Jan Delay (37) steigt diese Woche mit „Hammer & Michel“ auf Platz eins in die Charts ein – ein Riesenerfolg für sein erstes Rockalbum. Im Interview mit „Die Presse“ spricht der Hamburger mit den Hip-Hop-Wurzeln jetzt über die neue Freiheit, genreübergreifende Musik zu machen.
Doch auch diese Freiheit ist nicht grenzenlos, findet Jan Delay und geht direkt zum Angriff über: Wenn sich Volksmusiker Heino (75) an deutschen Pop-Songs bedient und gemeinsam mit Rammstein auf die Bühne stellt, ist die Genre-Grenze für den Hamburger ganz schnell dicht!
Er schimpft! „Das war wirklich schlimm. Wir haben extra nichts gesagt, weil wir ihm kein Forum geben wollten. Alle sagten plötzlich: Ist doch lustig, ist doch Heino. Nee, das ist ein Nazi“, zitiert „Die Presse“ Jan Delay.
Heino – ein Nazi? Redet sich Jan Delay da um Kopf und Kragen, oder meint er das ernst?
Jan Delay versucht zu erklären: „
Der Typ hat in Südafrika während der Apartheid in Sun City gesungen. Und sein Repertoire: 'Schwarzbraun ist die Haselnuß', Soldatenlieder... Es ist schrecklich, wenn so jemand einen Song von dir singt.“
Im Januar 2013 hatte Heino schon einmal Stellung zu Vorwürfen bezogen, zu weit rechts zu stehen. Heino sagte damals zu BILD: „Meine Volkslieder sind ein Bestandteil unseres deutschen Kulturguts – auch wenn einige davon im Dritten Reich missbraucht wurden. Ich bin weder extrem rechts noch extrem links, sondern sehe mich politisch in der demokratischen Mitte.“