Wenn die Queen die City of London – im Volksmund „Square Mile“ (Quadratmeile) genannt – betreten möchte,
muss sie sich wie bei einem Staatsbesuch anmelden.
An der Grenze der Quadratmeile wird sie vom Oberhaupt der City empfangen.
Das Oberhaupt der City of London trägt den anderen Titel: „Lord Mayor“.
Dieses Gebilde mit 8.000 Einwohnern wird von der „City of London Corporation“ betrieben.
241 ausländische Banken haben ihren Sitz in der City.
Brokerfirmen und Investmentbanken der USA haben große Teile ihrer Kundenvermögen dorthin ausgelagert.
Oberhaupt der City und Chef ihrer „Corporation“ ist zur Zeit Sir Alderman David Wooton.
Er wird gewählt, wobei jeder Bewohner der City eine Stimme hat.
Die dort ansässigen Unternehmen haben aber insgesamt 23.000 Stimmen und damit immer eine ¾ Mehrheit.
Der Lord Mayor residiert mit seiner Familie im Manson House.
Er empfängt Staatoberhäupter, Regierungschefs und die Vorstandsvorsitzenden von Weltkonzernen in der City.
Er unternimmt etwa zwanzig Auslands- und Überseereisen im Jahr.
Dabei will er die Welt von den „Werten der Liberalisierung und von den Segnungen deregulierter, offener, globaler Finanzmärkte“ überzeugen.
Er will die Finanzdienstleistungen der City anpreisen und das Kapital der Welt nach London lenken.[13]
Britische Gesetze greifen in der City nicht,
die City of London Corporation hat eine eigene Staatlichkeit, eigene Gesetze und überwacht sich selbst.
Ihre Manager handeln mit Wertpapieren und Devisen über alle Grenzen hinweg,
aber kein Gericht kann sie belangen und keine Regierung ihre Geschäfte kontrollieren.