Hamburgisch: Allerlei Hamburger Begriffe und Sprichwörter
In der Kürze liegt die Würze: Echte Hamburger brauchen manchmal nur wenige Worte, um sich mit Ihren Mitmenschen zu verständigen. Die schönsten Hamburgerischen Schnacks und Sprichwörter an einigen Beispielen.
Hamburger sind in der Regel keine Menschen der großen Worte. Die kommunikative Sparksamkeit lässt sich schon am klassischen
„Moin“ erkennen, das Wort steht für „Hallo“, „Guten Morgen“, „Guten Tag“ und manchmal sogar für „Guten Abend“ zugleich. Sowohl durch diese Eigenschaft, als auch den vielen Plattdeutschen Einflüssen, hat der Hamburgerische Dialekt viele Eigenarten entwickelt.
Wörter die nur Hamburger verwenden
Beginnen wir am besten mit dem gewöhnlichen Start in den Tag: Dem Einkauf in der nächstgelegenen Bäckerei. Der Hamburger kauft
Rundstücke, gemeint sind Brötchen mit weißem Mehl gebacken, anderorts auch Schrippen genannt. Besonders gerne mögen Hamburger auch Franzbrötchen, ein süßes Feingebäck aus Plunderteig, das mit Zucker und Zimt gefüllt ist ─ eigentlich eine Abwandlung der Zimtschnecke. Den Mittag verbringt man gerne mit Arbeitskollegen oder Freunden auf einen kurzen Schnack, gemeint ist klassischer Small-Talk oder ein kurzes Gespräch.
Beim Mittagstisch steht häufig das Rundstück Warm oder eine traditionelle Aalsuppe auf dem Speiseplan. Das Rundstück Warm ist in der Regel ein Brötchen geteilt in zwei Hälften, belegt mit Scheiben von Schweine- und Rinderbraten. Die Aalsuppe hat kaum etwas mit Aal zu tun, es ist vielmehr eine Bezeichnung für die Resteverwertung diverser Speisen zu einer Suppe. Zurück zur Speisekarte: Um so mehr leckere Gerichte zur Auswahl stehen, umso leichter kommt man in’n Tüddel ─ das bedeutet soviel wie „durcheinander kommen“. Nach dem Mittagessen geht’s gerne noch eine schmöken, gemeint ist die Zigarette beim Plausch vor der Tür.
Später am Abend gibt es noch einen typischen Hamburger Grog zum Abschluss des Tages, ein traditionelles Heißgetränk bestehend aus Rum, Wasser & Zucker ─ aber bloß nicht zu tief ins Glas schauen, nicht das man am Ende noch angetütert (betrunken) ist.
Kleines Lexikon typischer Hamburger Begriffe
Die ursprüngliche Hamburger Sprache ist nicht etwa Hochdeutsch, sondern Plattdeutsch. So entstammen viele Hamburger Wörter, Sprichwörter und Mundarten aus dem Plattdeutschen. Der Wortschatz des Hamburger Platts wird im Hamburgischen Wörterbuch gesammelt. Hier mal ein paar ausgewählte Hamburgerische Vokabeln die noch relativ geläufig sind, damit man auch als
“Quiddje“ (Zugezogener, Zugereister) noch den Durchblick behält.
Ankieken – ansehen
Bangbüx – Angsthase
Braß – Schlechte Laune
Buddel – Flasche
Büx – Hose
Daddeln – Spielen, Zocken
Deern – Mädchen
Digga – Alter
Gau – schnell
Glitschen – gleiten
Gör – Kind
Hökern – Handeln
Katt – Katze
kattendüster – stockfinster
kleien – kratzen
klei mi an de Feut – Du kannst mich mal …
Kaffeeklappe – Kiosk, anderorts auch Trinkhalle/Büdchen
Klock – Uhr
Klock twee – um zwei Uhr
klönen – sich unterhalten
Klönsnack – Unterhaltung
Lüü, Lüd – Leute
Macker – Kerl
mall – verrückt
Moars – Po, Arsch
Nokieksel, Book to’n nokieken – Lexikon
Rum pusseln – Basteln
Schmöken – Rauchen
Schnacken – sich unterhalten
Tillfeuten – mit den Füßen zappeln
in’n Tüddel koomm – durcheinander kommen
tüddelig – verwirrt, durcheinander
utbüxen – ausbüxen, abhauen
verklickern – erläutern
Wuling – Unordnung
Zappenduster – Stockdunkel
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