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Thema: USA - warum für viele ein Traumland?

  1. #21
    Sozialdemokrat Benutzerbild von Alter Stubentiger
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Also, dann muss Wallstreet die Ansammlung der dämlichsten Idioten darstellen, die die Welt jemals gesehen hat, denn das von dort - und generell aus dem Finanzsektor - stammende Campaign-Funding hat seit Jahrzehnten seinen Schwerpunkt bei den Demokraten, wobei natürlich auch die GOP nicht leer ausgeht.

    Ich habe auch nie behauptet, diese zunehmende Deregulierung des Finanzsektors sei Clintons eigene Idee gewesen, aber er hat - sogar gegen den Rat seines damaligen Finanzministers! - den Weg dafür frei gemacht. Und er hat auch die Immobilienfinanzierer, namentlich Fannie Mae und Freddie Mac, dazu "gezwungen", Kreditsicherheiten anzunehmen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen, wenn man auf Grundschul-Niveau rechnen kann. Das die danach mit dem Handel von CDS's das ganze zu einer Blase aufgebläht haben, deren Platzen weder zu verhindern, noch der daraus resultierende Schaden noch absehbar war, ist richtig, habe ich auch nie bestritten, allerdings ist das - quasi - das "natürliche Verhalten" von Finanzfirmen, da könntest du auch dem Löwen vorwerfen, die Gazelle zu reißen. Es wäre Aufgabe der Politik gewesen, diesem Treiben hinreichende Grenzen zu setzen, wenn das auch - zugegeben - in Amerika geradezu revolutionär gewesen wäre.
    Hinterher ist es natürlich leicht sich hinzustellen und zu sagen daß die Katastrophe ja abzusehen gewesen wäre. Allerdings habe ich nicht den Eindruck gehabt daß die Republikaner da irgendwie Widerstand geleistet haben. Wie dem auch sei. An der Wallstreet sind sicher keine Idioten. Aber es regiert die Habgier. Deshalb ignorierte man alle Risiken und nutzte trotzdem alle Möglichkeiten real existierende Risiken zu verschleiern und man umkurvte elegant alle Reglementierungen. Die wirklichen globalen Player wußten schon was sie taten aber sie wollten es nicht wissen. Aber es gab auch andere Banken wie die HRE, beaufsichtigt von Politikern und geführt von provinziellen Bankern die auch global player sein wollten. Die durchschauten die tollen Subprimepakete nicht. Das waren sehr wohl Idioten. Nieten in Nadelstreifen. Aber ebenso gierig wie die von der Wallstreet. Tja und für die dürfen wir jetzt haften.

    Als Käufer der ABS dienten zumeist von den Instituten gegründete Finanzierungszweckgesellschaften, sogenannte Structured Investment Vehicles (SIV). Diese Zweckgesellschaften waren so konstruiert, dass die Institute sie nicht in ihrer Bilanz aufführen, und demnach auch die Risiken nicht in ihre Bücher aufnehmen mussten. Indem sie ihre Risikogeschäfte in Zweckgesellschaften auslagerten, konnten Banken die Eigenkapitalrichtlinien Basel I und Basel II umgehen: Diese schrieben vor, dass Banken ständig ein Minimum an Eigenkapital – acht Prozent ihrer risikogewichteten Vermögenswerte – halten müssen. Die Konsequenz dieser Risikoverschiebung waren sinkende Transparenz und deutlich erschwerte Bedingungen für die Aufsichtsbehörden. Die dem Geschäftsmodell der Zweckgesellschaften inhärenten Risiken wurden dabei ebenfalls weitgehend vernachlässigt: Die SIVs liehen sich kurzfristig Geld und gingen gleichzeitig langfristige Zahlungsverpflichtungen ein. Der Gewinn lag in der Zinsdifferenz – angesichts der sprudelnden Liquidität an den Kreditmärkten ein vermeintlich risikoarmes Geschäft. Gleichwohl machte gerade die Notwendigkeit einer stetigen kurzfristigen Refinanzierung die SIVs besonders anfällig gegenüber plötzlichen finanziellen Verwerfungen.

  2. #22
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Hinterher ist es natürlich leicht sich hinzustellen und zu sagen daß die Katastrophe ja abzusehen gewesen wäre. Allerdings habe ich nicht den Eindruck gehabt daß die Republikaner da irgendwie Widerstand geleistet haben. Wie dem auch sei. An der Wallstreet sind sicher keine Idioten. Aber es regiert die Habgier. Deshalb ignorierte man alle Risiken und nutzte trotzdem alle Möglichkeiten real existierende Risiken zu verschleiern und man umkurvte elegant alle Reglementierungen. Die wirklichen globalen Player wußten schon was sie taten aber sie wollten es nicht wissen. Aber es gab auch andere Banken wie die HRE, beaufsichtigt von Politikern und geführt von provinziellen Bankern die auch global player sein wollten. Die durchschauten die tollen Subprimepakete nicht. Das waren sehr wohl Idioten. Nieten in Nadelstreifen. Aber ebenso gierig wie die von der Wallstreet. Tja und für die dürfen wir jetzt haften.

    Als Käufer der ABS dienten zumeist von den Instituten gegründete Finanzierungszweckgesellschaften, sogenannte Structured Investment Vehicles (SIV). Diese Zweckgesellschaften waren so konstruiert, dass die Institute sie nicht in ihrer Bilanz aufführen, und demnach auch die Risiken nicht in ihre Bücher aufnehmen mussten. Indem sie ihre Risikogeschäfte in Zweckgesellschaften auslagerten, konnten Banken die Eigenkapitalrichtlinien Basel I und Basel II umgehen: Diese schrieben vor, dass Banken ständig ein Minimum an Eigenkapital – acht Prozent ihrer risikogewichteten Vermögenswerte – halten müssen. Die Konsequenz dieser Risikoverschiebung waren sinkende Transparenz und deutlich erschwerte Bedingungen für die Aufsichtsbehörden. Die dem Geschäftsmodell der Zweckgesellschaften inhärenten Risiken wurden dabei ebenfalls weitgehend vernachlässigt: Die SIVs liehen sich kurzfristig Geld und gingen gleichzeitig langfristige Zahlungsverpflichtungen ein. Der Gewinn lag in der Zinsdifferenz – angesichts der sprudelnden Liquidität an den Kreditmärkten ein vermeintlich risikoarmes Geschäft. Gleichwohl machte gerade die Notwendigkeit einer stetigen kurzfristigen Refinanzierung die SIVs besonders anfällig gegenüber plötzlichen finanziellen Verwerfungen.
    Du hast natürlich Recht, nach der Schlacht weiß jeder Fähnrich, wie man sie hätte gewinnen können, davor sind oft auch Generäle überfordert. Aber lass' mich eine kleine Anekdote zum Besten geben, die schön zum Thema passt.

    Es ist jetzt knapp 11 Jahre her, dass ich nach einer Möglichkeit gesucht habe, eine Abfindung möglichst günstig zu investieren, nicht zu langfristig, denn als "Neu-Selbstständiger" wollte ich für den Notfall darüber verfügen können. Bei einem Gespräch mit einem Freund, der sich beruflich mit Investments befasst (hat...), kam die Rede auch auf CDS, die "ungeheuer Vielversprechend" aussahen. Nach viel hin und her hat mir dieser Freund dann erklärt, er könne mir das nicht empfehlen, weil selbst die führenden Investment-Fachleute seiner Bank (der größten deutschen) gar nicht durchblicken würden, was sie da überhaupt handeln, und weil ein unkalkulierbares Risiko damit verbunden sei, falls sich gerade der US-Immobilienmarkt nicht immer weiter positiv entwickeln würde - wovon er nicht ausgehe. Viel mehr würde er erwarten, dass die sich immer weiter aufblähende Blase platzen müsste, in einem Zeitraum von fünf bis maximal 10 Jahren, und dann, soweit er das sagen könne, das "Heulen und Zähneklappern" groß wäre.

    Das war Mitte 2002, und ich habe auf seinen Rat gehört - und mein Geld behalten. Es wussten also zumindest selbst die Fußsoldaten des Investment-Bankings, dass sie hier undurchschaubare Hochrisisko-Papiere handeln, deren "Ende mit Knall" absehbar war. Wenn das da bekannt war, dann wussten es alle, die es überhaupt wissen wollten, und ein vorsätzliches Verschließen der Augen ist ja nun keine Entschuldigung dafür, dem in keiner Weise begegnet zu sein. Dieser Vorwurf trifft natürlich nicht nur die jeweiligen US-Administrationen, an dieser Zockerei haben sich alle beteiligt, offenbar vollkommen bedenkenlos, als gäb's kein morgen mehr.

  3. #23
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    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Du hast natürlich Recht, nach der Schlacht weiß jeder Fähnrich, wie man sie hätte gewinnen können, davor sind oft auch Generäle überfordert. Aber lass' mich eine kleine Anekdote zum Besten geben, die schön zum Thema passt.

    Es ist jetzt knapp 11 Jahre her, dass ich nach einer Möglichkeit gesucht habe, eine Abfindung möglichst günstig zu investieren, nicht zu langfristig, denn als "Neu-Selbstständiger" wollte ich für den Notfall darüber verfügen können. Bei einem Gespräch mit einem Freund, der sich beruflich mit Investments befasst (hat...), kam die Rede auch auf CDS, die "ungeheuer Vielversprechend" aussahen. Nach viel hin und her hat mir dieser Freund dann erklärt, er könne mir das nicht empfehlen, weil selbst die führenden Investment-Fachleute seiner Bank (der größten deutschen) gar nicht durchblicken würden, was sie da überhaupt handeln, und weil ein unkalkulierbares Risiko damit verbunden sei, falls sich gerade der US-Immobilienmarkt nicht immer weiter positiv entwickeln würde - wovon er nicht ausgehe. Viel mehr würde er erwarten, dass die sich immer weiter aufblähende Blase platzen müsste, in einem Zeitraum von fünf bis maximal 10 Jahren, und dann, soweit er das sagen könne, das "Heulen und Zähneklappern" groß wäre.

    Das war Mitte 2002, und ich habe auf seinen Rat gehört - und mein Geld behalten. Es wussten also zumindest selbst die Fußsoldaten des Investment-Bankings, dass sie hier undurchschaubare Hochrisisko-Papiere handeln, deren "Ende mit Knall" absehbar war. Wenn das da bekannt war, dann wussten es alle, die es überhaupt wissen wollten, und ein vorsätzliches Verschließen der Augen ist ja nun keine Entschuldigung dafür, dem in keiner Weise begegnet zu sein. Dieser Vorwurf trifft natürlich nicht nur die jeweiligen US-Administrationen, an dieser Zockerei haben sich alle beteiligt, offenbar vollkommen bedenkenlos, als gäb's kein morgen mehr.

    Es ist die Gier die sie antreibt. Wußte schon Gordon Gecko.

  4. #24
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Das konservative Amerika hat gerade eine riesige Angst, dass sich die USA in ein "zweites Mexico" verwandeln. Die Zustände, die du beschreibst, gelten für die USA der 80er, nicht mehr für heute, wenn auch die Parallelwelten nach wie vor existieren. Aber die Pläne, 11 Millionen überwiegend mexikanischer "Illegaler" per Generalamnestie zu US-Bürgern zu machen, und ihnen den unbeschränkten Familiennachzug zu erlauben, werden das Gesicht dieses Landes auch verändern.
    Tja im Südwesten ja, ist auch nicht schlimm. Der Grossteil der Latinos stammt aus der Unterschicht und die meisten Latinos die in der Unterschicht haben indianische Wurzel, tja so erobert man sein land zurück, ironischerweise gehörte es auch mal Mexiko.

  5. #25
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Tja im Südwesten ja, ist auch nicht schlimm. Der Grossteil der Latinos stammt aus der Unterschicht und die meisten Latinos die in der Unterschicht haben indianische Wurzel, tja so erobert man sein land zurück, ironischerweise gehörte es auch mal Mexiko.
    Jo, und das Elsass gehörte mal zu Deutschland.. wird Zeit, dass wir das auch zurückerobern

  6. #26
    AfD, was denn sonst ?! Benutzerbild von Bruddler
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von Sergen Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich wegen den ganzen Ami (Propaganda) Filmen, Serien etc.
    Du meinst die atemberaubende amerikanische Glitzerwelt, die man uns rund um die Uhr vorgaukelt ?
    >>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<

  7. #27
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Jo, und das Elsass gehörte mal zu Deutschland.. wird Zeit, dass wir das auch zurückerobern
    Naja Indigene und Einheimische sind weisse in Texas und co. eigentlich nicht.

  8. #28
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Naja Indigene und Einheimische sind weisse in Texas und co. eigentlich nicht.
    Na, dann schreib doch an Dirtbag O'Drama, dass er die ganzen USA den Indianern zurückgeben soll. Noch mehr so starke Argumente?

  9. #29
    Mitglied Benutzerbild von NERTHUS
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    Standard AW: USA - warum für viele ein Traumland?

    Zitat Zitat von Zadar Beitrag anzeigen
    Mich würde vor allem interessieren, wie viele der einst in die USA ausgewanderten Leute später wieder zurückkehren.
    Vermutlich nicht allzu viele, da alle naiven Glücksritter & uninformiert eingereiste Greenkärtler bereits im Gefängnis sitzen oder von Gangsterbanden ermordet wurden. In den USA herrschen heute unglaubliche Zustände, die denen, des III. Reiches unterstellten, bei weitem übertreffen.

    Obama ist der Präsident des Bürgerkriegs

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