Jedes Jahr gehen Hunderttausende Polen auf Wallfahrt, die meisten pilgern zur Schwarzen Madonna. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an der traditionellen Wanderung von Warschau nach Tschenstochau.
Die erfahrenen Pilger erzählen ihre Erlebnisse. Von dem herrenlosen Hund, der den Wallfahrern quer durchs Land folgte und dann, kurz vor Tschenstochau, beim "Herbergsvater" der Pilger, ein neues Zuhause fand. Oder von dem Soldaten der Bundeswehr, der auf dem Weg durch Polen zum Glauben fand und sich am Ziel, im Angesicht der Schwarzen Madonna, taufen ließ.
Jedes Jahr sind etwa 45 deutsche Soldaten dabei. Polnische Feldjäger sichern die Strecke. Die Wallfahrt, sagt einer der Deutschen, hat in der Bundeswehr den Ruf, "ziemlich hart" zu sein.
Unter den Polen machen Gerüchte die Runde, die deutschen Soldaten würden in ihrem Camp täglich warm duschen, manche seien in der Hitze am Ende ihrer Kräfte. Von den Amerikanern wird berichtet, ihr Marschschritt harmoniere nicht mit dem polnischen Laufrhythmus. Die Zivilbevölkerung winkt neugierig und freundlich, wenn deutsche Soldaten vorbeiziehen.
Als 1656 schwedische Truppen Polen verheerten und auch dieses Kloster belagerten, soll es Mariens Schutz gewesen sein, der das Kriegsglück im letzten Moment wendete. Daraufhin unterstellte König Johann Kasimir sein Land feierlich der Gottesmutter: "Königin Polens".
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