dpa
Türken gegen Kurden, Serben gegen Kroaten, Araber gegen Juden: In Deutschland gibt es auch Rassismus unter Minderheiten. "Über Gewalt und Rassismus zu klagen, wäre glaubhafter, wenn das brutale und kriminelle Vorgehen von Migranten auch thematisiert würde", sagt ein Experte.
Es ist Ende 2012, als die Lage in Duisburg zu eskalieren droht. Der immer stärker werdende Zuzug Tausender Roma scheint für die vielen Türken und Libanesen in Duisburg zu einer Bedrohung zu werden. Innerhalb kurzer Zeit muss die Polizei dort mehrmals ausrücken, um bewaffnete Schlägereien zu beenden.
Im Anschluss an einen Einsatz notieren die Beamten: "Es ist davon auszugehen, dass es sich um einen gezielten Angriff von jungen türkischstämmigen Männern auf ebenfalls junge Roma rumänischer Nationalität handelte."
Der Auslöser für den Übergriff sei wahrscheinlich das immer stärkere und ungeregelte Anwachsen der Gruppe der Roma gewesen.
Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem
Ein Vorfall, der zeigt: Rassismus geht in Deutschland nicht nur von Deutschen aus. Es gibt ihn auch unter Migranten. Eren Güvercin, Autor des Buches "Neo-Moslems", sieht Rassismus deshalb als ein gesamtgesellschaftliches Problem. Er schreibt in seinem Blog: "Über Gewalt und Rassismus zu klagen, wäre glaubhafter,
wenn das brutale und kriminelle Verhalten von türkisch- und arabischstämmigen Jungmännern ebenso thematisiert werden würde."