So hieß er mit Vornamen, jener Lagerarbeiter, der sich mit den von ihm angeblich vollbrachten Heldentaten brüstete. Als Sekretärin des Direktors eines international tätigen Transportunternehmens stand ich oftmals vor- oder nachmittags am Kaffeeautomaten, um den aus ihm fließenden schlechtschmeckenden Kaffee zu genießen. Stand Milan, wie so oft, dabei, dann führte er das große Wort und berichtete den Umstehenden ausführlich von seinen vollbrachten Heldentaten im jugoslawischen Krieg und kündete weitere Heldentaten an. Zwar hielten ihn etliche der Umstehenden für verrückt, aber nicht wenige bewunderten ihn.
Eines Nachmittags verkündete er den zutiefst beeindruckten Umstehenden, demnächst als Söldner nach Jugoslawien zu reisen, um, wie mit dem Personalchef vereinbart, seine in Freizeit umgewandelten Überstunden sinnvoll in seinem desolaten Herkunftsland zu verbringen und dort für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Unglücklicherweise wurde er gleich nachdem er jugoslawischen Boden betrat, erschossen.
Er hinterließ eine Frau und drei Kinder, die im Laufe der Zeit Schweizer Bürger und Eltern wurden, deren Nachkommen, wie sie selbst, heute noch von der von der Sozialhilfe leben. Die von ihren Nachkommen verübten Straftaten (Einbrüche, Raub und Diebstahl, Schlägereien und Messerstechereien) hielten die Psychologen, Psychotherapeuten und Richter für ein schützens- und bewahrenswertes Gut, für eine kulturelle Bereicherung.