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Thema: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

  1. #21
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Wenn Du es rein auf die "medizinische" Sicht beschränkt will ich Dir nicht widersprechen.

    Ein aber nicht zu unterschätzender Faktor ist die - ich nenne es jetzt einmal menschliche Zuwendung - und die können das Pflegepersonal doch gar nicht mehr leisten. Gerade das "Händchen halten" wird für mich massivst unterschätzt...
    Beides ist richtig.Die Verrichtungen werden in Minutenwerten abgerechnet.
    Die Inhumansierung der Pflege schreitet seit Jahren fort.
    Ein Riesenthema.

  2. #22
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von Antisozialist Beitrag anzeigen

    Das Pflegegeld wird steuer- und sozialversicherungsfrei ausbezahlt und ist deshalb etwa um die Hälfte niedriger als das Entgelt vom Pflegedienst.
    Deine Beiträge in das System erfolgen von Deinem Bruttoeinkommen (also von dem Geld was Du zu versteuern darfst und von welchem sich auch die Sozialabgaben berechnet werden)...soll man also nochmals Steuern und Abgaben darauf bezahlen?

  3. #23
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von WIENER Beitrag anzeigen

    Ich komm nicht ganz mit deiner Logik mit. Wenn du deinen Vater abschiebst, wie du schreibst, dann bekommst du im Endeffekt gar nix, Die Kohle bekommt die Verwahranstalt. Was ja manchmal auch gar nicht anders Möglich ist. Pflegst du ihm,bekommst du dafür Pflegegeld. Du wirst nicht bestraft, du bekommst nur weniger als ein Pflegeheim.

    Ich finde dieses Vorgehen ist praktisch angepasst und richtig. Sobald der Pflegebedürftige staatlich untergebracht ist, verursacht er auch Kosten die du nicht hast. Alleine schon der Bürokratische Aufwand.
    Richtig, wenn Du ein Familienmitglied in eine Verwahranstallt abschiebst gibt es nichts für den eigenen Geldbeutel. Warum auch. Man erbringt ja auch keine Leistung oder muss Benachteiligungen in Kauf nehmen.

    Wer aber selber seine Familienangehörigen pflegt hat einen (oftmals nicht zu unterschätzenden) Aufwand - der bis dahin gehen kann, dass man seinen Beruf in Teilen oder aufgeben muss, da die Pflege mit dem Beruf nicht mehr in Einklang bringen zu ist.
    Bei einer Familie kann dies ein tiefes Loch in die Haushaltskasse reißen, wenn ein Partner seinen Beruf aufgeben muss um ein Familienmitglied zu pflegen und dann mit einer Leistung auf ALGII-Niveau abgespeist zu werden ist für mich einfach nur Mißachtung und mir dünkt, man will mit dem Urteil verhindern, dass Familien Ihre Angehörigen selber pflegen, sondern abschieben, damit die Pflegeindustrie Kasse machen kann.

  4. #24
    Österreich zuerst Benutzerbild von WIENER
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Richtig, wenn Du ein Familienmitglied in eine Verwahranstallt abschiebst gibt es nichts für den eigenen Geldbeutel. Warum auch. Man erbringt ja auch keine Leistung oder muss Benachteiligungen in Kauf nehmen.

    Wer aber selber seine Familienangehörigen pflegt hat einen (oftmals nicht zu unterschätzenden) Aufwand - der bis dahin gehen kann, dass man seinen Beruf in Teilen oder aufgeben muss, da die Pflege mit dem Beruf nicht mehr in Einklang bringen zu ist.
    Bei einer Familie kann dies ein tiefes Loch in die Haushaltskasse reißen, wenn ein Partner seinen Beruf aufgeben muss um ein Familienmitglied zu pflegen und dann mit einer Leistung auf ALGII-Niveau abgespeist zu werden ist für mich einfach nur Mißachtung und mir dünkt, man will mit dem Urteil verhindern, dass Familien Ihre Angehörigen selber pflegen, sondern abschieben, damit die Pflegeindustrie Kasse machen kann.

    Ich sehe dass eher so, dass es eine moralische Pflicht ist, seine Verwandten so lang als möglich selbstständig zu pflegen. Das das minuter sehr schwer ist, ist mir schon klar, aber der Staat kann nicht überall einspringen.
    „ Wer in einem gewissen Alter nicht merkt , daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist , merkt es aus einem "gewissen" Grunde nicht .“

  5. #25
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von WIENER Beitrag anzeigen

    Ich sehe dass eher so, dass es eine moralische Pflicht ist, seine Verwandten so lang als möglich selbstständig zu pflegen. Das das minuter sehr schwer ist, ist mir schon klar, aber der Staat kann nicht überall einspringen.
    DANN soll der Staat auch darauf verzichten die Pflegeversicherungsbeiträge abzukassieren...aber dem Einen (der Pflegeindustrie) das Geld hinterherwerfen, dem Anderen (der Familie) das Geld vorzuenthalten...so kann es eigentlich funktionieren.

  6. #26
    Österreich zuerst Benutzerbild von WIENER
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    DANN soll der Staat auch darauf verzichten die Pflegeversicherungsbeiträge abzukassieren...aber dem Einen (der Pflegeindustrie) das Geld hinterherwerfen, dem Anderen (der Familie) das Geld vorzuenthalten...so kann es eigentlich funktionieren.

    Der Staat sollte eigentlich ohnehin viel weniger kassieren als er tut, aber das ist ein anderes Kapitel
    „ Wer in einem gewissen Alter nicht merkt , daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist , merkt es aus einem "gewissen" Grunde nicht .“

  7. #27
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von WIENER Beitrag anzeigen

    Der Staat sollte eigentlich ohnehin viel weniger kassieren als er tut, aber das ist ein anderes Kapitel
    Wie wahr...

  8. #28
    Mitglied Benutzerbild von Cerridwenn
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Wenn Du es rein auf die "medizinische" Sicht beschränkt will ich Dir nicht widersprechen.

    Ein aber nicht zu unterschätzender Faktor ist die - ich nenne es jetzt einmal menschliche Zuwendung - und die können das Pflegepersonal doch gar nicht mehr leisten. Gerade das "Händchen halten" wird für mich massivst unterschätzt...
    Ich hatte über mehrere Jahre eine Pflegschaft für eine noch jüngere Frau, welche an einer unheilbaren Krankheit litt.

    Ich kenne Pflegeheime auch von innen.

    Was mich immer wieder wundert ist, dass Pflegeheime immer total pauschal und unhinterfragt als Verwahranstalten, Abschiebeknäste und sonstige gruselige Mißhandlungsanstalten verunglimpft werden.

    Es ist richtig, es liegt viel im Argen. Aber das Pflegepersonalträgt daran die geringste Schuld.

    Alle Exam. Pflegekräfte würden gern das in der Pflege verwirklichen, was sie in ihrer aufwändigen Ausbildung gelernt haben.

    Aber man läßt sie nicht.

    Trotzdem ist eine medizinische Versorgung möglich. Satt wird jeder Heimbewohner und sauber auch. Es ist immer eine Pflegekraft vorhanden um die nötigen Dinge der körperlichen Versorgung zu gewährleisten. Viel mehr ist heute nicht drin.

    Für die psychosoziale Betreuung ist die Familie nicht aus der Verantwortung entlassen, wenn sie ihren alten Angehörigen in einem Heim unterbringt.

    Es wird niemand daran gehindert seinen Angehörigen wenn er/sie will den ganzen Tag im Heim zu umsorgen.

    Aber man muss nicht seine Arbeit aufgeben und sich selbst krank machen.

    Das Pflegepersonal ist schlecht bezahlt, unterliegt größtmöglicher Ausbeutung und muss auch noch die Abwertung der geleisteten Arbeir ertragen, weil immer völlig unüberlegt und mit wenig Kenntniss versehen, diese Arbeit schlecht geredet wird.


    Es ist völlig contraproduktiv alten Menschen immer so einen Heimhorror einzureden. Man sollte sich lieber rechtzeitig!!!! gemeinsam und genauestens informieren und darüber reden!
    Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen. Marie von Ebner Eschenbach

  9. #29
    Freidenker Benutzerbild von Landogar
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    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Wenn Du es rein auf die "medizinische" Sicht beschränkt will ich Dir nicht widersprechen.

    Ein aber nicht zu unterschätzender Faktor ist die - ich nenne es jetzt einmal menschliche Zuwendung - und die können das Pflegepersonal doch gar nicht mehr leisten. Gerade das "Händchen halten" wird für mich massivst unterschätzt...
    Auf jeden Fall, man darf diese beiden Grundbedürfnisse nicht gegeneinander ausspielen. Aber das ist genau die Debatte, die geführt werden muss: der eklatante Mangel an Fachkräften und die völlig unzureichenden Personalschlüssel in den Einrichtungen. Auszubildene werfen zu einem großen Teil bereits im ersten Jahr das Handtuch, weil sie von Anfang an systematisch verheizt werden. In vielen Heimen ist es immer noch üblich, Pflegekräfte 12 Tage am Stück arbeiten zu lassen etc...

    Unter solchen Arbeitsbedingungen will niemand mehr arbeiten.

    Lascia Amor, e segui Marte,
    Va! Combatti, combatti per la gloria.


    Slawa Ukrajini!

  10. #30
    Mitglied Benutzerbild von Hay
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von Cerridwenn Beitrag anzeigen
    Ich hatte über mehrere Jahre eine Pflegschaft für eine noch jüngere Frau, welche an einer unheilbaren Krankheit litt.

    Ich kenne Pflegeheime auch von innen.

    Was mich immer wieder wundert ist, dass Pflegeheime immer total pauschal und unhinterfragt als Verwahranstalten, Abschiebeknäste und sonstige gruselige Mißhandlungsanstalten verunglimpft werden.

    Es ist richtig, es liegt viel im Argen. Aber das Pflegepersonalträgt daran die geringste Schuld.

    Alle Exam. Pflegekräfte würden gern das in der Pflege verwirklichen, was sie in ihrer aufwändigen Ausbildung gelernt haben.

    Aber man läßt sie nicht.

    Trotzdem ist eine medizinische Versorgung möglich. Satt wird jeder Heimbewohner und sauber auch. Es ist immer eine Pflegekraft vorhanden um die nötigen Dinge der körperlichen Versorgung zu gewährleisten. Viel mehr ist heute nicht drin.

    Für die psychosoziale Betreuung ist die Familie nicht aus der Verantwortung entlassen, wenn sie ihren alten Angehörigen in einem Heim unterbringt.

    Es wird niemand daran gehindert seinen Angehörigen wenn er/sie will den ganzen Tag im Heim zu umsorgen.

    Aber man muss nicht seine Arbeit aufgeben und sich selbst krank machen.

    Das Pflegepersonal ist schlecht bezahlt, unterliegt größtmöglicher Ausbeutung und muss auch noch die Abwertung der geleisteten Arbeir ertragen, weil immer völlig unüberlegt und mit wenig Kenntniss versehen, diese Arbeit schlecht geredet wird.


    Es ist völlig contraproduktiv alten Menschen immer so einen Heimhorror einzureden. Man sollte sich lieber rechtzeitig!!!! gemeinsam und genauestens informieren und darüber reden!
    Es ist erschreckend, wie wenig Würde man alten Menschen läßt und in welchem Maß sie mittlerweile professionell abgewickelt werden. Hausrat verkauft, Wohnung aufgelöst und ins Heim in ein Mehrbettzimmer. Kennst du die Volksweisheit "Einen alten Baum verpflanzt man nicht"?

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