Die mündliche Sitzung ist ja ganz spannend in Karlsruhe. Im internationalen Bereich wird offen besprochen, dass die Sache höchst politisch ist, wohl kaum nach dem Recht gelöst wird und wahrscheinlich gar nicht ein Thema ist, mit dem sich ein deutsches Gericht beschäftigen dürfte, weil es europäisches Recht ist, das da gebrochen mutmaßlich wurde.
Aber wenn eine Billion (siehe Artikel) deutschen Geldes im Feuer ist, wäre es schade, wenn das GG so weit ausgehöhlt schon wäre, dass das höchste deutsche Gericht keine Zuständigkeit mehr hätte.
Genau diese Situation hat das Verfassungsgericht ausgeschlossen in seiner Begründung der Verfassungsmäßigkeit des Lissabonner Vertrags. Es sieht zunehmend aus, als hätte sich Vosskuhle in eine sehr unschöne Ecke gebracht und dem deutschen Volk die Handlungsfähigkeit genommen. Aber die Wette gilt, dass er nicht den Mumm hat, das Projekt zu stoppen um es auf solide Beine zu stellen.
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PS: Ein interessante Passage, die symptomatisch ist für das Problem des Immer Tieferen Europas sieht man hier:
"EZB-Direktor Jörg Asmussen hatte[Links nur für registrierte Nutzer] - allerdings ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Sollte es jemals zu Verlusten bei der EZB kommen, wären diese "nicht sofort und vollumfänglich" von den Mitgliedstaaten auszugleichen, sagte Asmussen. Eine Notenbank könne notfalls auch über mehrere Jahre mit negativem Eigenkapital agieren. Die Risiken seien "tragbar und kontrollierbar"."
Natürlich sind die Risiken tragbar! Aber wären sie es, wenn Asmussen persönlich haften würde?
Und was, wenn sich wieder herausstellt, dass die Risiken nicht kontrollierbar sind?
Er weiß, dass diese Behauptung eine reine Spekulation ist. Er weiß, dass solche Risiken nicht kontrollierbar sein können. Hätte er uns dann betrogen? Würde er, müsste er mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, auch so sprechen?