Fußball ist für viele eine Ersatzreligion. Wer schon mal bei einem richtigen Fußballfan zu Hause war, den wundert gar nichts mehr. Die bauen sich richtige Altäre mit Fanschals, Bildern von Fußballern, alles mögliche.
Vorgestern war ich bei Lidl einkaufen. Da hat mir die Verkäuferin etwas auf's Band gelegt, von dem ich glaubte es sei irgendeine Probepackung Dünger oder was, weil ich ne Tüte Tomatensamen gekauft hatte.
Zu Hause hab ich mir das angesehen. Es war ein Panini-Bild!!! Und es zeigte Mesut Özil!!!!!!!!!!!! Kein Scherz. Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Paninibildes von Özil. Ich kleb mir das auf die Spültaste meiner Toilette. Nichts im Leben ist sinnlos.
Mein seliger Vater war zeitlebens ein Anhänger des FC St. Gallen, des ältesten Schweizerischen Fußballvereins. Die Zuneigung zu diesem Club ererbte er wahrscheinlich von seinen Vorfahren, die während des 19ten Jahrhunderts schon mit den St. Gallern Industriellen Handelsbeziehungen pflegten.
Ich selbst bin seit 1984 Anhängerin des FC Basel, dessen Spielern ich jeden Sieg von ganzem Herzen gönne. Schwer lasten deren eklatanteste Niederlagen (gegen Valencia und Bayern München) heute noch auf meinem Gemüt! – Wie gut, daß ich keine rachsüchtige, politisch motivierte und asoziale Fußballfanatikerin bin!
Fußball ist halt ein Proletensport.
Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
Deutsches Volk, du konntest fallen,
Aber sinken kannst du nicht!
Theodor Körner
Diese wahnhafte Verehrung für diverse Fußballvereine finde ich ziemlich krank. Ebenso diese gegenseitigen zelebrierten Feindschaften unter den Vereinen und Vereinsanhängern. Ich habe es nie verstanden und werde es nie verstehen. Jeder sucht Sinn im Leben. Für manche ist es eine prollige Sportart mit überbezahlten Sportlern.
Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
Deutsches Volk, du konntest fallen,
Aber sinken kannst du nicht!
Theodor Körner
Mich stört gar nicht so sehr das Proletenhafte, das hat Fussball schon immer an sich gehabt(man ist nunmal kein Golfpublikum oder Tennispublikum). Fiese Fangesänge, das es auf den Tribünen etwas chaotisch und ungeordnet zugeht oder das der eine oder der andere auch mal im Stadion einen über den Durst trinkt auch etc. gehört einfach dazu. Was nicht geht ist aber die sinnlose Gewalt, vor allem weil es vielen dieser Fussball Rowdys nur noch um die Gewalt um die Gewaltes willen geht....
Das ist ja gerade das Problem. Jeder Mann, der diesen Sport betrieben hat, weiss worum es auf dem Platz geht! Um Durchsetzungsvermögen mittels körperlicher Einsatzbereitschaft. Für Engländer ist das eine Kriegserklärung. Und deutsche Affen machen alles nach. Das Fussball aber auch eine Kopfsache ist, weiss auch nur der, der nach ständigen Sprints noch genügend Sauerstoff in der Birne hat. Das aber sind in den Stadien, wo Horden Pyrotechnik üben die allerwenigsten.
Die Ultras gehören aus den Stadien vertrieben, genau wie die Robben und Schwalben. Fussball ist auch eine Art der Identifikation mit seiner "Heimat", sollte man meinen. Ein Kräftemessen zwischen den Jungs. Aber auch das ist mittlerweile wie mit der Fremdenlegion, man schiesst nur noch für Geld.
Dir ist "entgangen", daß das Filmchen aus dem Jahre des Herrn 1955 stammt.
Ich habe in den 60ern selbst oft genug mit Frau auf den Rängen der Hafenstraße gestanden und mich nie bedroht gefühlt. Aber ich hatte bei der Auswahl meines Stehplatzes auch darauf geachtet, daß ich einen der soliden "Wellenbrecher" im Rücken hatte.
Heute kann ich nur feststellen, daß die hiesige Polizei nur bei Spielen gegen WSV und Fortuna ernsthaft aufrüstet.
Die Gewalt bei den Fußballspielen (aller Klassen) resultiert nach meine Meining daraus, daß es heute immer mehr Spieler gibt, die - um weiter aufgestellt zu werden - mangelndes Talent durch Brutalität ersetzen, und daß die Trainer das fordern, und daß Schiedsrichter das tolerieren.
Da wird dann (aus Sicht der "Fans") der Krieg auf dem Rasen der Krieg - der eigentlich ein Spiel sein sollte - mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln fortgeführt.
Das brutalste, an das ich mich noch erinnere, waren die Sprechchöre "Emma Küsschen" von 45.000 Zuschauern beim Spiel gegen Borussia Dortmund.
Geändert von opppa (17.05.2014 um 07:28 Uhr)
Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!
Das ist Quatsch!
Am gefährlichsten sind die Zuschauerausschreitungen in den niedrigeren Klassen, wenn sich Spieler und die Zuschauer aus der Familie beim Spiel Barfuss Atatürk gegen Germania Dingsbumskirchen durch irgendwelche Aktionen auf dem Platz provoziert und beleidigt fühlen und artgerecht reagieren.
Weil die Polizei dann personell nicht darauf eingestellt ist, kann es da so richtig gefährlich werden. Und der DFB traut sich nicht, solche Mannschaften ganz locker für die nächsten 100 Jahre vom Spielbetrieb auszuschließen, um sich nicht als Nazi-Organisation zu outen.
Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!
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