Ein jüdischer Diskutant hatte nicht unrecht, als er Fremdeinflüsse in der nordischen Götterwelt feststellte. Er ging aber zu weit, als er die gesamte nordische Sagensammlung als hebräisch infiltriert hinstellte. Der große Einfluß der Hunnen (Turktataren) darf nicht verschwiegen werden! Sein Hinweis auf den
"hebräischen Odin" kann ohne Kenntnis bestimmter Handelsinteressen nicht verstanden werden. Auch der Sieg der nomadischen ASEN-Kultur asiatischer Steppenreiter über den bäuerlichen Wanen-Ahnen-Kult gotischer Siedler an der DON-Mündung hat größte Bedeutung für die Kultverschiebungen im nordischen Raum.
Bis zum Jahr 375 n.d.Z. hatte der Ostgotenkönig aus der Sippe der Amaler, Hermanarich, alle Goten-, Sueven-, Wenden- und Germanenstämme ",vom Don bis wo die Sonne untergeht" unter seiner Oberhoheit vereinigt. Dadurch wurde der Pelz- und Bernsteinhandel zum Nachteil der römischen Händlerschaft kontrolliert und der Sklavenimport, ein wichtiger Handelszweig und eine einträgliche Geldquelle Ostroms, aus dem Don-Elberaum unterbunden. Das Oströmische Reich mußte als multikultureller kapitalistischer Sklavenhalterstaat das völkisch orientierte, bäuerlich-naturreligiöse Gotenreich an seiner Nordgrenze als Bedrohung empfinden. Zersetzungsversuche durch arianisch-christliche Missionare, welche die Goten an die oströmische Glaubenskette legen und so den Weisungen des arianischen Glaubenszentrums in Konstantinopel (Byzans) unterstellen wollten, blieben erfolglos.
Die traditionellen Organisatoren des Fern- und Sklavenhandels (Anmerkung: Die Juden sind bekanntlich die Erben des phönitzieschen Welthandels), deren Geschäftsbeziehungen und Handelswege von den weströmischen Warenmärkten bis nach Indien und China reichten, wurden urkundlich schon 81 n.d.Z. auch auf der Krim erwähnt, wo Kertsch den Handelsmittelpunkt zwischen Konstantinopel und Mittelasien bildete. Spezielle turk-tatarische Reiternomadensippen, die sogenannten Skyten oder Hunnen, waren als Pferdelieferanten tätig, stellten den Karawanenbegleitschutz, konnten als berittene Hilfstruppen für Kriegszüge gemietet werden und halfen beim Sklavenfang. Diese Chuni (Hunnen) wurden schon um 160 n.d.Z. zwischen Odessa und Olbia auf der Potolomäischen Weltkarte erwähnt. Da die Goten die Krim und das Chunigebiet besetzt hatten und Konstantinopel, durch verlustreiche Perserkriege geschwächt, nicht den kampfstarken Goten entgegentreten wollte, muß es wohl zu einer Verschwörung des römischen Geldes, der Krimhändler und der Chuni gegen das störende Gotenreich gekommen sein.
Die heidnisch-asiatischen Steppenreiter wurden als "Geisel Gottes" angeworben und mobilisiert. 375 n.d.Z. führten die Hunnen turkmongolische Reitermassen, heimlich bei Niedrigwasser und auf geheimen Händlerfurten, durch das Sumpfmeer vor der DON-Mündung. Damit umgingen sie den gegen die asiatischen Steppenreiter errichteten Tatarengraben, einen Schutzwall der Gothen-Völker mit ähnlicher Abwehrfunktion wie die Chinesische Mauer. Unerkannt und überraschend drang der Hunnensturm tief ins Gotenland ein, indem alle entgegenkommenden und greifbaren Menschen als Warnmelder ausgeschaltet und ermordet wurden. Das überraschte und überrumpelte Gotenreich löste sich auf. Die Ostgoten und andere Stämme unterwarfen sich den Hunnen, wurden deren Vasallen und mußten als verheizbare Kriegsknechte, als sogenannte "Belfulkis" dienen. Rückwärtige suevische und germanische Völkerschaften zogen sich kämpfend oder entsetzt fliehend über die römischen Grenzen in einer "Völkerwanderung" zurück, wo sie sich christlich taufen lassen mußten. Die zurückgebliebenen Menschen zwischen Don und Elbe wurden als rechtlose Arbeitskräfte und Handelswaren benutzt. Die von den Hunnen und Avaren unterjochten Völker mussten Zwangsarbeit leisten. Später wurden diese Gebiete das „Sklavenland” genannt. Noch 1074 n.d.Z. schrieb Bischof Adam von Bremen:
Sclavania igitur, amplissima Germaniae provintia, a Winulis incolitur, qui olim dicti Sunt Wandali. Was mit seltsamer Rücksichtsnahme heute übersetzt wird:
"Das Slavenland, Germaniens weiträumigste Landschaft, wird von Winilern (Anmerkung: Wenden) bewohnt, die früher Wandalen hießen."
Westlicher Teil des hunnisch-avarischen „Sklavenlandes”, welches vom Don bis zur Elbe reichte:
S(c)lavenland
Der
Hunnenhäuptling Attila hatte dann auch "die Inseln im Ozean" (Dänemark) seiner Herrschaft einverleibt. Attila beanspruchte überirdische Verehrung und ließ sich
"Gott der Götter" nennen. Aus Nordpersien hatten die Reiternomaden eine aramäische Handelssprache mitgebracht, was des jüdischen Diskutantens Beobachtung von den hebräischen Einflüssen in der nordischen Götterwelt bestätigt. Für die Attila-Zeit muß die nordische Kultverschiebung angenommen werden. ODIN ersetzte den Regenmacher WUOTAN. Etliche Ausgrabungen in Dänemark haben Spuren grausamer Pferdeopfer, wie sie in der Heimat der Steppenreiter, im Altai, noch in gegenwärtiger Zeit beobachtet wurden, zutage gebracht: auf den Inseln Mors, Bornholm, Lolland und in zwei Fällen auf Seeland bei Hundstrup-Moor nahe ODENsee, heute Odense, wo es einen Tempel für ODIN-Attila gegeben haben soll. Beim Opfer wurde einem Pferd auf eine entsetzlich grausame Weise durch Reißen an Tauen, die um die Beine des Tieres gebunden waren, diesem das Rückgrat gebrochen. Darauf wurde das Fleisch des Pferdes verspeist und der Kopf auf einer Stange angebracht, die schräg in den Boden gesteckt worden war. Schließlich wurde über der Stange das Fell mit den herabbaumelnden Beinen aufgehängt. Auch in Norddeutschland kann man heute noch verdeckte hunnische Einflüsse bemerken: zwei Holzpferdeköpfe auf gekreuzten Dachgiebelstangen angebracht. Dagegen wurde in hunnenfreien Gebieten, wie Brandenburg oder Ostpreußen, Quellen, Wuotans-Eichen, Haine und Pferde geehrt und gepflegt.
Der dänische Forscher Dan Hemming beschreibt in seinem Buch "Die Rede der Goldhörner" den ODIN der Edda als "finster und gefährlich, eine durch und durch unnordische Gestalt; er ist zwar sowohl überlegen wie weise, aber er ist falsch, treulos, ein Wüterich, Zauberer, ein gewissenloser Frauenverführer, blutdürstig, er will Krieg um des Krieges willen, er genießt Hinrichtungen, er ist der Gott der Gehenkten; Galgenvogel und Aasfresser folgen seiner Spur. Aber er ist nicht nordisch, er ist das, was wir unter einer sehr groben Vorstellung als asiatisch verstehen möchten. Wert sich zu merken ist auch, daß Snorri (also der Verfasser der Jüngeren Edda) ihn zum Asiaten macht, genauer bezeichnet: zum Türken."
Snorri meinte damit aber nur einen turk-tatarischen Nomadenhäuptling, der große Ländereien am östlichen Rand des Schwarzen Meeres besaß, sich als ODIN-Gott verehren ließ und dann, auf genau beschriebenen Anmarschwegen, seinen Kult in den Norden brachte. Dan Hemming stellte auch etliche Parallelen zwischen Attila und Odin fest: die charakterliche Ähnlichkeit beider, ODIN auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir und Attila, wie alle Hunnen, untrennbar von seinem Pferd, Odins Raben und Attilas Sperber, gemeinsam beiden auch, daß sie zum Zeichen des Beginns eines Kampfes ihren Speer gegen den Feind schleudern. Was Hemming nicht bemerkte und der j. Diskutant als "Doppelgespann mit Wagen" interpretierte: der achtbeinige Sleipnir symbolisiert eindeutig den hunnischen Kriegerbrauch auf "acht Pferdebeinen" den Raum pausenlos und schnell überwinden zu können, durch das immer mitgeführte Ersatzpferd!
Der hunnische Odinkult führte zur Verrohung der nordischen Sitten, zur Auflösung der demokratischen Volksthing-Gesellschaft, zur Abwanderung der friedfertigen Landbevölkerung nach Island und gebar ab 725 n.d.Z. die beutegierigen Seeräuber, die auch die Sklavenmärkte an der Ostsee für die arabischen und jüdischen Fernhändler versorgten.
Daß der nomadische "Finanzmann ODIN", welcher mit seiner Goldschmelze, Goldschmiede und Münzprägestätte die Goldgier und den Raubmord in die nordische Welt brachte, hat ein Skaldenlied der Edda selbst angeprangert:
(Wöluspa 25-26)
Wie absichtlich sinnverstellend manche Edda-Übersetzungen sind, kann mit dieser Stelle nachgeprüft werden.