User in diesem Thread gebannt : mabac and Leseratte


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Thema: Out on the plains we gave 'em hell

  1. #81
    Träger des Nixordens Benutzerbild von Parker
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Jedoch der Meusebach - Comanchen Vertrag, der durch Baron Otfried Hans von Meusebach 1847 für 4000 deutsche Siedler mit den Häuptlingen erfolgreich auf der Basis der Gleichberechtigung ausgehandelt wurde, erschloss 10 weitere texanische Counties, also ein flächenmässig sehr grosses Gebiet des Staates Texas.
    Dieser Vertrag wurde ja etwas später, als Texas der Union beitrat, von der US Regierung weiter anerkannt.
    Dies war in der U.S. Geschichte der einzige Friedensvertrag zwischen Indianern und weissen Siedlern, welcher nie gebrochen wurde.


    [...]
    Ich zitiere mal Dich selbst:

    Tatsache bleibt dass hier der einzige Kanal war über den die Comanchen ihre Raubbeute verkaufen konnten. Einzig und alleine dieser Handel mit vogelfreien Kriminellen und Schmugglern hatte die Unterwerfung der Comanchen durch Weisse wesentlich erschwert und verlängert. Als Resultat genossen diese natürlich den Schutz des Stammes.
    Und wenn wir das mal betrachten, dazu die nunmal gegebene Situation, und uns daran erinnern, daß Mook-war-ruh bereits Jahre zuvor versucht hatte, in San Antonio eine weitere Handelsmöglichkeit aufzutun, dann können wir uns auch gleich fragen, wie ein einzelner Penateka-Häuptling einen solchen Vertrag mit Weißen abschließen konnte, an den sich dann über fast 3 Jahrzehnte alle Comanchen und Kiowa stets hielten, auf die besagter Häuptling keinerlei Einfluß hatte. Daß er, wie der Gedenkstein verrät, einen Vertrag für die gesamte "Comanche Nation" abgeschlossen haben kann, ist schlicht unmöglich.
    Ich gebe zu, das wird meines Wissens von seriösen Historikern nicht thematisiert, aber mir kommt da ein Verdacht, der für diese Deutschen nicht wirklich schmeichelhaft ist.
    Wirklich wissen werden wir das nie, denn wenn irgendwer mal im Keller Papiere eines Vorfahren gefunden hat, die auf illegalen Handel mit Raubware hinweisen, dann wird er sie wohlweislich verschwinden lassen haben.

    Ich persönlich gönne sowohl Comanchen, wie auch diesen Deutschstämmigen von Herzen die alljährlichen Feierlichkeiten und sehe auch überhaupt keinen Nutzen für irgendwen, das zu stören. Im Rahmen der historischen Ereignisse finde ich diesen Frieden aber... bemerkenswert.

    Danke übrigens für den Beitrag. Ich hatte überlegt, wie ich das einbringe. Das hast Du mir ja nun netterweise abgnommen.
    Geändert von Parker (29.07.2014 um 06:54 Uhr)
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  2. #82
    spontan Benutzerbild von Herr B.
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Parker Beitrag anzeigen
    Ich zitiere mal Dich selbst:
    Und wenn wir das mal betrachten, dazu die nunmal gegebene Situation, und uns daran erinnern, daß Mook-war-ruh bereits Jahre zuvor versucht hatte, in San Antonio eine weitere Handelsmöglichkeit aufzutun, dann können wir uns auch gleich fragen, wie ein einzelner Penateka-Häuptling einen solchen Vertrag mit Weißen abschließen konnte, an den sich dann über fast 3 Jahrzehnte alle Comanchen und Kiowa stets hielten, auf die besagter Häuptling keinerlei Einfluß hatte. Daß er, wie der Gedenkstein verrät, einen Vertrag für die gesamte "Comanche Nation" abgeschlossen haben kann, ist schlicht unmöglich.
    Es sollen aber rund 20 Häuptlinge bei den Verhandlungen zugegen gewesen sein, über die Santa Anna, Bufallo Hump und Old Owl gewissermassen präsidierten.
    Daraus lässt schliessen dass sich leicht etwas verbindliches gebildet hätte.
    Zitat Zitat von Parker Beitrag anzeigen
    Ich gebe zu, das wird meines Wissens von seriösen Historikern nicht thematisiert, aber mir kommt da ein Verdacht, der für diese Deutschen nicht wirklich schmeichelhaft ist.
    Wirklich wissen werden wir das nie, denn wenn irgendwer mal im Keller Papiere eines Vorfahren gefunden hat, die auf illegalen Handel mit Raubware hinweisen, dann wird er sie wohlweislich verschwinden lassen haben.
    Auf Handel zwischen Indianern und deutschen Siedlern deutet nichts weiteres hin. Was hier eventuell "unschmeichelhaft" gewesen sein könnte ist mir auch etwas unklar.
    Es wird wohl das generelle Benehmen, mit welchem die Siedler die Comanchen behandelten, entscheidend gewesen sein. Auch wenn die Indianer in der Machtposition waren.

    Neighbors and Roemer arrived at the San Saba campsite on February 10, while Meusebach was waiting for the remainder of the Comanche chiefs to assemble for the peace council. In his carefully written accounts, Roemer noted Meusebach’s courage in walking among the Comanches unarmed, a habit that earned the German the respect of the Indians. They even honored him with the name El Sol Colorado or the Red Sun, in part because of his flowing red beard. Among the more prominent Comanche leaders who gathered at the assembly were the political chief Old Owl, short and frail in stature, the tall muscular war chief, Santa Anna, and the dour Buffalo Hump, famed warrior and leader of the [Links nur für registrierte Nutzer].

    During the negotiations which began on March 1, and ended on the following day, Meusebach’s lack of prejudice toward the Indians, a view seldom shared by most whites, was reflected in his opening words to the assembled chiefs. “I do not disdain my red brethren because their skin is darker, and I do not think more of the white people because their complexion is lighter.” Meusebach also stressed that his people were neither Texan nor Mexican, two peoples the Comanches hated the most. Even more important than his words, however, were the terms of peace offered by the former German baron.
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    Zitat Zitat von Parker Beitrag anzeigen
    Ich persönlich gönne sowohl Comanchen, wie auch diesen Deutschstämmigen von Herzen die alljährlichen Feierlichkeiten und sehe auch überhaupt keinen Nutzen für irgendwen, das zu stören. Im Rahmen der historischen Ereignisse finde ich diesen Frieden aber... bemerkenswert.
    Bemerkenswert war es nur weil die Deutschen, nach der Mennoniten Art (welche sie natürlich nicht waren, aber das ist unwichtig!) vorgingen. Und damit eigentlich genau so, wie jede vorige deutsche Kolonie ausserhalb Deutschlands etabliert wurde, sei es in Osteuropa, Südamerika oder sonst wo. Sie waren auf der Bassis einer Gemeinschaft innerhalb eines Staates, aber separat von diesem Staat. Mit dieser Autonomie, die sie sich aneigneten, mussten sie das Vertrauen der indianer erwecken.

    PS: Dieser Mook-war-ruh wird nirgendwo erwähnt. Mag das Old Owl gewesen sein?



  3. #83
    Pillefiz
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    //könnt ihr es nicht ertragen, wenn in einem einzigen Strang mal nicht gepöbelt wird??

  4. #84
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Es sollen aber rund 20 Häuptlinge bei den Verhandlungen zugegen gewesen sein, über die Santa Anna, Bufallo Hump und Old Owl gewissermassen präsidierten.
    Daraus lässt schliessen dass sich leicht etwas verbindliches gebildet hätte.
    Das waren Penateka-Häuptlinge, also von dem Comanchenstamm, der zu diesem Zeitpunkt als einziger auf dem Rückzug war und als einziger zu Verhandlungen auftauchte. Buffalo Humps Linnville-Raid war voll in die Hose gegangen. Ein Viertel der teilnehmenden Krieger war tot. Der hatte nachhaltig bewiesen, daß seine Medizin nicht taugte. Die anderen waren als Penateka-Häuptlinge ziemliche Frischlinge, denn die alte Führungsriege der Penateka war in San Antonio komplett gestorben. Die Penateka hatten an Einfluß verloren, wie keine Comanchengruppe sonst. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Kwahadi, Nokoni, Kotsoteka, Yamparika und all die kleinen Banden, die da durch die Lande streiften, sich von ein paar Penateka vertreten fühlten, die sie weder gefragt, noch von denen sie je gehört hatten.

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Auf Handel zwischen Indianern und deutschen Siedlern deutet nichts weiteres hin. Was hier eventuell "unschmeichelhaft" gewesen sein könnte ist mir auch etwas unklar.
    Es wird wohl das generelle Benehmen, mit welchem die Siedler die Comanchen behandelten, entscheidend gewesen sein. Auch wenn die Indianer in der Machtposition waren.
    Bisher hatten nur Penateka überhaupt mal etwas abbekommen vom Zorn der Weißen. Ein Kwahadi hätte komisch geguckt, wenn ein Weißer ihm erzählt hätte, daß er doch auch ein richtiger Mensch sei und auch mal so behandelt werden solte.

    Als Weiße mit der Beute zu handeln, die bei ermordeten anderen Weißen gemacht wurde, fände ich 'unschmeichelhaft'.

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Neighbors and Roemer arrived at the San Saba campsite on February 10, while Meusebach was waiting for the remainder of the Comanche chiefs to assemble for the peace council. In his carefully written accounts, Roemer noted Meusebach’s courage in walking among the Comanches unarmed, a habit that earned the German the respect of the Indians. They even honored him with the name El Sol Colorado or the Red Sun, in part because of his flowing red beard. Among the more prominent Comanche leaders who gathered at the assembly were the political chief Old Owl, short and frail in stature, the tall muscular war chief, Santa Anna, and the dour Buffalo Hump, famed warrior and leader of the [Links nur für registrierte Nutzer].

    During the negotiations which began on March 1, and ended on the following day, Meusebach’s lack of prejudice toward the Indians, a view seldom shared by most whites, was reflected in his opening words to the assembled chiefs. “I do not disdain my red brethren because their skin is darker, and I do not think more of the white people because their complexion is lighter.” Meusebach also stressed that his people were neither Texan nor Mexican, two peoples the Comanches hated the most. Even more important than his words, however, were the terms of peace offered by the former German baron.
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    Wie gesagt, Buffalo Hump war unter den Weißen sicherlich ein gefürchteter Name. Unter den Comanchen war er jemand, dessen Medizin vielleicht nicht ganz so toll war, wie sie sein sollte. Sein Kriegszug war so gescheitert, wie er nur scheitern konnte.

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Bemerkenswert war es nur weil die Deutschen, nach der Mennoniten Art (welche sie natürlich nicht waren, aber das ist unwichtig!) vorgingen. Und damit eigentlich genau so, wie jede vorige deutsche Kolonie ausserhalb Deutschlands etabliert wurde, sei es in Osteuropa, Südamerika oder sonst wo. Sie waren auf der Bassis einer Gemeinschaft innerhalb eines Staates, aber separat von diesem Staat. Mit dieser Autonomie, die sie sich aneigneten, mussten sie das Vertrauen der indianer erwecken.

    PS: Dieser Mook-war-ruh wird nirgendwo erwähnt. Mag das Old Owl gewesen sein?
    Mook-war-ruh war in San Antonio gestorben. Old Owl war da noch niemand gewesen, den die Penateka einen Häuptling nannten.

    Jedenfalls, dieser Frieden bietet zuallermindest eine wunderschöne Geschichte in einer ausgesprochen blutigen Phase und ich kann nur einen vagen Verdacht dagegenhalten.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  5. #85
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zu den Deutschen um Baron Otfried Hans von Meusebach schreibt der seinem Namen nach ja nun selbst deutschstämmige texanische Historiker Fehrenbach:

    "The central hill country north-north-west of San Antonio was settled by German immigrants, who did try to make special treaties with the southern Comanches."

    Das war's. Mehr als diese eine Zeile sind sie ihm nicht wert.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
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  6. #86
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Die Armee ist niemals losmarschiert, um ein Paßsystem an den Grenzen des Penatekalandes durchzusetzen. Stattdessen marschierte sie zum Rio Grande, um Krieg gegen Mexiko zu führen. Es gab keinerlei Versuche, Gebietsansprüche der Indianer umzusetzen. Die Armee selbst marschierte auf ihrem Weg nach Mexiko durch Penatekaland.
    Der texanische Beitritt zu den USA hatte neue Siedler nach Texas gebracht, die die Besiedlungslinie weiter nach Westen schoben.

    Der Staat Texas seinerseits tat alles Erdenkliche, um eine weitere Besiedlung nach Westen hin zu fördern. Vom ersten Augenblick an arbeiteten Staat und Indianeragenten in völlig unterschiedliche Richtungen.
    Auf der anderen Seite kann man auch nicht sagen, daß die Comanchen sich sonderlich bemühten, sich an ihren Teil des Vertrags zu halten, der die Rückgabe von Gefangenen und Pferden forderte und ihnen weitere Raubzüge untersagte. Zwar meinten es die unterzeichnenden Häuptlinge schon ehrlich, aber sie konnten eben nur für sich selbst unterzeichnen.
    Es war schlicht unmöglich, mit jedem jungen Krieger ein Friedensabkommen zu schließen, also war letztlich überhaupt kein Friede effektiv möglich.

    Dennoch blieb es überraschenderweise eine ganze Weile verhältnismäßig ruhig und die südlichen Comanchen hielten sich von ausgiebigen Raubzügen zurück.
    Das mag 2 Gründe gehabt haben. Zum einen patrollierte ab 1846 ein Regiment Texas Rangers unter Jack Hays die Grenze und die Comanchen hatten diese Männer fürchten und respektieren gelernt, zum anderen war der frühere texanische Indianeragent Robert S. Neighbors zum US-Indianeragenten für Texas ernannt worden, eine der klügsten Entscheidungen, die das Indian Office jemals getroffen hat. Neighbors hatte Erfahrungen mit Comanchen und gehörte zuden Weißen, die sie und ihre Art am besten verstanden. Er war ohne Arroganz und Gier und auch keiner Lobby verpflichtet. Die Penateka begannen ihn sogar zu mögen und für 2 Jahre schaffte er es fast allein, für eine Art Frieden an der Grenze zu sorgen. Mit Paha-yuca und den anderen Zivilhäuptlingen der Penateka verband ihn bald so etwas wie eine persönliche Freundschaft, die nicht zuletzt dafür sorgte, daß sie bei ihren Leuten gegen Krieg mit den Tejanos sprachen. Sie konnten zwar die jungen Krieger nicht daran hindern loszuziehen, aber wenn sie merkten, daß sich etwas anbahnte, verlegten sie die Lager näher an die mexikanische Grenze, um die Raubzüge in diese Richtung zu lenken. Faktisch bewahrte Neighbors die Texaner vor Leid und Tod, indem er dafür sorgte, daß das schon lange leidende Mexiko noch ein bißchen mehr zu leiden hatte.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
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  7. #87
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Parker Beitrag anzeigen
    Zu den Deutschen um Baron Otfried Hans von Meusebach schreibt der seinem Namen nach ja nun selbst deutschstämmige texanische Historiker Fehrenbach:

    "The central hill country north-north-west of San Antonio was settled by German immigrants, who did try to make special treaties with the southern Comanches."

    Das war's. Mehr als diese eine Zeile sind sie ihm nicht wert.
    Da ist was faul. Eventuell hat er bloss um sieben Ecken rum den deutschen Nachnamen abgekriegt, oder er ist ein Übersee-Israeli der allen Dingen deutsch von vornerein nicht gut gesinnt ist, und versucht daher den deutschen Beitrag in Texas zu diskreditieren.
    "...who did try to make special treaties with the southern Comanches": Das bedeutet ganz präzise das es versucht wurde Verträge mit Comanchen zu machen, lässt jedoch offen und unbeantwortet ob diese erfolgreich dabei waren.
    Dass der Kerl lügt, oder einfach Mist redet, wird noch klarer wenn man weiss dass Historiker der Geschichte des Staates nur von einem einzigen Vertrag reden der je von Deutschen ausging. Fehrenbach jedoch benutzt das Plural. Meusenbach ist, da er später U.S. Senator für Texas wurde, prominent genug um innerhalb der Historiker Akademia eine akkurate Version seines Vertagschliessens mit den Comanchen zu effektieren. Und hier bleibt immer die Rede von einem Vertrag.
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  8. #88
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Da ist was faul. Eventuell hat er bloss um sieben Ecken rum den deutschen Nachnamen abgekriegt, oder er ist ein Übersee-Israeli der allen Dingen deutsch von vornerein nicht gut gesinnt ist, und versucht daher den deutschen Beitrag in Texas zu diskreditieren.
    "...who did try to make special treaties with the southern Comanches": Das bedeutet ganz präzise das es versucht wurde Verträge mit Comanchen zu machen, lässt jedoch offen und unbeantwortet ob diese erfolgreich dabei waren.
    Dass der Kerl lügt, oder einfach Mist redet, wird noch klarer wenn man weiss dass Historiker der Geschichte des Staates nur von einem einzigen Vertrag reden der je von Deutschen ausging. Fehrenbach jedoch benutzt das Plural. Meusenbach ist, da er später U.S. Senator für Texas wurde, prominent genug um innerhalb der Historiker Akademia eine akkurate Version seines Vertagschliessens mit den Comanchen zu effektieren. Und hier bleibt immer die Rede von einem Vertrag.
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    Jetzt können wir wild herumspekulieren, bis der Arzt kommt. Sogar albern können wir werden.

    Im historischen Kontext erscheint es mir schon nachvollziehbar, daß zu jener Zeit Penateka-Häuptlinge ein Interesse daran haben konnten, da weiße Freunde zu haben. Allerdings haben damals zu keinem Zeitpunkt sich Häuptlinge anderer Gruppen sonderlich für Penatekaverträge interessiert. Das müßte also ein absolutes Unikat sein, bei dem alle Comanchen inklusive der jungen Krieger und der Raidanführer aller 2 Dutzend Gruppen sich an einen solchen gebunden fühlten. Erscheint mir vollkommen unmöglich. 20 Häuptlinge ist auch kein Indiz. In San Antonio starben 13 Penatekahäuptlinge. Danach wurde neu verteilt. Daß es 7 Jahre später 20 gegeben haben kann, ist absolut realistisch. Um alle irgendwie relevanten Häuptlinge aller Gruppen zusammen zu bekommen, müßte die Zahl dreistellig sein und sogar dann müßte sich nicht die gesamte 'Comanche Nation' die es so niemals gegeben hat, ehe es ins Reservat ging, an irgendetwas gebunden fühlen.

    Wie auch immer, das ist sicherlich ein interessantes Detail.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  9. #89
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Parker Beitrag anzeigen
    Jetzt können wir wild herumspekulieren, bis der Arzt kommt. Sogar albern können wir werden.

    Im historischen Kontext erscheint es mir schon nachvollziehbar, daß zu jener Zeit Penateka-Häuptlinge ein Interesse daran haben konnten, da weiße Freunde zu haben. Allerdings haben damals zu keinem Zeitpunkt sich Häuptlinge anderer Gruppen sonderlich für Penatekaverträge interessiert. Das müßte also ein absolutes Unikat sein, bei dem alle Comanchen inklusive der jungen Krieger und der Raidanführer aller 2 Dutzend Gruppen sich an einen solchen gebunden fühlten. Erscheint mir vollkommen unmöglich. 20 Häuptlinge ist auch kein Indiz. In San Antonio starben 13 Penatekahäuptlinge. Danach wurde neu verteilt. Daß es 7 Jahre später 20 gegeben haben kann, ist absolut realistisch. Um alle irgendwie relevanten Häuptlinge aller Gruppen zusammen zu bekommen, müßte die Zahl dreistellig sein und sogar dann müßte sich nicht die gesamte 'Comanche Nation' die es so niemals gegeben hat, ehe es ins Reservat ging, an irgendetwas gebunden fühlen.

    Wie auch immer, das ist sicherlich ein interessantes Detail.
    Das ist logisch, denn die Comanchen waren kein Stamm. Nicht im Sinne wie es andere Stämme waren und sind. Die Comanchen hatten sich noch gar nicht lange von den Schoschonen in Colorado losgelöst und zogen dann südlich. Sie sind in simpelster Form ausgewanderte Schoschonensippen die sich später Comanchen nannten.
    Daher gibt es rund 12 "Comanchen" Sippen die immer schon sehr unabhängig voneinander warenund daher gab es auch nie einen Stammeshäuptling. Hier stoppte die Hierarchie bei Band Chief Stufe. Vereinten sich 2 oder 3 Sippen zu einer Raid, dann ernannten sie einen temporären Kriegshäuptling. Nach dem Kriegszug war es um dessen Autorität vorbei, und sie gingen zu ihren Sippenführern zurück.
    Die Penatekasippe war die erste die nach Süden zog, darum ist es anzunehmen dass sie geographisch die südlichste Sippe der Comanchen war. Dies wiederum bringt sie in den grössten Kontakt mit Mexikanern, Amerikanern und den Deutschen. Eventuell war dies lange die einzige Sippe mit diesem Kontakt.
    Es folgert hier denn dass es beim Meusebach Vertrag sehr wohl unnötig gewesen sein mochte andere Sippen miteinzubeziehen. Es war wohl meist Penateka Gebiet, das andere Sippen nichts gross anging. Old Owl tätigte den Vertrag, Buffalo Hump als abgesetzter Kriegsführer, und die Prominenz benachbarter Sippen wohnten den Feierlichkeiten bei. Eine neue Ära brach ja an, dem waren sich die Comanchen auch bewusst.
    Old Owl musste gar nie verbindlich für andere Bands sprechen! Die weiteren Sippen welche vertraglich unbeteiligt blieben, würden wohl, aus reiner Höflichkeit zu Old Owl und seinen Penateka, diese Verbindlichkeit trotzdem mitrespektiert haben.
    Geändert von Herr B. (30.07.2014 um 05:10 Uhr)



  10. #90
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Das ist logisch, denn die Comanchen waren kein Stamm. Nicht im Sinne wie es andere Stämme waren und sind. Die Comanchen hatten sich noch gar nicht lange von den Schoschonen in Colorado losgelöst und zogen dann südlich. Sie sind in simpelster Form ausgewanderte Schoschonensippen die sich später Comanchen nannten.
    Daher gibt es rund 12 "Comanchen" Sippen die immer schon sehr unabhängig voneinander warenund daher gab es auch nie einen Stammeshäuptling. Hier stoppte die Hierarchie bei Band Chief Stufe. Vereinten sich 2 oder 3 Sippen zu einer Raid, dann ernannten sie einen temporären Kriegshäuptling. Nach dem Kriegszug war es um dessen Autorität vorbei, und sie gingen zu ihren Sippenführern zurück.
    Die Penatekasippe war die erste die nach Süden zog, darum ist es anzunehmen dass sie geographisch die südlichste Sippe der Comanchen war. Dies wiederum bringt sie in den grössten Kontakt mit Mexikanern, Amerikanern und den Deutschen. Eventuell war dies lange die einzige Sippe mit diesem Kontakt.
    Sie nannten sich Nermernuh. (Ich nutze gern die im Deutschen üblichen Formen, hier also Nemene, weil sonst Buchstabenansammlungen zusammenkommen, die ich bei jedem Schreiben neu nachschlagen müßte. Pehnahterkuh etwa erscheint mir deutlich weniger... brauchbar als Penateka.) Das steht für 'Volk' oder 'wahre Menschen'. Comanchen wurden sie zunächst von den Spaniern genannt und von da aus verbreitete sich der Begriff. Insgesamt gab es 5 große Gruppen, die Penateka, Kotsoteka, Yamparika, Nokoni und Kwahadi. Die Spanier hatten noch häufig von den Jupe berichtet, die dann später einfach nicht mehr erwähnt wurden und sich wahrscheinlich einfach umbenannt haben. Möglicherweise verbergen sich die Nokoni der Texaner dahinter. Insgesamt zogen um die 2 Dutzend Comanchengruppen herum, die sich teils als Untergruppen der großen Gruppen verstanden, teil voll autonom waren. Die Penateka waren die dominierende südliche Gruppe, so das man davon ausgehen kann, daß Du Recht hast. Jedenfalls waren sie jahrelang die einzigen, die Kontakte hatten, die über Überfälle hinausgingen und als nächste Nachbarn auch die, die für die Überfälle anderer Gruppen als Blitzableiter herhalten mußten.


    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Es folgert hier denn dass es beim Meusebach Vertrag sehr wohl unnötig gewesen sein mochte andere Sippen miteinzubeziehen. Es war wohl meist Penateka Gebiet, das andere Sippen nichts gross anging. Old Owl tätigte den Vertrag, Buffalo Hump als abgesetzter Kriegsführer, und die Prominenz benachbarter Sippen wohnten den Feierlichkeiten bei. Eine neue Ära brach ja an, dem waren sich die Comanchen auch bewusst.
    Old Owl musste gar nie verbindlich für andere Bands sprechen! Die weiteren Sippen welche vertraglich unbeteiligt blieben, würden wohl, aus reiner Höflichkeit zu Old Owl und seinen Penateka, diese Verbindlichkeit trotzdem mitrespektiert haben.
    Wenn es um Texaner ging, hatten oft nichtmal andere Penateka die Höflichkeit, sich an die Verträge gebunden zu fühlen, die ihre eigenen Häuptlinge abschlossen. Die "Prominenz anderer Sippen" kann eigentlich über kleinere südliche Banden nicht hinausgegangen sein.

    Ich habe ja gar nix gegen diesen Frieden und fände es persönlich sehr erfreulich, wenn an dieser Geschichte auch unter der Oberfläche etwas wäre. Ich denke nur, es muß einfach mehr dran gewesen sein, wenn die am leichtesten zu erreichenden Weißen, die noch dazu weitgehend schutzlos waren, so gar keine Probleme mit Comanchenwut in all den wilden Jahren hatten, die noch kommen sollten. An ihrem Deutschsein kann es eigentlich nicht gelegen haben. Eine deutsche Siedlung wurde in den 1850ern zerstört. Daß die Deutschen sich als Handelsmöglichkeit anboten, erschiene mit glaubhaft und ebenso, daß sie das Texanern und US-Amerikanern gegenüber nicht an die große Glocke hängten.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

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