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Thema: Out on the plains we gave 'em hell

  1. #171
    Träger des Nixordens Benutzerbild von Parker
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Der Mann muß natürlich von Anfang an Cuerno Verde heißen. Außerdem steht der Kopfputz in keiner Ausstellung, sondern wird in irgendeinem Archiv vermutet.
    Ich bitte die Fehler zu verzeihen.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  2. #172
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Bei Gwynne findet sich ein kurzes Zitat über eine typische Comanchenbegegnung einer deutschen Frau, die in einer Siedlung im Comanchengebiet lebte, das vielleicht verdeutlicht, wie stolz man darauf sein kann, daß ausgerechnet deutsche Siedler stabilen Frieden mit Comanchen hielten. (Ich verzichte mal darauf, das Original abzutippen und wage mich gleich ans Übersetzen.)

    "Eines Tages, während ich daheim war, trat ein großer herausgeputzter Indianer ein. Ich hatte gerade ein herrliches Brot gebacken, auf das ich außerordentlich stolz war. ... Der Schuft begutachtete alles, schnüffelte an meinem Brot, ergriff es und ging damit hinaus."

    Andere Deutsche berichteten, daß Comanchen, Penateka, um genau zu sein, gern um die Essenszeit herum bei ihnen auftauchten und großzügige Gastfreundschaft erwarteten. Bei diesen Besuchen ließen sie auch gern die eine oder andere Kleinigkeit mitgehen. Sie suchten auch im Abfall nach Metall oder anderem, das ihnen brauchbar erschien.

    Die Penateka waren zu diesem Zeitpunkt schon reichlich heruntergekommen. Keine andere Gruppe hatte wie sie unter der Seuche von 1849 gelitten, aber es pflegte auch keine Gruppe so engen Kontakt zu Weißen. Andere Comanchen warfen ihnen bisweilen vor, gar keine richtigen Comanchen mehr zu sein. In den Handelsstationen wurden sie jetzt gern mal als Waldcomanchen verspottet.
    Durchreisende oder Neuankömmlinge, die von ihnen gehört hatten, erwarteten riesige, furchterregende Krieger, bekamen dann aber struppige kleine Kerle zu sehen. Das heißt allerdings nicht, daß es nicht eine böse Überraschung geben konnte, wenn sie den unscheinbaren Indianern, über die sie im Handelsposten noch gespottet hatten, draußen auf den Ebenen wieder begegneten.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  3. #173
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Comanchen waren aber nicht nur begierig auf Raub und Krieg. Untereinander waren sie die besten Kameraden, die man sich denken kann. Wen sie mal ins Herz geschlossen hatten, der hatte einen treuen Freund. Sie liebten zotige Witze, gern tief unter der Gürtellinie und sie sangen für ihr Leben gern, am allerliebsten ihr ganz persönliches Lied, das ein Schamane nur für sie 'geschrieben' hatte. Mancher sang es aus voller Kehle jeden Morgen gleich nach dem Wachwerden.
    Sie wetteten um alles, worum man nur wetten kann und setzten vor allem bei Pferdewetten auch mal alles, was sie besaßen. Allerdings war selbst schuld, wer sich mit einem Comanchen auf eine Pferdewette einließ.

    Eine gern kolportierte, als glaubhaft eingeschätze Geschichte geht so:
    Irgendwann in den 1850ern lagerten Comanchen bei einem Fort und die gelangweilten Offiziere gingen sich das Lager vor ihren Palisaden ansehen. Dabei kam man ins Gespräch und verabredete ein Pferderennen.
    Die Indianer schickten einen bulligen Kerl an den Start, der auf einem viel zu kleinen Pferd saß, das behaart war wie ein Schaf. Diesen unmöglichen Klepper bearbeitete er mit einem riesigen Knüppel... und gewann haarscharf.
    Das wollten die Offiziere nicht auf sich sitzen lassen, erhöhten den Einsatz und boten ein besseres Pferd auf. Wieder gewann der Knüppelschwinger knapp.
    Die Offiziere legten nochmal drauf und brachten ein englisches Rennpferd, das einer von ihnen für ein Vermögen gekauft hatte.
    Der Comanche warf den Knüppel weg, ließ seine augenscheinliche Schindmähre laufen und drehte sich kurz vor dem Ziel auf dem Pferderücken herum, um dem chancenlos geschlagenen Reiter auf dem Rennpferd Fratzen zu schneiden.
    Hinterher erzählten die Indianer gutgelaunt, daß sie mit dem Klepper schon andere Indianer nach Strich und Faden ausgenommen hatten.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  4. #174
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Eine weitere Pferdewettengeschichte erzählte ein namentlich bekannter Delaware, der der Armee als Kundschafter diente. Er berichtete, er sei zu Gast bei einem Comanchenhäuptling gewesen, mit dem er Freundschaft geschlossen hatte, als Assiniboin auftauchten, die stolz ein prächtiges Rennpferd präsentierten, daß sie für Unsummen von Weißen gekauft hatten. Jetzt wollten sie bei Pferderennen damit wieder etwas einnehmen.
    Der Delaware entschloß sich, auf den Assiniboin-Renner zu wetten. Sein comanchischer Gastgeber riet ihm davon ab. Er werde alles verlieren. Er blieb bei seinem Einsatz und mußte mitansehen, wie der Assiniboin chancenlos unterging. Gutgelaunt gab sein Comanchenfreund ihm schließlich zurück, was er bei der Wette verloren hatte.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  5. #175
    spontan Benutzerbild von Herr B.
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Damals wurde der Phantasie weitgehend freier Lauf gegeben, das muss man bei Überlieferungen schon berücksichtigen.
    Auch Comanchen waren an Naturgesetze gebunden, mögen die noch so rabiat gewesen sein.

  6. #176
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Damals wurde der Phantasie weitgehend freier Lauf gegeben, das muss man bei Überlieferungen schon berücksichtigen.
    Auch Comanchen waren an Naturgesetze gebunden, mögen die noch so rabiat gewesen sein.
    Welchem Naturgesetz sollten diese Anekdoten widersprechen? Daß schnelle Pferde optisch was hermachen müssen? Die zweite Geschichte von dem Delawaren ist namentlich überliefert und der Erzähler ist nicht derjenige der glänzt. Beide werden von Historikern für glaubhaft befunden.
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  7. #177
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Absolut sehenswert:

    Herman, der Apache
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    Die wahre Geschichte eines deutschen Jungen, der 1870 von Apachen entführt wurde, bei ihnen aufwuchs und schließlich wieder von ihnen floh, nachdem er den Schamanen getötet hatte, der soeben seinen Ziehvater umgebracht hatte.
    Nach einem Jahr mutterseelenallein in der Wildnis schloß er sich Kwahadi-Comanchen an und verbrachte die letzten freien Tage dieses Volkes als einer von ihnen. Später im Reservat wurde er offiziell in den Stamm aufgenommen und von Quanah adoptiert.

    Seine Geschichte hat er selbst diktiert. Ein herausragendes authentisches Zeugnis des Lebens und Kämpfens von Apachen und Comanchen. Gibt es auch auf Deutsch:

    Herman Lehmann, Neun Jahre unter den Indianern
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Noch erwähnenswert zu dem ZDF-Film: Da werden ein paar Schwarz-Weiß-Szenen gezeigt, die aus 'The Daughter of Dawn' stammen. Das ist ein 1920 gedrehter Stummfilm, der komplett mit Indianern (Kiowa und Comanchen) besetzt ist und sowas wie ein indianisches Liebesdrama darstellt. Damit ist er schon eine absolute Ausnahmeerscheinung. Zudem spielen alte Männer in ihrer eigenen Kleidung mit, die als junge Männner selbst noch als Krieger über die Plains gezogen waren. Hauptrollen spielen ein Sohn und eine Tochter Quanah Parkers. Ein Schatz.



    Quanah-Tochter Wanada Parker, Stummfilmstar
    Geändert von Parker (16.07.2016 um 09:35 Uhr)
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

  8. #178
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Der Wilde Westen war in den USA schon zu Lebzeiten des Wilden Westen Unterhaltung, noch vor dem Film wurde das in Schmökern und Zeitungsgeschichten mit Fortsetzung verbreitet. Deswegen ist das antike Rom mit mehr Tatsachen als der Wilde Westen.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  9. #179
    Mitglied Benutzerbild von moishe c
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Der Wilde Westen war in den USA schon zu Lebzeiten des Wilden Westen Unterhaltung, noch vor dem Film wurde das in Schmökern und Zeitungsgeschichten mit Fortsetzung verbreitet. Deswegen ist das antike Rom mit mehr Tatsachen als der Wilde Westen.

    Richtig!


    Und noch was ist zu beachten!

    Viele Leute (nee, bei weitem nicht alle, claro ... ) konnten schreiben und lesen UND es gab gute Zeichner und eben auch schon Photographen!

    Und die alle haben uns über "die Frontier" (die sich ständig nach Westen verschiebende "Grenze" der Besiedlung) eine Menge Material und Informationen hinterlassen. Vieles "original" - vieles aber auch mächtig "geschönt"/verändert - und damit halt auch verfälscht.

    Es gibt also Fotos aus dieser Zeit, die einen Original-Eindruck vermitteln (natürlich jeweils eine Moment-Aufnahme!),

    es gibt aber auch Fotos, auf denen man deutlich erkennt, daß der Photograph (vielleicht sogar auf Kundenwunsch) an den Photographierten seinen gesamten "Fundus" drangebammelt hat. Solche Aufnahmen sagen dann eher was über den damaligen Zeitgeist!

    Einer der bekanntesten Tatsachen-Verfälscher damaliger Zeit war der "Journalist" und Wildwestheftchen-Autor Ned Buntline (Pseudonym!). Der mit seinem Klamauk einfach die Auflage seiner Schundromane steigern wollte!

    Auch das entstehende "Hollywood" hat sich bei der Erfindung von diesem Wildwest-Quatsch in vorderster Front "verdient" gemacht - von Anfang an!!!

  10. #180
    Träger des Nixordens Benutzerbild von Parker
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    Standard AW: Out on the plains we gave 'em hell

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Der Wilde Westen war in den USA schon zu Lebzeiten des Wilden Westen Unterhaltung, noch vor dem Film wurde das in Schmökern und Zeitungsgeschichten mit Fortsetzung verbreitet. Deswegen ist das antike Rom mit mehr Tatsachen als der Wilde Westen.
    Sagtest Du bereits. Was genau tut das zum Fall zur Sache? Ist Herman Lehmann ein Hochstapler?
    "Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
    S.C. Gwynne

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