+ Auf Thema antworten
Seite 8 von 9 ErsteErste ... 4 5 6 7 8 9 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 71 bis 80 von 90

Thema: Missbrauch unbezahlter Arbeit

  1. #71
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Die Gesellschaft und derenm Fehlorientierung seh ich als das zentrale Problem, vor dem aber fast alle davon laufen.
    Erst recht die Politik, die diese verlogene Gesellschaft mitbedingt.
    Eine satte Fehlleistung der Politik:

    Der Sozialstaat wird abgebaut, die Förderung von Bildung, Kultur und Sozialem reduziert.
    Folge: Es werden Stellen gestrichen und wenn die Arbeit nicht ausfallen soll,
    dann sollen billige Frewillige herand, die die Arbeit für umme machen, wobei wir wieder beim Thema wären:
    Der Missbrauch unbezahlter Arbeit, die hier dazu dienen soll das gute Jobs von reichen Politikern kaputt gemacht werden können.

    In dieser Woche habe ich mehrere mails mit jeweils größeren Verteiler an die hessiche Landespolitik, Firmen Kommunen, Kirchen, Diakonie und die Bundespolitik geschrieben, in denen ich mich über die oben benannte Entwicklung beschwere, ein erstes Beispiel:


    Thomas Schüller

    direkte Adressaten:

    Ministerpräsident Hessen, Sozialminister Hessen, Diakonisches Werk Hessen, Diakonisches Werk-Reginalbüro Kreis Offenbach, Landrat Offenbach, Oberbürgermeister Offenbach, Oberbürgermeister Frankfurt, Oberbürgermeister Wiesbaden, Hochschule Rhein-Main-Projektteam FrewilligenTag, Freiwilligenzentrum-Offenbach

    Betreff: öffentliche Kritik an Konzeption Freiwilligentage/Ehrenamt

    Sehr geehrte Damen und Herren!

    Ich stehe seit Jahren mit der Art und Weise auf Kriegesfuß. wie der Ansatz der Freiwilligentage begründet und kommuniziert bzw. wie die Lobbyarbeit für das Ehrenamt betrieben wird. Ich kann leider auch keine wirklichen Verbesserungen bezogen auf dieses von mir seit langem beobachteten Defizites feststellen, es bleibt bei den immer gleichen Lebenslügen: angeblich habe der Staat kein Geld mehr, die Kassen der kommunalen Aufgabenträger wären leer und wenn nicht gutmütige Bürger mit anpacken würden, dann wäre das gesellschaftlich sehr problematisch.

    Ich sehe das alles als Lug und Trug - es fehlt eine ehrliche Problemanalyse, ganz einfach ais dem Grund, weil diese nie ehrlich und fair versuchtwird. Dabei sollten es die im sozialen Bereich professionell agierendenden Personen besser wissen und ich vermute einmal- sie wissen es auch besser.
    Gerade aber in Punkto Frewiwilligentage und Frewilligenarbeit werden m.E. oft immer wider besseres Wissen die eigentlichen Ursachen der gesellschaftlichen Probleme totgeschwiegen, obwohl die Kenner/innen der sozialen Lage am besten mit wissen sollten, dass eine Lösung der Probleme im sozialen Bereich durch eine verstärkte Frewilligenarbeit unmmöglich kommt und dass die vorhandenen Probleme nicht einmal sinnvoll entschärft werden können. Das Ehrenamt kann unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bestenfalls ein wenig an den Symptomen der gesellschaftlichen Fehlentwicklung doktern, das taugte aber noch nie was richtig und wir nie was richtig taugen. Wer anderes behauptet, hat entweder wenig Ahnung von der (un)sozilaen Wirklichkeit oder lügt.

    Trotz dem bleibt bei den Verantwortlichen scheinbar alles beim Alten, zumindest offiziell.

    Die Freiwilligentage laufen weiter, m.E. zwar schlecht bis sehr schlecht, teils so schlecht, dass diese inzwischen zu einer Karrikatur dessen mutieren, wozu sie eigentlich mal gedacht waren. Die Beteiligung ist ein Witz, vermutlich werden die großen Lücken kurz vor den Terminen durch Teilnehmer/innen gestopft, die eh schon in diesen Bereichen tätig sind und sollte dieser Verdacht stimmen, würde das das Grundanliegen (Gewinnung neuer Interessenten) dieser Freiwilligentage komplett in Frage stellen.

    Ich persönlich freue mich aber darüber, dass die hier gehäuft feststellbare unehrliche Werbung zu unbezahlterm Mitwirken bei immer weniger Bürger/innen verfangen kann. Auch die etwas neuzeitlicheren Kommunikation- und Motivationsstrategien können diesen Rohrkrepierereffekt nicht verhindern und wenn´s so wäre- dann wäre das gut so.

    Lügen haben kurze Beine, spätens dann, wenn in unserer geldgeilen nonetär veranlagten Gesellschaft unbezahlte Arbeit unehrlich promoted werden soll. Wenn dann diese Promotion on bezahlten Hauptamtlichen erfolgt, dann ist das eigentlich Zynismus pur. Diese Zynismus kommt gerade in These 4 eines Thesenpapiers der Diakonie zum Ausdruck, ...

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    ... wenn dort die hessiche Diakonie für sich hauptamtliche Strukturen fordert.

    Ich erkenne in diesem Vorgehen eine unglaubliche Frechheit, wenn z.B. in pädagogischen Einrichtungen des Kreises Offenbach Freiwillige gesucht werden,...

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    ...die unbezahlt oder menschenentwüdigend unterbezahlt Arbeiten erledigen sollen (z.B. 80 Stunden monatliche Lernhilfe für 156 Euro Aufwandsentschädigung an einer Langener Schule oder ehrenamtliche Hausmeistertätigkeit an einer Offenbacher Grundschule) , die für diese Gesellschaft schlichtweg und ergreiifend notwendig sind und für die schlichtweg und ergreiifend das dafür notwendige Geld vom Staat bereitgestellt werden muss!

    Und das muss und kann mehr sein als die lumpigen Brosamen, die da allen Ernstes ür wertvole Arbeit geboten werden.
    Klarer als mit diesen misslungenen Auswüchsen von billiger Freiwilligenarbeit kann man die Missachtung von Kindern/Schülern und pädagogisch tätigen Menschen nicht zum Ausdruck bringen, wenn auf Kosten dieser Gruppen der Staat ein Geld sparen will, dass er an anderer Stelle zum Fenster hinauswirft (Flughafen Kassel-Calden, Uni-Neubauten in Ffm, Neubauten Frankfurter Flughafen ect.)

    Es scheint mir klar auf der Hand, dass die Diakonie hier ihrem eigenen Klientel die Hauptamtlichkeit bei der Organsiation der Freiwilligenarbeit sichern möchte, währernd mit Hilfe dieser Hauptamtlichkeit die wichtige Arbeit in anderen wichtigen Bereichen durch unprofessionell agierende Freiwillige ersetzt werden sollen = das ist an Verlogenheit und Zynismus nicht mehr zu überbieten und hat mit wirklicher christlicher Liebe zum Nächsten nichts mehr zu tun!
    Jeder Mensch hat eine gesicherte Exietnsz verdient, nicht nur hier, das ist aber mit einer Politik die an den falschen Enden spart und einer handzahmen Kiche, die das still und schweigend alles durchwinkt nicht zu haben!

    Und deshalb gibt es jetzt von meiner Seite richtigen Zoff, wenn sich dieser Zynismus nicht sofort einstellt Dieser Freiwilligentag am 10.Mai 2014 wird von mir und eventuell anderen Personen und Initiativen kritisch per Protest begleitet. Es geht darum auf die Lügen der Frewiwilligenarbeit hinzuweisen und die ganze Farce dieser Veranstaltung zu demaskieren, wo es noch nie darum ging ein bisschen "Zeit zu spenden" (schon das ist ein unheimlich verlogener blumiger Begriff, wenn es sich um echte Arbeit handelt), sondern nur darum neue Opfer für eine längerfrsitig angelegte Selbstausbeute anzufüttern, die vollkommen unnötig ist, weil es genügend Geld für soziale Arbeit gibt und in einem der reichsten Länder der Welt auch geben muss.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie zu meiner Kritik Stellung nehmen würden, auch wenn das alles andere als einfach ist, geht doch meine
    Kritik ins Grundsätzliche und kann die wichtigen Bereiche der eigenen Existenzsicherung betreffen bzw. stöbert die (m.E. falschen) Philosophien auf, die in Staat, Politik und Kirche immer noch ihre ungesunde Dominanz bweisen.

    Sie können das ganz anders sehen, das ist Demokratie, aber dann könnten Sie ja dazu Stellung nehmen. Das würde sich auch so gehören, denn immerhin erarbeite ich mir eine solche Kritik unbezahlt und leide an meiner eigenen miesen finaziellen Situation, während Sie alle einen noch vermutlich ordentlich bezahlten Job haben. Meine traurige und beschämende Erfahrung ist aber, dass in aller Regel Staat, Medien Politik und Kirche meinen Anfragen/Ktitiken feige ausweichen und nie antworten, einzig Herr Oberbürgermeister Feldmann (Stadt Frankfurt) war da in einem Fall eine löbliche Ausnahme.

    Meine Kritik zu ignorieren dürfen alle bezahlten Kräfte und Adressaten als klare Missachtung meiners unbezahlten Engagemenst sehen, so werte ich das nämlich- basta. Das mich das nicht gerad freundlich stimmt um ich künftig zu offensiveren Formen des Widerstandes greifen lässt, sollte psychologisch verständlich werden. Zudem weise ich darauf, dass ich min Engegement nicht rein frewillig leiste, sondern auf Grund der grottenschllechten Politik und Meinungsmache in diesem Land erzwungener Maßen (wenn auch hoch motiviert) leiste.
    Und das werden Sie in jedem Fall noch spüren, auch oder gerade wenn Sie schweigen.

    Mit freundllicihen Grüßen, Thomas Schüller
    Geändert von Rudi Rollmops (20.04.2014 um 21:22 Uhr)

  2. #72
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Eine satte Fehlleistung der Politik:

    Der Sozialstaat wird abgebaut, die Förderung von Bildung, Kultur und Sozialem reduziert.
    Folge: Es werden Stellen gestrichen und wenn die Arbeit nicht ausfallen soll,
    dann sollen billige Frewillige herand, die die Arbeit für umme machen, wobei wir wieder beim Thema wären:
    Der Missbrauch unbezahlter Arbeit, die hier dazu dienen soll das gute Jobs von reichen Politikern kaputt gemacht werden können.
    l
    Ich sende heute Abend eine weitere Kritik an das THW Ortverband Neu-Isenburg (mit ca. 50 Kopien an Politik, Kirchen, FirmenBehörden):

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Im Rahem des Freiwilligentages am 10.05.2014 suchen der Helferverein des Technischen Hilfswerks Neu-Isenburg und das THW Neu-Isenburg Menschen, die an diesem Tag unentgeltlich mithelfen einen Duschcontainer als mobilen Sanitätsraum herzurichten:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Meine Wenigkeit wird das THW dabei definitiv nicht unterstützen.

    Das werden möglicherweise 99,99+x der Bevölkerung auch nicht machen und wenn es aus Ihrer Sicht dumm läuft, findet sich niemand von THW-fremden Passanten, der Ihnen hilft.

    Ich möchte Ihnen meine Gründe für meinen Boykott von Frewiwilligenarbeit mitteilen. Nicht weil ich etwas gegen das THW als solches hätte (ich bin selber mit Berliner Pfadfindern in 1990 auf 2 ehemaligen THW-Lastern nach Afrika gefahren), aber ich erkenne seit geraumer Zeit einen Missbrauch von Ehrenamt und Freiwilligenarbeit seitens privater Kreise und der Politik.

    Mir ist nicht klar, warum das THW scheinbar staatlicherseits so schlecht finanziert wird, so dass es auf die Mitarbeit von unbezahlter Freiwilligenarbeit und die Förderung eines Helfereins angewiesen ist?
    Immerhin scheint das THW jede Menge Arbeit zu leisten, die entweder für die Gesellschaft als nützlich
    erachtet werden oder gür bestimmte Kreise einen hohen Geldwert reprtäsentieren düfte.

    Das THW hat z.B. bei der Sprengung des AFE-Turms der Uni Frankfurt am 4.02.3014
    einen wichtigen Teil der Absicherungsarbeit übernommen.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Diese m.E. volkswirtschaftliche unsinnige Sprengung des zum Zeitpunkt seiner Außerbetriebnahme im Mai 2013 restwertvollen Turms (von mir geschätzter damailger Restwert 40 Millionen Euro) erfolgte auf Auftrag und Rechnung der ABG Holding, einer Gesellschaft, welche auf dem freigesprengten Grundstück sowie den angrenzenden Grundstücken zwei neue, teils noch höhere Hochhäuser bauen möchte. Die Beseitigung des AFE-Turms kostete die ABG etwa 7 Millionen Euro, die geplanten Neubauten dürften, so denn sie überhaupt gebaut werden dürfen und dafür die Finazierung dafür sicher scheint, einen höheren dreistelligen Millionen Euro Betrag )bis hin zu einer Milliarde Euto) umfassen. Hier geht es also um sehr viel Geld.

    Ich hoffe aus letzterem Grunde schwer, dass die Arbeit des THW im Zusammenhang besagter Sprengung ordentlich bezahlt wurde, da ich in dem besagten Unterfangen Vernichtung des AFE-Turm
    + beabsichtigter Neubebauung nur ein privatwirtschaftliches Interesse erkennen kann. Da macht es mich schon stutzig, dass wenige Kilomter von Frankfurt unbezahlte Arbeit von Bürgern für das THW erbeten wird.

    Wo es um die eigentlich gesellschaftlich nützliche Arbeit des THW geht, sollte diese Arbeit der davon profitierenden Gesellschaft soviel wert sein, als dass nicht jede Menge unbezahlte Arbeitsleistung auf Kosten der ewig Gutmütigen geht- das ist meine persönliche Meinung. Eine Meinung die aber der m.E. unehrlichen Philosophie und Kommunikation der Freiwilligentage dimetral gegenübersteht.

    Um Ihnen meine weitergehenden politischen Gründe zu erläutern, warum ich seit Jahren den m.E. unehrlichen Freiwilligentag bpykottiere, sende ich Ihnen in Weiterleitung eine Kopie der mail, die ich am 15.04.2014 an diverse Adressen aus den Bereichen Kirche, Vereine, Politik und Medien gerichtet habe.

    Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller

    P.S.: Diese Anfrage wird an verschiedenen Stellen im Internet veröffentlicht, z.B.:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

  3. #73
    Mitglied Benutzerbild von Hay
    Registriert seit
    06.04.2008
    Beiträge
    23.823

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Da stimme ich dir zu.

    Die aktuelle Arbeitsmigration soll nur dazu dienen, dass die in ihren Heimatländern erfolglos auskömmliche Arbeit suchenden
    meist noch jüngeren ausgebildeten Menschen für deutsche Hungerlöhne den Job nachen, für sich zu Recht
    in Deutschland auf Dauer lebende Menschen zu schade sind und zu schade sein dürfen.
    Schon zu den Zeiten, als noch behauptet wurde, ein Deutscher sei sich für diese oder jene Arbeit zu schade, wurden die lukrativen Hilfsarbeiten im Öffentlichen Dienst (Müllabfuhr beispielsweise) und bei großen Firmen wie z.B. Daimler mit vorwiegend Türken oder anderen Ausländern besetzt. Ist also nur hohle Propaganda!

  4. #74
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Hay Beitrag anzeigen
    Schon zu den Zeiten, als noch behauptet wurde, ein Deutscher sei sich für diese oder jene Arbeit zu schade, wurden die lukrativen Hilfsarbeiten im Öffentlichen Dienst (Müllabfuhr beispielsweise) und bei großen Firmen wie z.B. Daimler mit vorwiegend Türken oder anderen Ausländern besetzt. Ist also nur hohle Propaganda!
    Meisnt du den Spruch mit den" lukrativen Hilfsarbeiten" im Öffentlichen Dienst (Müllabfuhr beispielsweise) wirklich ernst?

  5. #75
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zum Tag der Arbeit thematisiert die Offenbach-Post das Ehrenamt,
    m.E. in einer wohltuenden Art und Weise, die das moralinsaure Geschwätz der Politik Lügen straft.


    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Umfrage: Warnung vor negativen FolgenViele sehen in Ehrenamt auch Jobkiller

    Offenbach - Das Ehrenamt - Stütze der Gesellschaft oder Jobkiller? Eine Umfrage, die kurz vor dem heutigen Tag der Arbeit veröffentlicht wurde, zeigt: Die Bedeutung unentgeltlicher Arbeit bewerten die Deutschen auch kritisch. Von Peter Schulte-Holtey

    Die Begeisterung für ehrenamtliches Engagement hält sich bei etlichen Menschen in Deutschland in Grenzen. 42,7 Prozent der Befragten einer Studie der GfK Marktforschung Nürnberg sind sich sicher, dass unentgeltliche Tätigkeiten maßgeblich dazu beitragen, dass in vielen Bereichen bezahlte Arbeitsplätze abgebaut werden. Zwei Drittel sind der Ansicht, es sei in erster Linie Aufgabe des Staates, sich um die Umwelt oder Hilfsbedürftige zu kümmern, und nicht die Aufgabe von Privatpersonen. Vier von zehn finden dabei, dass die Leute, die sich kostenlos bürgerlich oder sozial engagieren, von Institutionen und vom Staat nur ausgenutzt werden.

    Lesen Sie dazu auch das Interview:[Links nur für registrierte Nutzer]

    Die Umfrage platzt mitten in eine Diskussion, die teils mit harschen Worten geführt wird. Mike Josef vom Deutschen-Gewerkschaftsbund in Offenbach ist die Entrüstung über negative Entwicklungen in der Ehrenamtskultur anzumerken.

    „Ob sozialstaatliche Leistungen noch gewährt werden, hängt zunehmend davon ab, ob sich noch Menschen finden, die diese Leistungen für ein Taschengeld erledigen wollen; getreu dem Motto: Was der Staat nicht mehr finanziert, soll unter dem Deckmantel der Ehrenamtlichkeit aufrechterhalten werden“, so die heftige Attacke des DGB-Funktionärs. Auch Claudia Pinl, Buchautorin und Expertin fürs Ehrenamt, spart nicht mit Kritik und warnt davor, dass Freiwillige inzwischen oft „Ausputzer für politische Fehlentscheidungen“ sind.

  6. #76
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2013
    Beiträge
    1.303

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Die kritische Betrachtung des Ehrenamts wird in einem Interview mit Cluadia Pinl fortgestzt,
    Zitat aus der Offenbach-Post vom 1. Mai. 2014:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Offenbach - Immer häufiger wird derzeit die Frage gestellt, ob das Ehrenamt auch zum Jobkiller werden kann. Die Journalistin Claudia Pinl zerstört in ihrem Buch „Freiwillig zu Diensten? Über die Ausbeutung von Ehrenamt und Gratisarbeit“ (Nomen-Verlag, Frankfurt) das hehre Bild des „bürgerschaftlichen Engagements“.


    © p

    Claudia Pinl sieht Fehlentwicklungen in der deutschen Ehrenamtskultur. Sie appelliert an die Politik, öffentliche Aufgaben im Sozialen, in der Bildung und im Kommunalen wieder öffentlich finanzierbar zu machen. Unser Redaktionsmitglied Peter Schulte-Holtey fragte bei Claudia Pinl nach:

    Wie stehen Sie zu den Befürchtungen „Ehrenamt als Jobkiller“. Sind die Ängste berechtigt?

    Ja, Ängste, die Ausbreitung von Ehrenamtlichkeit stelle eine Gefahr für bezahlte Arbeit dar, sind berechtigt, und das gleich mehrfach: Wenn Wohlfahrtsverbände oder Kommunen „einfache“ Arbeiten wie Essen ausfahren oder städtische Grünanlagen pflegen, auf Ehrenamtliche verlagern, nehmen sie wenig qualifizierten Arbeitslosen die letzten Erwerbschancen. Aber auch bei qualifizierten Tätigkeiten wie die ehrenamtliche Leitung von Büchereien werden Arbeitsplätze eingespart. Und die Arbeit von hauptberuflichen Pflegekräften wird abgewertet, wenn alles, was mit Zuhören, Empathie, kurz Beziehungsarbeit, aus den Dienstplänen wegrationalisiert und auf Ehrenamtliche outgesourct wird.

    Kennen Sie aktuelle Beispiele, die Befürchtungen des Jobabbaus bestätigen?

    Zum Beispiel „KiWi“ , Kinderwillkommen-Besuche in den Familien von Neugeborenen hier in Köln; meines Erachtens ist das eine Aufgabe für ausgebildete Sozialarbeiter oder Sozialarbeiterinnen, tatsächlich wird sie aber von Ehrenamtlichen nach einer Kurzausbildung erfüllt.

    Immer wieder werden in der Debatte auch die Freiwilligendienste ins Spiel gebracht...

    Ja! In den ostdeutschen Bundesländern ist der Bundesfreiwilligendienst eine Alternative zur Erwerbslosigkeit, zumal es ein Taschengeld gibt. Dafür darf man dann einen 40-Stunden-Job im Altenheim oder der Behinderten-Werkstatt absolvieren. Die Arbeit ist also da, nur bezahlen will dafür niemand mehr, jedenfalls keine Gehälter, von denen man existieren kann. Auch in den westlichen Bundesländern greift das sogenannte „monetarisierte Ehrenamt“ um sich: Dienst im Alten-Café, Besuche in den Familien von Demenzkranken - das wird häufig nach der Übungsleiter-Pauschale des Einkommensteuergesetzes entlohnt, das heißt bis zu 200 Euro im Monat steuer- und abgabenfrei.

    Welche Lösung für die von Ihnen beschriebene Misere schlagen Sie denn vor?

    Eine Trennungslinie muss deutlich gezogen werden - zwischen bürgerschaftlichem Engagement im Sinne von politischer Einmischung, Zivilcourage, Initiativen im Umweltschutz oder bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus einerseits und andererseits der Ausnutzung von Engagement, um die Löcher im Netz der sozialen Sicherung zu stopfen.

  7. #77
    Mitglied
    Registriert seit
    06.08.2008
    Beiträge
    25.609

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Bruddler Beitrag anzeigen
    Vereine gelten als typisch Deutsch und müssen daher verspottet und der Lächerlichkeit preisgegeben werden.
    Für viele sind Vereine nix anderes, als ein Relikt aus der braunen Zeit.
    ich weiß was du meinst, ich bin im Schützenverein.
    Für eine Trennung von Kulturen und Religionen.

  8. #78
    GESPERRT Benutzerbild von Wadenkater
    Registriert seit
    24.06.2012
    Ort
    Proletistan
    Beiträge
    2.618

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von dead1man1walking Beitrag anzeigen
    Asylanten zb dürfen nicht arbeiten und nicht mal den Bezirk verlassen, in dem sie wohnen. Gab vor einiger Zeit mal einen Fall, wo Asylanten freiwillig an einem Bahnhof Koffer geschleppt haben, es aber später nicht mehr durften.
    ist ja klar warum: weil die Grünen und andere Idioten sich darüber mokiert haben dass man Asylanten zu solch einer erniedrigenden Arbeit heranzieht, das verletzt ja die Menschenwürde und ist sowieso fremdenfeindlich: solch eine Arbeit hat gefälligst die deutsche Unterschicht zu erledigen. Drogen zu verkaufen und Prostitution ist da schon eher "kultursensibel" und angemessen für unsere Schmuckstücke und außerdem ist es auch erhebl. lukrativer, so dass es entsprechend ein Stück weit auch "artgerechter" zugeht, für unsere Bereicherer!!!

  9. #79
    GESPERRT Benutzerbild von Wadenkater
    Registriert seit
    24.06.2012
    Ort
    Proletistan
    Beiträge
    2.618

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Ich sende heute Abend eine weitere Kritik an das THW Ortverband Neu-Isenburg (mit ca. 50 Kopien an Politik, Kirchen, FirmenBehörden):

  10. #80
    Mitglied Benutzerbild von Hay
    Registriert seit
    06.04.2008
    Beiträge
    23.823

    Standard AW: Missbrauch unbezahlter Arbeit

    Zitat Zitat von Rudi Rollmops Beitrag anzeigen
    Meisnt du den Spruch mit den" lukrativen Hilfsarbeiten" im Öffentlichen Dienst (Müllabfuhr beispielsweise) wirklich ernst?
    Unter lukrativen Hilfsarbeiten verstehe ich gut bezahlte bei fester Anstellung möglichst bei großen Firmen, die gut zahlen oder im Öffentlichen Dienst. In der Zeit, von der ich spreche, wurden solche Jobs unter der Hand weitergereicht, wenn man ihrer habhaft werden konnte, habe ich mir sagen lassen. Ich weiß, daß die Gemeinden die Angestellten der Müllabfuhr sehr ordentlich samt Zulagen entlohnten und ich weiß, daß in vielen Gemeinden Türken Müllmänner waren und Deutsche keine Chance hatten. Ich weiß auch, daß die begehrten Jobs bei Daimler am Band, auch sehr gut bezahlt übrigens, von den Grauen Wölfen an Türken vermittelt wurden. Auch hier hatten Deutsche kaum eine Chance, denn selbst, wenn sie einen nahen Verwandten bei Daimler hatten, was einstellungsfördernd war, landeten sie auf einer Warteliste.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Arbeit, Arbeit: diese Bunzelwehr verteidigt nicht einmal ihre eigen Würde
    Von derRevisor im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 12.11.2011, 20:51
  2. Missbrauch mit dem Missbrauch
    Von Pirx im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 22.05.2010, 18:39
  3. Missbrauch in Österreich
    Von carpe diem im Forum Österreich-Forum
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 23.04.2010, 12:18
  4. Missbrauch des Demonstrationsrecht
    Von Gehirnnutzer im Forum GG / Bürgerrechte / §§ / Recht und Gesetz
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 03.09.2008, 22:20
  5. Missbrauch von Parkraum.
    Von Störtebecker im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 21.07.2006, 13:44

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben