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Thema: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

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  1. #1
    Sozialdemokrat Benutzerbild von Alter Stubentiger
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    Standard Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Auf Anregung von OneDownOne2Go

    Warum die Krim unwichtig ist?

    Als Kriegshafen: Weil die Flotte ein Schrotthaufen ist. Und um den Weltmeeren präsent zu sein sind sicher Murmansk und Wladiwostok besser geeignet. Zumal Murmansk ja durch den Klimawandel immer weniger vom Eis blockiert werden kann.

    Wirtschaftlich: Weil die Krim beim Wasser von der Ukraine abhängig ist und auch 4 von 6 Millionen Touristen aus der Ukraine kamen. Jetzt müßen Verkehrswege, Wasserversorgung und Stromversorgung durch neue Straßen und Trassen über Russland gesichert werden. In diesem Sommer mußten die russischen Touristen tagelang warten um von Russland aus über Fähren die Krim zu erreichen. Das nervt auch die Russen die eigentlich Urlaub machen wollen.

    Der Finanzbedarf für die wirtschaftsschwache Halbinsel musste vom Kreml schon mehrere Male nach oben korrigiert werden. Laut Wirtschaftsminister Alexei Uljukajew rechnet Moskau derzeit mit jährlichen Kosten von umgerechnet zwischen 3,9 Milliarden und 5,2 Milliarden Franken für die nächsten fünf Jahre. Der Grossteil davon soll aus dem Staatshaushalt kommen. Diskutiert wird aber auch darüber, Mittel aus dem nationalen Wohlfahrtsfonds, der eigentlich zur Stabilisierung des Pensionssystems dient, zu verwenden. Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass die Staatsduma der Krim und der Hafenstadt Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, 573 Millionen Franken aus dem Antikrisenfonds bereitstellen will. Hoffnung wird überdies auf Sonderwirtschaftszonen gelegt, die auf der Krim entstehen sollen. Ausserdem ist just in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet worden, das die Schaffung einer Glücksspielzone vorsieht. Kasinos sollen Tausende von neuen Arbeitsplätze schaffen und als zusätzlicher Magnet für die Touristen dienen. 2013 besuchten 6 Millionen Touristen die Krim, zwei Drittel davon aus der Ukraine.

    Russland will Strassen und Eisenbahnlinien modernisieren, Krankenhäuser renovieren, Löhne und Renten der rund 2 Millionen Einwohner der Krim erhöhen. Der Investitionsbedarf erklärt sich aber nicht nur durch veraltete Infrastruktur, wie dies Uljukajew andeutete, indem er behauptete, dass in den vergangenen 20 Jahren auf der Krim nichts investiert worden sei. Der politische Konflikt zwischen Kiew und Moskau hat auch finanzielle Folgen. Da die Krim bisher energie- (etwa Elektrizität und Wasser) und verkehrstechnisch (Auto und Eisenbahn) hauptsächlich über das ukrainische Festland erschlossen war, müssen nun neue Wege gefunden werden. Im Gespräch sind Stromleitungen in die russische Region Krasnodar zu einem projektierten Kraftwerk. Ebenfalls in Südrussland soll eine neue Brücke für den Strassen- und Schienenverkehr gebaut werden, welche die Halbinsel bei Kertsch mit dem russischen Festland verbindet. Doch das Projekt, das frühestens 2018 fertig sein dürfte, macht mit Negativschlagzeilen von sich reden. Laut der Zeitung «Wedomosti» musste das Budget schon dreimal angepasst werden, insbesondere wegen nötiger Zufahrtsstrassen, um die Brücke überhaupt an das existierende Verkehrsnetz anzuschliessen. Die Kosten belaufen sich gegenwärtig auf 7,7 Milliarden Franken.

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    Heute noch durch die Eroberung von Landflächen mächtiger werden zu wollen ist völlig anachronistisch. Die Zeit des Imperialismus ist vorbei. Die Kosten sind quasi immer höher als der Nutzen. Selbst wenn man es so geschickt macht wie Putin.

  2. #2
    §130 Demokratie pur ! Benutzerbild von Systemhandbuch
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Auf Anregung von OneDownOne2Go

    Warum die Krim unwichtig ist?

    Als Kriegshafen: Weil die Flotte ein Schrotthaufen ist. Und um den Weltmeeren präsent zu sein sind sicher Murmansk und Wladiwostok besser geeignet. Zumal Murmansk ja durch den Klimawandel immer weniger vom Eis blockiert werden kann.

    Wirtschaftlich: Weil die Krim beim Wasser von der Ukraine abhängig ist und auch 4 von 6 Millionen Touristen aus der Ukraine kamen. Jetzt müßen Verkehrswege, Wasserversorgung und Stromversorgung durch neue Straßen und Trassen über Russland gesichert werden. In diesem Sommer mußten die russischen Touristen tagelang warten um von Russland aus über Fähren die Krim zu erreichen. Das nervt auch die Russen die eigentlich Urlaub machen wollen.

    Zitat Zitat von Artikel
    Der Finanzbedarf für die wirtschaftsschwache Halbinsel musste vom Kreml schon mehrere Male nach oben korrigiert werden. Laut Wirtschaftsminister Alexei Uljukajew rechnet Moskau derzeit mit jährlichen Kosten von umgerechnet zwischen 3,9 Milliarden und 5,2 Milliarden Franken für die nächsten fünf Jahre. Der Grossteil davon soll aus dem Staatshaushalt kommen. Diskutiert wird aber auch darüber, Mittel aus dem nationalen Wohlfahrtsfonds, der eigentlich zur Stabilisierung des Pensionssystems dient, zu verwenden. Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass die Staatsduma der Krim und der Hafenstadt Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, 573 Millionen Franken aus dem Antikrisenfonds bereitstellen will. Hoffnung wird überdies auf Sonderwirtschaftszonen gelegt, die auf der Krim entstehen sollen. Ausserdem ist just in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet worden, das die Schaffung einer Glücksspielzone vorsieht. Kasinos sollen Tausende von neuen Arbeitsplätze schaffen und als zusätzlicher Magnet für die Touristen dienen. 2013 besuchten 6 Millionen Touristen die Krim, zwei Drittel davon aus der Ukraine.

    Russland will Strassen und Eisenbahnlinien modernisieren, Krankenhäuser renovieren, Löhne und Renten der rund 2 Millionen Einwohner der Krim erhöhen. Der Investitionsbedarf erklärt sich aber nicht nur durch veraltete Infrastruktur, wie dies Uljukajew andeutete, indem er behauptete, dass in den vergangenen 20 Jahren auf der Krim nichts investiert worden sei. Der politische Konflikt zwischen Kiew und Moskau hat auch finanzielle Folgen. Da die Krim bisher energie- (etwa Elektrizität und Wasser) und verkehrstechnisch (Auto und Eisenbahn) hauptsächlich über das ukrainische Festland erschlossen war, müssen nun neue Wege gefunden werden. Im Gespräch sind Stromleitungen in die russische Region Krasnodar zu einem projektierten Kraftwerk. Ebenfalls in Südrussland soll eine neue Brücke für den Strassen- und Schienenverkehr gebaut werden, welche die Halbinsel bei Kertsch mit dem russischen Festland verbindet. Doch das Projekt, das frühestens 2018 fertig sein dürfte, macht mit Negativschlagzeilen von sich reden. Laut der Zeitung «Wedomosti» musste das Budget schon dreimal angepasst werden, insbesondere wegen nötiger Zufahrtsstrassen, um die Brücke überhaupt an das existierende Verkehrsnetz anzuschliessen. Die Kosten belaufen sich gegenwärtig auf 7,7 Milliarden Franken.

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    Heute noch durch die Eroberung von Landflächen mächtiger werden zu wollen ist völlig anachronistisch. Die Zeit des Imperialismus ist vorbei. Die Kosten sind quasi immer höher als der Nutzen. Selbst wenn man es so geschickt macht wie Putin.
    Jetzt werfe mal einen Blick auf die Weltkarte. Vielleicht dämmert es Dir dann, warum die Krim wichtig ist.

    Ich hab den Artikel etwas größer gemacht, ... beim Original von Dir bekommt man ja Augenkrebs.

  3. #3
    Sozialdemokrat Benutzerbild von Alter Stubentiger
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Systemhandbuch Beitrag anzeigen
    Jetzt werfe mal einen Blick auf die Weltkarte. Vielleicht dämmert es Dir dann, warum die Krim wichtig ist.

    Ich hab den Artikel etwas größer gemacht, ... beim Original von Dir bekommt man ja Augenkrebs.
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Bosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so. Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Geändert von Alter Stubentiger (25.07.2014 um 15:44 Uhr)

  4. #4
    §130 Demokratie pur ! Benutzerbild von Systemhandbuch
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Nosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so. Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Ähm, die Zeiten bzw. die militärischen Mittel haben sich so ein wenig geändert.

  5. #5
    Sozialdemokrat Benutzerbild von Alter Stubentiger
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Systemhandbuch Beitrag anzeigen
    Ähm, die Zeiten bzw. die militärischen Mittel haben sich so ein wenig geändert.
    Auch die Türken hocken nicht mehr mit Krummsäbel am Bosporus.

  6. #6
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Nosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so.
    Was hätten die sowjetischen Schiffe im Mittelmeer auch tun sollen?
    Die sowjetische Flotte war meines Wissens nach nicht groß, da die Kommis sich von der Seefahrt eher abwenden wollten. Erst nach später entdeckten sie ihr Interesse daran wieder.
    Dennoch war die Schwarmeerflotte in den Kämpfen um Sewastopol aktiv und sehr nützlich.

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Soll man das Schwarze Meer deshalb ignorieren? Hättest du wohl gern.
    Warum wurde der Sueskanal gebaut, wenn man doch die Meerengen Bab al Mandab blockieren kann?

  7. #7
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Towarish Beitrag anzeigen
    Was hätten die sowjetischen Schiffe im Mittelmeer auch tun sollen?
    Die sowjetische Flotte war meines Wissens nach nicht groß, da die Kommis sich von der Seefahrt eher abwenden wollten. Erst nach später entdeckten sie ihr Interesse daran wieder.
    Dennoch war die Schwarmeerflotte in den Kämpfen um Sewastopol aktiv und sehr nützlich.



    Soll man das Schwarze Meer deshalb ignorieren? Hättest du wohl gern.
    Warum wurde der Sueskanal gebaut, wenn man doch die Meerengen Bab al Mandab blockieren kann?
    Wer hätte den Suezkanal blockieren können als man ihn baute? Nur die Briten!

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Wer hätte den Suezkanal blockieren können als man ihn baute? Nur die Briten!
    Portugal, Spanien, Frankreich, Niderlande waren ebenfalls Kolonialmächte.

    Russland wäre beinahe ebenfalls an das Mittelmeer rangekommen, doch die Briten und Franzosen haben das verhindert, als sie sich auf die Seite der Türken schlugen.
    Später vor dem 1WK haben die Briten den Russen den Bosporus und die Dardanellen angeboten, falls sie auf ihrer Seite gegen Deutschland in den Krieg ziehen würden.

  9. #9
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Bosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so. Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Dennoch sind sie da. Und keine 10.000 Kilometer weit weg. Was meinst du, was los wäre, wenn Russland mal schnell reagieren muss, aber die Schiffe weit weg sind? Gerade im Kaukasuskrieg 2008 war das wichtig! (Poti)

  10. #10
    Sozialdemokrat Benutzerbild von Alter Stubentiger
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Shahirrim Beitrag anzeigen
    Dennoch sind sie da. Und keine 10.000 Kilometer weit weg. Was meinst du, was los wäre, wenn Russland mal schnell reagieren muss, aber die Schiffe weit weg sind? Gerade im Kaukasuskrieg 2008 war das wichtig! (Poti)
    Das stimmt. Aber was braucht man schon für eine Flotte um Georgiens Patrouillenboote in Schach zu halten?
    Außerdem braucht die Ukraine das Geld aus dem Pachtvertrag für die Schwarzmeerflotte. Auch Amerika pachtet Stützpunkte und spart sich so teure Eroberungen in aller Welt.

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