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Ab Minute 4:48 im oben verlinkten Video weist Bundestagspräsident Dr. Lammert Gysi zurecht, weil er es wagt, Merkel für ihre desaströse Ukraine- und Russland-Politik immer wieder zu kritisieren. Wörtlich sagt er: "Darf ich mal darum bitten, dass offenkundig etwas längere bilaterale Gespräche nicht unmittelbar in der Nähe des Rednerpultes durchgeführt werden."

Zu einem bilateralen Gespräch gehören ja zwei. Merkel unterhält sich aber nicht mit Gysi, sondern ignoriert ihn und spricht mit Steinmeier.

Merkel ist nicht irgendwer, sondern Regierungschefin! Gysi hält keine Plauderei mit ihr am Rednerpult, sondern richtet das Wort an sie in einer für Deutschland schicksalhaften Frage. Sie hat die Kritik zu erdulden, wenn sie sich ihr schon nicht stellt. Wer, wenn nicht Merkel, ist Ansprechpartner für Kritik? Lammert will es offenbar unterbinden.

Bei den entscheidenden Themen (Euro, Einwanderung, Russland, China usw.) herrscht ja zwischen den Blockparteien Einigkeit. Die Linke ist die einzige Partei im BT, die hin und wieder Klartext redet und aus der Reihe tanz, auch wenn sie im System bloß eine Feigenblattfunktion hat. Nicht mal dieses Feigenblatt kann die Abnickinstitution ertragen, denn Gysi und Wagenknecht sagen offen: der Kaiser ist nackt!

Gysi sagte oft genug, dass die BRD ein Vasallenstaat sei, wenn auch weniger drastisch ausgedrückt.

Lafontaine wiederum war der einzige, der Oswald Spengler zitierte, als in einer Nacht- und Nebelaktion die Rettungsschirme für Hochfinanz durch den Bundestag gepeitscht wurden und Bedenkenträger im Vorfeld fertig gemacht wurden ("Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen").

Wer noch wählen geht, der erteilt dem Ganzen seine Legitimation.