginnen. Für die Übungen mit der „Dallas“ sind Übungsgebiete mit den Namen New York und Berlin ins Leben gerufen worden. Die Strecke New York – Berlin in ein paar Minuten zurückzulegen, das erlebt man auch nicht alle Tage. Im Rahmen des ersten Teils TACDEVEX ist auch der Kommandeur des 1. Ubootgeschwaders, Fregattenkapitän Sascha Rackwitz, an Bord. Er lässt es sich nicht nehmen, seine Deltas bei diesem Vorhaben zu begleiten und sich von dem Leistungsstand der Besatzung ein Bild zu machen. Mit weiteren drei amerikanischen Ubootfahrern an Bord, die es kaum glauben können, das ein so kleines ‚Submarine‘ wirklich tauchen kann und dabei doch relativ ‚comfortable‘ ist, haben wir 34 Personen an Bord und damit ist die Hütte voll. Mittagessen am 5. April: Spaghetti Bolognese und am 6. April: Filet Wellington mit Kroketten.

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  5. #115
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    7. und 8. April 2013 - „U 32“

    [Links nur für registrierte Nutzer]Navigationsmaat bei seinem „täglich Brot“ (Quelle: © 2013 Bundeswehr / Mediendesign)[Links nur für registrierte Nutzer]

    „TASS ausbringen … volle Länge“. Dies bedeutet für „U 32“ im militärischen Jargon den Start der Übungen gegen das US-amerikanische Jagd-Uboot „Dallas“. Durch diesen Vorgang wird „U 32“ nicht nur zur längsten Einheit der Marine, sondern wir erhöhen unsere Sensorkapazität enorm. Dieses Schleppsonar wird hinter unserem Boot hergezogen und ist in der Lage sehr tieffrequente Geräusche unabhängig von den eigenen Bootsgeräuschen zu orten. Somit ist das TASS, mit ganzem Titel „Towed Array Sonar System“, bestens geeignet um andere Uboote aufzuspüren.
    Soweit zur Theorie! Denn bislang konnten wir mit dem im Bordjargon auch „Schlange“ genannten TASS wenig Erfahrungen sammeln, vor allem nicht gegen schnelle atomare Uboote. Doch unser verhaltener Optimismus zahlt sich aus. Die Gesichter unser Operations- und Sensorabteilung werden entspannter, während sich das TASS in den Atlantik abwickelt. Ab jetzt heißt es: such die „Dallas“! Wie immer wieder beschrieben, kommt es aber auch bei diesem Manöver wieder auf die gesamte Besatzung an. So gilt es für die Heizer das Boot so leise wie möglich zu machen, entsprechende Schaltungen vorausschauend und koordiniert mit der Distanz zum Gegner herzustellen und sparsam mit unserer Energie umzugehen. Im Boot herrscht absolute Stille. Schließlich wollen wir es der „Dallas“ so schwer wie möglich machen, uns zu finden.
    Das Sonarteam lauscht auf jedes Geräusch, das sich im Wasser befindet. Plötzlich heißt es: „Indiz auf Uboot“. Alles starrt gebannt auf die Sonaranlage und tatsächlich, da ist die „Dallas“. Das TASS zeigt sich von seiner besten Seite, die „Schlange hat zugeschnappt“. Jetzt gilt es, die „Dallas“ nicht mehr zu verlieren und Zieldaten aufzubauen. Wir passen unser Fahrverhalten dem Suchverhalten der „Dallas“ an. Das heißt zum einen die Kurse so zu wählen, dass wir die „Dallas“ in den Sensoren halten und zum anderen trotzdem unentdeckt den uns vorbestimmten Kursen zu folgen. Was hier recht einfach klingt erfordert höchste Konzentration vom gesamten Team. „Dallas jetzt auch im FAS (Flank Array Sonar - eine Längsantenne an jeder Seite des Bootes angebracht)“. Nun können wir ihre Entfernung über die Peilungsdifferenz unserer beiden Sensoren errechnen und haben eine Vorstellung davon, wie unser Gegner fährt. Außerdem räumt die eingehende Analyse letzte Zweifel aus. Wir tracken die USS „Dallas“, wir verfolgen sie also auf „Schritt und Tritt“.
    „BINGO“ - dröhnt es durch das Wasser Richtung „Dallas“. Mit diesem Signalwort teilen wir der „Dallas“ über das Unterwassertelefon mit, dass wir sie gefunden haben. Die „Dallas“ reagiert. „Mögliches Manöver für Dallas“. Die Auswanderung der Linie im Sonarbildschirm ändert sich deutlich. Jetzt heißt es ebenfalls reagieren, um sie nicht zu verlieren. Lange können wir der „Dallas“ so nicht auf den Spuren bleiben, da wir einem festgelegten Track (Route) folgen müssen. Aber nach erneuter Zieldatengewinnung haben wir einen Eindruck, wie die „Dallas“ fährt und drehen zurück auf unseren Track.
    Dieses Spiel erstreckt sich über die nächsten 34 Stunden. Hochkonzentriert, nur unterbrochen von wenigen Stunden für „Housekeeping“, arbeitet das Team zusammen, Hand in Hand, eine perfekte Symbiose quer durch alle Abschnitte an Bord. Eine ausführliche Auswertung, basierend auf unseren und den Daten der „Dallas“, wird folgen, doch nach dem ersten Eindruck kann die Besatzung mit ziemlich breiten Schultern in Mayport wieder an Land gehen. Das sollte eine ziemlich eindeutige Angelegenheit gewesen sein. Zum Abschied spielen wir dem Atom-Uboot über das Unterwassertelefon: „Dieselboats forever“ von Tommy Cox, um uns für die gelungene Übung nach deutscher Ubootfahrer Manier zu bedanken. Die Amerikaner antworten mit ihrer Nationalhymne und jeder staffelt ab, um den Transit zurück nach Mayport anzutreten. Mittagessen am 7. April: Kassler mit Sauerkraut und am 8. April: Schnitzel mit Kroketten und Champignon Rahmsauce.
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  6. #116
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    10. bis 12. April 2013 - „U 32“

    Nach einem kurzen Boxenstopp in Mayport, bei dem „U 32“ betankt, mit frischem Obst und Gemüse versorgt wurde, lief das Boot wieder aus. Der Verband, geführt vom Kommandeur 1. Ubootgeschwader, Fregattenkapitän Sascha Helge Rackwitz, der sich nach einer Woche auf „U 32“ nun wieder an Bord der Ubootunterstützungseinheit Tender „Main“ befindet, hat Zuwachs bekommen. Die „Planet“, größtes Wehrforschungsschiff der Wehrtechnischen Dienststelle 71 aus Eckernförde, ausgerüstet mit einem neuen Sonarsystem, und einem Ujagdflugzeug Typ P-3C „Orion“ der Marineflieger aus Nordholz.
    Gemeinsam nehmen alle Einheiten an einem der wichtigsten Vorhabens Abschnitte teil. Hierbei geht es darum, neue Sensoren und Verfahren im Bereich der Ubootjagd mit der US-Marine zu erproben. Die USS „Roosevelt“, die USS „Norfolk“, ein Atom-Ujagd-Uboot, Ujagd-Hubschrauber und Ujagd-Flugzeuge des neuen Typs P-8A „Poseidon“ nehmen die Herausforderung an. Viele der Besatzungsmitglieder von „U 32“ haben bereits seit fast einem Jahr aktiv an der Planung und der Entwicklung dieses Teilvorhabens mitgewirkt und sind deshalb auch besonders auf den Verlauf der Übung gespannt. Auch für unsere Heizer wird der nun anstehende Übungsabschnitt eine große Herausforderung werden, denn ähnlich wie bei den Übungen mit der USS „Dallas“ sind kaum Zeiträume vorgesehen, um zu schnorcheln oder andere Belange der Schiffstechnik zu erfüllen. Hier kommt es nun auf eine genaue Planung und Koordination an, damit wir beispielsweise nicht plötzlich ohne Strom dastehen und in der entscheidenden Minute auf Sehrohrtiefe zum Schnorcheln müssen. Täglich beraten sich deshalb der Kommandant und der Schiffstechnische Offizier wie und wann in den nächsten 24 Stunden geschnorchelt werden kann oder unsere Raupe (die Brennstoffzellenanlage) zum Einsatz kommt.
    Der Smut hat sich wieder in gewohnter Manier voll ins Zeug gelegt. Mittagessen: Frühlingssuppe, Buletten, Steuerbord-u. Backbordgemüse sowie Potacken. Vanilleeis mit frischen Erdbeeren gab es zum Nachtisch.
    Die folgenden Tage werden unsere gesamte Konzentration erfordern. Trotzdem werden wir, wann immer möglich versuchen, das Tagebuch weiterzuführen.
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  7. #117
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    10. bis 13. April 2013 - Tender „Main“

    [Links nur für registrierte Nutzer]Manöver auf dem Helikopterdeck (Quelle: © 2013 Bundeswehr / Tender „Main“ )[Links nur für registrierte Nutzer]

    25 Grad, strahlender Sonnenschein, die US-Marinebasis Mayport/Florida zeigt sich von ihrer besten Seite. „U 32“ ist schon um 8 Uhr ausgelaufen.Letztes geschäftiges Treiben auf dem „Main“, denn um 10 Uhr heißt es auch „Leinen los“. Schließlich ist der Tender „Main“ nicht einfach nur ein Tender, sondern eine Ubootunterstützungseinheit. Also, auf geht es, „U 32“ hinterher. Die nächsten Tage sind geprägt von verschiedenen Manövern mit der US-Marine. Eines der ersten Übungsszenarien zeigt gleich verkehrte Welt.
    „U 32“ hat den Auftrag, den „Main“ anzugreifen. Ein Ujagdflugzeug vom Typ P-3C „Orion“ der Deutschen Marineflieger wiederum soll „U 32“ an seinem Vorhaben hindern. Aber der „Main“ weiß sich gut geschützt. Die USS „Roosevelt“, ein Zerstörer der „Arleigh-Burke“-Klasse, hat den Geleitschutz übernommen. Das Wetter verschlechtert sich, die Wellenhöhe nimmt zu. Nur die gut Geübten bringen jetzt ihre Tasse Kaffee sicher in die Messen.Am Ende des Tages, die ersten Manöver sind beendet, bekamen die jüngeren Kameraden auf dem „Main“ noch ein kleines Highlight zu sehen. Die „Orion“ verabschiedet sich aus dem Manövergebiet mit einem klassischen Überflug über den „Main“. Da staunt so mancher Seemann, wie gekonnt die Flieger ihre Maschine am „Main“ vorbei steuern.
    Geburtstage auf See sind ja nicht unbedingt etwas Besonderes für uns Marinesoldaten aber über 7.000 Kilometer fern der Heimat Geburtstag zu haben, das hat schon was. Am 11. April „traf“ es den Kapitänleutnant Christian Heumüller. Und die Seewache ließ es sich nehmen, nach dem Wecken diese Nachricht durch die Lautsprecheranlage allen auf dem „Main“ mitzuteilen.Rollenübungen für die Besatzung stehen auf dem Plan. Unüberhörbar für alle krächzt es aus den Lautsprechern: „Zur Übung! Feuer im Schiff!“. Und plötzlich bricht auf dem „Main“ ein wildes Treiben los. Aber nur für den Laien sieht es aus, als würde Hektik ausbrechen. Mit geübter Hand arbeitet sich der Brandabwehrtrupp vor. Und immer wieder neue Durchsagen. Priorität hat die Vollzähligkeit der Besatzung. Alle sind da, wo sie hingehören. Und wenn der Übungsbrand nicht schon genug Betriebsamkeit ausgelöst hat; jetzt dröhnt es aus dem Lautsprecher: „Mann über Bord!“. Spätestens jetzt ist die gesamte Besatzung des „Mains“ beschäftigt. Und nicht zu vergessen - die Manöverphasen gehen, ungeachtet der Vorkommnisse auf dem „Main“ weiter.
    Die Übungen sind beendet. Der Kommandant des „Mains“, Korvettenkapitän Karsten Egerland, zeigt sich zufrieden. Und nun heißt es für den „Main“, wieder auf Kurs gehen und ins Übungsgebiet zu laufen. Die nächsten Manöver kündigen sich an.
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  8. #118
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    15. bis 20. April 2013 - Tender „Main“

    [Links nur für registrierte Nutzer]Ubootversorger Tender „Main“ (Quelle: © 2013 Bundeswehr)[Links nur für registrierte Nutzer]

    Nach dem Transit in das Übungsgebiet haben wir unser Ziel endlich erreicht. Das Manöverszenario sieht in der ersten Phase die Abwehr eines Uboot-Angriffs vor. Der Verband besteht aus der USS „Roosevelt“, einem Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse. Der Gegner ist kein geringerer als das amerikanische Atom-Uboot USS „Norfolk“ der Los Angeles-Klasse, ein Schwesterboot der USS „Dallas“, die durch den Film „Jagd auf Roter Oktober“ weltweite Berühmtheit erlangte. Die Rollenverteilung ist klar festgelegt:
    Die „Roosevelt“ und das deutsche Uboot „U 32“ übernehmen den Schutz von Tender „Main“ und dem Forschungsschiff „Planet“. Der Schwerpunkt liegt auf dem Tender. Diese Ubootunterstützungseinheit ist ein schwimmendes Depot für die deutschen Uboote und einmalig in der Deutschen Marine. Hier wird fast alles mitgeführt, was die Uboote auf See benötigen: Kraft-und Schmierstoffe, Wasser, Verpflegung, Ersatzteile, Verbrauchsstoffe wie z.B. Toilettenpapier, aber auch Torpedos. Auch kann der Tender erkrankte oder verletzte Ubootfahrer aufnehmen, denn der Tender verfügt über ein Schiffslazarett. Bei diesen Fähigkeiten, die der Tender als Ubootunterstützungseinheit besitzt, ist es für einen Gegner von ganz besonderem Interesse, diese Einheit auszuschalten. Damit würde nämlich die Bewegungsfreiheit von „U 32“ stark eingeschränkt werden. Der Verband, angeführt von USS „Roosevelt“, dahinter der Tender „Main“, gefolgt von der „Planet“ und „U 32“, gleitet durch die See. Die zeigt sich ruhig und beschaulich. Nichts deutet auf etwas Ungewöhnliches hin. Erinnern wir uns an den Film „Der weiße Hai“. Die Schwimmer genießen völlig unbekümmert ein Bad in der See. Aber die Gefahr lauert in der Tiefe. Und hier ist es kein Hai, sondern die USS „Norfolk“.
    Plötzliche Hektik auf der Brücke des Tenders. Was ist das da auf dem Radar? Schnell wird klar, man hat das Uboot anhand seiner Ausfahrgeräte (Sehrohr) entdeckt. Jetzt sind blitzschnelle Entscheidungen gefragt. Der Kommandant befiehlt einen Zick-Zack-Kurs. Links rum, rechts rum, immer und immer wieder. So soll es dem Uboot erschwert werden, den „Main“ zu torpedieren. „Uboot-Alarm“-jetzt ist jeder Einzelne der Besatzung „Main“ gefragt, um diese brandgefährliche Situation zu meistern. Absolute Ruhe im Schiff, keine Schotten knallen, jeder bewegt sich auf leisen Sohlen. Auf keinen Fall Geräusche verursachen. Die Anspannung steht jedem Soldaten sichtbar im Gesicht. Alle Geräte, die abstrahlen, werden ausgeschaltet. Es herrscht eine gespenstige Ruhe auf dem „Main“. Dann kreisen auf einmal Ujagd-Hubschrauber und ein Ujagd-Flugzeug am Himmel. Mit allen Mitteln wird alles daran gesetzt, das Uboot aufzuspüren. Und plötzlich: kein Kontakt mehr zum gegnerischen Uboot. Ist die Gefahr vorbei? Der Verband setzt seine Fahrt fort.
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  9. #119
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    Standard AW: U-Boot-Klasse 212

    15 - 20 April 2. Teil

    Die Lage entspannt sich leicht. Aber der Schein trügt. Der „Hai“ lässt sich nicht abschütteln, er ändert seine Taktik. Führten alle bisherigen Maßnahmen, das Uboot auf eine falsche Fährte zu führen, zum Erfolg, desto dramatischer nun die Durchsage auf dem „Main“: „Torpedo im Wasser, läuft auf Main zu“. Die gesamte Besatzung ist auf Gefechtsstation. „Werden wir getroffen?“ und „Was passiert jetzt?“. Der simulierte Torpedoschuß zieht mit tödlicher Genauigkeit seine Bahn Richtung „Main“. Dann eine erneute Durchsage, die Stimme überschlägt sich fast: „Zur Übung-Torpedotreffer. Wassereinbruch im Maschinenraum.“ Jetzt müssen die Leckabwehrtrupps zeigen, was sie am Schiffssicherungszentrum in Neustadt/Holstein gelernt haben. Ausgerüstet mit Unmengen an Holzbalken und diversen Werkzeugen eilen die Soldaten in den Maschinenraum. Schnell wird die vermeintliche Stelle lokalisiert, wo das Wasser in das Schiff eindringt. Geübt teilt der Truppführer seine Soldaten ein. „16-er Kantholz, 2 Meter lang, zu mir“ ruft ein Soldat, der in der Übung schon knietief im Wasser steht. Es wird gesägt und gehämmert, was das Zeug hält. Der Wassereinbruch nimmt im Szenario derweil dramatische Züge an. Ist der Tender noch zu retten oder kommt das Kommando: „Klar machen zum Verlassen des Schiffs“? Mit letzter Kraft und gemeinsam wird der Wassereinbruch gestoppt. Jetzt muss das Wasser aus dem Schiff. Lenzpumpen werden aufgestellt, Schläuche verlegt, der Atlantik bekommt sein Wasser zurück, den Tender aber schluckt er nicht.

    Ein Verletzter ist zu beklagen, glücklicherweise nur zur Übung. Er wird mit Erster-Hilfe versorgt und durch den San-Trupp ins Schiffslazarett verbracht. Schnell stellt die Schiffsärztin fest, dass der Verwundete zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus verlegt werden muss. Ein Hubschrauber der Amerikaner wird angefordert. Da der Tender „Main“ über ein Hubschrauberlandedeck verfügt, dürfte der Abtransport kein Problem darstellen. Der Flugdienstoffizier des „Mains“, in eigentlicher Funktion Decksmeister, lässt mit seiner Mannschaft das Flugdeck vorbereiten. Das Deck wird gespult (mit Wasser gereinigt), die Reling ringsherum abgeklappt. Die Soldaten rüsten sich aus. Dazu gehören Helm, Handschuhe und Gehörschutz. Der Brandabwehrtrupp steht derweil auch bereit. Der Hubschrauber schwebt ein. Landung - Verletzten an Bord bringen und schon hebt der Heli wieder ab. Ein besonderes Ereignis, denn Hubschrauberlandungen sind auf dem Tender nicht alltäglich.
    Aber bei all diesen Szenarien gilt noch immer: höchste Wachsamkeit, die Ubootgefahr ist noch nicht vollständig gebannt. Auch wenn seit über 14 Stunden kein Uboot mehr entdeckt wurde, so wird die USS „Norfolk“ alles daran setzen, den „Main“ endgültig simuliert zu versenken. Auf der Brücke herrscht daher größte Anspannung. Alle Detektoren genau im Blick, die Ausgucks sensibilisiert, um nach Ausfahrgeräten von Ubooten Ausschau zu halten, Totenstille. Und dann doch: „U 32“ meldet einen Kontakt. Ist es die USS „Norfolk“? Banges Warten auf der Brücke, aus Minuten werden scheinbar Stunden. Niemand auf der Brücke wagt sich kaum zu regen, geschweige denn zu reden, damit die Meldungen von „U 32“ auch ja ankommen. Tatsächlich, das amerikanische Uboot wurde von „U 32“ aufgespürt, ohne selbst erkannt zu werden. Geschickt bringt sich das Hightech-Uboot der Klasse 212A in Position. Das Ziel ist aufgefasst. Der Uboot-Kommandant gibt den simulierten Schießbefehl. Der Torpedo rauscht der USS „Norfolk“ entgegen. Treffer - die „Norfolk“ ist keine Gefahr mehr.
    Spürbar erleichtert wird die Nachricht auf der Brücke empfangen. Verhaltener Jubel macht sich breit. Der Kommandant verkündet die Nachricht via Bordsprechanlage an die gesamte Besatzung. Wie eine zentnerschwere Last fällt die Anspannung von den Soldaten. Tage, Stunden, Minuten, die geprägt waren von totaler Spannung, immerwährende Bereitschaft, aber auch ein mulmiges Gefühl bis hin zu leichten Anflügen von Angst - alles ist urplötzlich verflogen. Und auch wenn das alles nur eine Übung war, selbst für einen Außenstehenden war die knisternde Spannung zu spüren. Die Ubootattacke hatte zur Folge, dass die Bordroutine völlig aus den Fugen geriet. Die Mahlzeiten wurden zwischen Tür und Angel eingenommen. Brandabwehrtrupp, Leckabwehrtrupp, Schiffslazarett, Brückenpersonal - alle blieben über viele Stunden in Bereitschaft. Kaum Schlaf, kaum Zeit zum Verschnaufen. Selbst mal kurz frische Luft an Oberdeck schnappen war nicht möglich.
    Das Manöver ist beendet.
    Der Kommandant fasst kurz die Ereignisse der letzten Tage zusammen, spricht einige, kleinere Mängel an, lobt aber seine Besatzung für die professionelle Zusammenarbeit aller Abteilungen. Für jeden Besatzungsangehörigen war es eine neue Herausforderung. Jeder hat etwas gelernt, der Zusammenhalt ist deutlich angewachsen. Ein Tender, ein Team, fährt zur See und meistert die an sie gestellten Aufgaben.
    Jetzt heißt es: Zurück nach Mayport/Florida. Kurze Hafenliegezeit, bis es dann Ende April wieder heißt: Leinen los. Die nächsten Manöver stehen auf dem Plan. Lassen wir uns überraschen, ob auch die so abwechslungsreich verlaufen. Wir bleiben am Ball.

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  10. #120
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    15. bis 20. April 2013 - „U 32“

    Das Manöver TACDEVEX (Tactical Development Exercise) geht weiter und Besatzung Delta nimmt ihre Aufgaben als Teil des Verbandes rund um den Tender „Main“ wahr. Eingesetzt zum Schutz vor der, in dieser Übung als Gegner auftretenden, USS „Norfolk“, ist es unsere Aufgabe, das Uboot der Los Angeles-Klasse zu finden und davon abzuhalten, den Tender „Main“ zu bekämpfen. Gewappnet mit den Erfahrungen aus den letzten Übungen gegen die USS „Dallas“ gelingt uns das ausgesprochen gut. Nicht zuletzt auch, weil uns die anderen Einheiten, geführt durch die USS „Roosevelt“, tatkräftig unterstützen.
    Während nun also der Verband in einiger Entfernung seinen Weg zum Zielpunkt verfolgt, stehen Kommandant Christian Moritz und sein Team aus Wachoffizieren im Zwiegespräch vor der Lagekonsole. Was hat die Besatzung der „Norfolk“ für Optionen, an den Verband heranzukommen? Wie positionieren wir das Boot, um ihnen den Weg zu versperren? Die USS „Norfolk“, so die Annahme, nutzt ihre überlegene Geschwindigkeit vermutlich, um einen weiten Bogen um unser Patrouillengebiet zu machen. Doch nach einigem Rechnen und dem Abgleich mit der Seekarte identifiziert der Kommandant eine Möglichkeit: Zwischen dem Verband und der vermuteten Position der „Norfolk“ gibt es zwei Abfangpositionen, an denen wir warten könnten. Jetzt gilt es erneut abzuwägen. Der Kommandant entscheidet sich schließlich für eine Abfangposition und befiehlt, diese anzusteuern. Der fahrende Wachoffizier passt die Fahrt an, um diese Position rechtzeitig zu erreichen. Nach einiger Zeit meldet der Sonarmaat III: „Neues Geräusch in Peilung 075“. Der Sonaroffizier analysiert zusammen mit seinem Team das Geräusch und meldet an den Lageoffizier: „Das Geräusch in Peilung 075 ist analysiert, Kontakt ist vermutlich ein Uboot!“.
    Nun wird es spannend in der Zentrale, „U 32“ geht mit der Fahrt runter, um nicht selbst entdeckt zu werden. Es wird alles dafür getan, um das Geräusch genauer zu analysieren und herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein Uboot und damit die USS „Norfolk“ handelt. Alle Sensoren, über die „U 32“ auf Tiefe verfügt, werden nun abgeglichen, Kurs und Tiefe werden angepasst und schließlich meldet der Sonaroffizier: „Kontakt, jetzt in Peilung 080, ist die USS „Norfolk“!“ Jeder in der Zentrale ist angespannt und äußerst konzentriert. Es kommt jetzt darauf an, alle notwendigen Daten der USS „Norfolk“ wie Peilung, Kurs, Entfernung und Geschwindigkeit zu sammeln. Der Lageoffizier übernimmt die Daten und legt fest: „Zieldaten für die USS „Norfolk“ sind gut.“ Währenddessen ist auch der von „U 32“ zu beschützende Verband weiter zum Zielpunkt gefahren und kommt nun bald in Torpedoreichweite des US-amerikanischen Ubootes. „U 32“ ist aber noch rechtzeitig an Ort und Stelle und hat sich in eine ausgezeichnete Position gebracht. Die USS „Norfolk“ hat uns scheinbar nicht erfasst und rechnet nicht mit dem, was nun passiert: Der Kommandant befiehlt einen simulierten Torpedoangriff. Obermaat Christian Schuett nimmt das Mikrofon des Unterwassertelefons in die Hand und ruft unseren atomgetriebenen amerikanischen großen Bruder über Unterwassertelefon an, um ihm den simulierten Torpedoangriff mitzuteilen. Die Zentrale ist noch immer angespannt und wartet auf die Antwort. Ist es wirklich das andere Uboot? Waren alle Daten für den Angriff richtig? Nach kurzer Zeit ertönt die Antwort: Die USS „Norfolk“ bestätigt! Letzte Zweifel sind nun weg und die Anspannung löst sich auf. Das war ein Erfolg und auch in allen anderen Übungen, bei denen wir den Verband unterstützen, gelingt es uns gemeinsam mit den anderen U-Jagdeinheiten, die „Norfolk“ erfolgreich zu bekämpfen, bevor diese es in Waffenreichweite schafft.
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    Geändert von Arcona (26.04.2013 um 21:22 Uhr)

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