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Der Finanzbedarf für die wirtschaftsschwache Halbinsel musste vom Kreml schon mehrere Male nach oben korrigiert werden. Laut Wirtschaftsminister Alexei Uljukajew rechnet Moskau derzeit mit jährlichen Kosten von umgerechnet zwischen 3,9 Milliarden und 5,2 Milliarden Franken für die nächsten fünf Jahre. Der Grossteil davon soll aus dem Staatshaushalt kommen. Diskutiert wird aber auch darüber, Mittel aus dem nationalen Wohlfahrtsfonds, der eigentlich zur Stabilisierung des Pensionssystems dient, zu verwenden. Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass die Staatsduma der Krim und der Hafenstadt Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, 573 Millionen Franken aus dem Antikrisenfonds bereitstellen will. Hoffnung wird überdies auf Sonderwirtschaftszonen gelegt, die auf der Krim entstehen sollen. Ausserdem ist just in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet worden, das die Schaffung einer Glücksspielzone vorsieht. Kasinos sollen Tausende von neuen Arbeitsplätze schaffen und als zusätzlicher Magnet für die Touristen dienen. 2013 besuchten 6 Millionen Touristen die Krim, zwei Drittel davon aus der Ukraine.
Russland will Strassen und Eisenbahnlinien modernisieren, Krankenhäuser renovieren, Löhne und Renten der rund 2 Millionen Einwohner der Krim erhöhen. Der Investitionsbedarf erklärt sich aber nicht nur durch veraltete Infrastruktur, wie dies Uljukajew andeutete, indem er behauptete, dass in den vergangenen 20 Jahren auf der Krim nichts investiert worden sei. Der politische Konflikt zwischen Kiew und Moskau hat auch finanzielle Folgen. Da die Krim bisher energie- (etwa Elektrizität und Wasser) und verkehrstechnisch (Auto und Eisenbahn) hauptsächlich über das ukrainische Festland erschlossen war, müssen nun neue Wege gefunden werden. Im Gespräch sind Stromleitungen in die russische Region Krasnodar zu einem projektierten Kraftwerk. Ebenfalls in Südrussland soll eine neue Brücke für den Strassen- und Schienenverkehr gebaut werden, welche die Halbinsel bei Kertsch mit dem russischen Festland verbindet. Doch das Projekt, das frühestens 2018 fertig sein dürfte, macht mit Negativschlagzeilen von sich reden. Laut der Zeitung «Wedomosti» musste das Budget schon dreimal angepasst werden, insbesondere wegen nötiger Zufahrtsstrassen, um die Brücke überhaupt an das existierende Verkehrsnetz anzuschliessen. Die Kosten belaufen sich gegenwärtig auf 7,7 Milliarden Franken.
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