Man sollte es aber nicht übertreiben. Gerade das ganz besonders als "Finsteres Mittelalter" gescholtene Spätmittelalter war besser als sein Ruf. Man kann es auch so sehen: In den Städten entstanden die ersten Bürgergesellschaften, die Grundlagen der modernen Wissenschaft wurden in den ersten Universitäten gelegt, die Städte und auch ersten Fürstentümer und die Klöster sowieso lernten bessere Formen des Wirtschaftens. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass in der Renaissance eigentlich die Früchte geerntet wurden, die in den 2-3 Jahrhunderten davor gepflanzt wurden. Und das hielt nicht lange an: das religiöse Schisma und andere Konflikte führten von ca. 1550-1650 zu einem Jahrhundert von Kriegen, in jedem Land in Europa und gewaltiger als alles, was es im Mittelalter gab. Manchmal denke ich, man sollte eher von der "finsteren Renaissance" sprechen.