3 Kommentare
von fragtsich
12.11.2013 17:10 Uhr
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Stolen Values
Der im Artikel erwähnte jüdische Emigrant und Galerist Valentin wurde in New york enteignet. Auch einer der "Mittäter" bei der "Verwertung entarteter Kunst":
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1944 wurden die Kunstwerke der Galerie von den amerikanischen Behörden beschlagnahmt, da sie im Besitz eines „feindlichen Ausländers“ waren. Wikip.Curt_Valentin.
Lustiger noch der Fall des unverdächtigen Emigranten Nierendorf: Nach dem Tod Karl Nierendorfs 1947 beschlagnahmte der Staat New York den gesamten Nachlass unter dem Vorwand des noch herrschenden Kriegszustands zwischen den USA und Deutschland. Ein großer Teil des Nachlasses wurde für einen symbolischen Preis an das Solomon R. Guggenheim Museum veräußert. Wikip. Galerie Nierendorf. Die Sammlung Guggenheim vergrößerte sich mit dem Erwerb des Nachlasses des Kunsthändlers Karl Nierendorf im Jahr 1948 um 730 Objekte. Darunter befanden sich 110 Werke von Paul Klee, 24 von Lyonel Feininger, 18 Kandinskys, sechs Chagalls und zwei Bilder Joan Mirós. Wikip. Slg Guggenheim.
Nierendorf schrieb seinerzeit: "Man sollte diese Geschäfte boykottieren statt sie zu fördern und Dollars nach Nazi-Land zu senden. Wenn Privatsammler auf dem Standpunkt stehen, dass sie dort kaufen, wo es am billigsten ist, so mögen sie das mit sich abmachen. Aber das Museum of Modern Art hat im grossem Stil Ankäufe getätigt, die von Sammlern als `Stolen Value`abgelehnt wurden"
(Brief an Lily Klee 12.11.1939, zitiert nach Gesa Jeuthe).
Auch Peggy Guggenheim erweiterte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ihre Sammlung täglich, da viele Künstler Paris verlassen und ihre Gemälde verkaufen wollten, kaufte für weniger als 40000 Dollar den Grundstock ihrer Sammlung moderne Kunst. Sie habe keine Ahnung gehabt, dass sie Kunst zu Schleuderpreisen erworben habe, sagte sie später. Wikip. Peggy Guggenheim. Wünsche weiter lustiges Steinewerfen auf Gurlitt.
Mal sehen, wie die Sammlung endet.
1 Antwort
von josse
12.11.2013 19:20 Uhr
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Antwort auf fragtsich vom 12.11.2013 17:10 Uhr
Rhetorische Frage im Schlusssatz
Wie wird die Sammlung eines alten Mannes wohl enden -
Es werden wieder die Nachfolger derer die Kunst "erwerben", die es schon früher im gleichen Stil, wie von Ihnen beschrieben, taten.
Das US-Außenministerium will nach Informationen des „Wall Street Journal“ von Deutschland mehr Offenheit im Umgang mit dem sensationellen Münchner Kunstfund fordern... hieß es am 07.11. im TSP-Artikel USA und Kulturstaatsminister: Mehr Offenheit!
Ein vormaliger Leiter der MoMA stellt auch schon lauthals Ansprüche, da es in diesem Fall "keine Verjährung" gebe.
Mal sehen, wie sich der deutsche Rechtsstaat bewährt . . .
von ach
12.11.2013 11:37 Uhr
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was fehlt
... ist wieder der Hinweis, daß die Kunsthändler die Kunst vor der Vernichtung bewahrt haben.
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