Zitat von
Tutsi
Zum einen: in der Diskussion hat der Muslim, der einer Myriam antwortete, klar gestellt, daß sie nur nach Regeln leben dürfen, die der Koran vorgibt - also, wenn diese Teilnehmerin meinte, daß ein Muslim seine schwer erkrankte Frau nicht von einem männlichen Rettungssanitäter nicht behandeln läßt, auch unter der Prämisse, sie könnte sterben. Weil, er kann ja über Zwangsheirat schnell eine neue kriegen. Wozu also die Regeln brechen.
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An Frauen, die total verschleiert sind oder sich wie Gespenster oder wie Raben einhüllen, gehe ich in der letzten Zeit auch vorbei, ohne sie anzuschauen. Wozu sollte ich auch mit ihnen verkehren ? Sie haben ihre Kultur, ich die meine - und wenn ich für sie nur eine Kuffr oder sowas bin, ist mir das wurscht.
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Sind wir blind gegenüber dem, was sich vor unseren Augen abspielt?Nein, aber wir unterschätzen die Macht der Kultur und Politik des Islam. Man kann hier dreißig Jahre mitten in einer deutschen Großstadt leben, ohne sein anatolisches Dorf im Geiste auch nur einen Tag verlassen zu müssen. Und es wird von der Mehrheit akzeptiert, daß die Emanzipation der europäischen Gesellschaft, und seien es nur die in den siebziger Jahren errungenen Frauenrechte, für andere mitten unter uns nicht unbedingt gelten muß. Das gilt als kulturelle Differenz, zuweilen offenbar schützenswerter als Menschenrechte. Und weil es einige geschafft haben, werden die Mißstände in der Parallelwelt einfach hingenommen. Mißstände, die ich in meinen Büchern anprangere, vor allem das erschreckende Defizit an individueller Freiheit für viele Migranten, Jungen wie Mädchen.Warum hat die Freiheit nicht die Verführungskraft entwickelt, die wir ihr gern zuschreiben?Weil die Kulturbarriere zu hoch ist. Wir vergessen, daß sehr viele muslimische Migranten in Kollektiven leben, deren Weltbild der Islam ist. Was wir liebevoll Großfamilie nennen, lebt nach anderen Regeln, es gibt keine individuelle Freiheit, kein Ja oder Nein zum Kopftuch, zu importierter Braut oder Bräutigam. Wer dieses Kollektiv verläßt, begeht Verrat. Das wagen nicht viele, und weder die Schulen noch die Arbeits- oder Sozialämter senden so starke Signale aus, daß sich das ändern könnte. Ich habe in meinen Interviews mit muslimischen Jugendlichen gefragt: Habt ihr deutsche Freunde? Nein, war die häufigste Antwort, die haben keinen Stolz, keine Ehre. Meine Hoffnung, das werde sich erledigen, weil die Moderne ihre Kraft entfaltet, habe ich verloren. Wir können die Entwicklung doch sehen, spätestens seit den neunziger Jahren. Ich habe viele Interviews nach zwei Jahren wiederholt. Die Haltungen hatten sich noch verfestigt.