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Thema: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Auf Anregung von OneDownOne2Go

    Warum die Krim unwichtig ist?

    Als Kriegshafen: Weil die Flotte ein Schrotthaufen ist. Und um den Weltmeeren präsent zu sein sind sicher Murmansk und Wladiwostok besser geeignet. Zumal Murmansk ja durch den Klimawandel immer weniger vom Eis blockiert werden kann.
    ...
    Junge, dass Mittelmeer wird auch gerne mal als amerikanischer See bezeichnet. Weil es ihnen so wichtig ist. Wenn die Russen da im Schwarzen Meer keine Schiffe mehr drin haben, sind sie endgültig da raus. Suezkanal und die Straße von Gibraltar sind in der Hand amerikanischer Vasallen.

    Von Krieg hast du nicht so die Ahnung, nicht? Gerade Geostrategie!

  2. #12
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Darum geht es nur sekundär. Es geht nicht darum, dass die Krim jetzt wichtig für Russland ist, sondern dass die Krim nicht wichtig wird für den Erzfeind USA. So ist es auch mit der Ostukraine. Diese ist nur wichtig für Russland, weil sie ein Sprungbrett für die USA Richtung Moskau und in die Tiefen Russlands ist. Ähnlich Korea oder früher Vietnam. Alles Sprungbretter für US-Interessen. Nur hat China dem einen Riegel vorgeschoben. Vergessen wir nicht. Sowohl der Koreakrieg als auch der Vietnamkrieg sind mit Chinas (in Korea gar mit Millionen chinesischer Freiwilliger) Hilfe gewonnen worden.

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Auf Anregung von OneDownOne2Go

    Warum die Krim unwichtig ist?

    Als Kriegshafen: Weil die Flotte ein Schrotthaufen ist. Und um den Weltmeeren präsent zu sein sind sicher Murmansk und Wladiwostok besser geeignet. Zumal Murmansk ja durch den Klimawandel immer weniger vom Eis blockiert werden kann.

    Wirtschaftlich: Weil die Krim beim Wasser von der Ukraine abhängig ist und auch 4 von 6 Millionen Touristen aus der Ukraine kamen. Jetzt müßen Verkehrswege, Wasserversorgung und Stromversorgung durch neue Straßen und Trassen über Russland gesichert werden. In diesem Sommer mußten die russischen Touristen tagelang warten um von Russland aus über Fähren die Krim zu erreichen. Das nervt auch die Russen die eigentlich Urlaub machen wollen.

    Der Finanzbedarf für die wirtschaftsschwache Halbinsel musste vom Kreml schon mehrere Male nach oben korrigiert werden. Laut Wirtschaftsminister Alexei Uljukajew rechnet Moskau derzeit mit jährlichen Kosten von umgerechnet zwischen 3,9 Milliarden und 5,2 Milliarden Franken für die nächsten fünf Jahre. Der Grossteil davon soll aus dem Staatshaushalt kommen. Diskutiert wird aber auch darüber, Mittel aus dem nationalen Wohlfahrtsfonds, der eigentlich zur Stabilisierung des Pensionssystems dient, zu verwenden. Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass die Staatsduma der Krim und der Hafenstadt Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, 573 Millionen Franken aus dem Antikrisenfonds bereitstellen will. Hoffnung wird überdies auf Sonderwirtschaftszonen gelegt, die auf der Krim entstehen sollen. Ausserdem ist just in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet worden, das die Schaffung einer Glücksspielzone vorsieht. Kasinos sollen Tausende von neuen Arbeitsplätze schaffen und als zusätzlicher Magnet für die Touristen dienen. 2013 besuchten 6 Millionen Touristen die Krim, zwei Drittel davon aus der Ukraine.

    Russland will Strassen und Eisenbahnlinien modernisieren, Krankenhäuser renovieren, Löhne und Renten der rund 2 Millionen Einwohner der Krim erhöhen. Der Investitionsbedarf erklärt sich aber nicht nur durch veraltete Infrastruktur, wie dies Uljukajew andeutete, indem er behauptete, dass in den vergangenen 20 Jahren auf der Krim nichts investiert worden sei. Der politische Konflikt zwischen Kiew und Moskau hat auch finanzielle Folgen. Da die Krim bisher energie- (etwa Elektrizität und Wasser) und verkehrstechnisch (Auto und Eisenbahn) hauptsächlich über das ukrainische Festland erschlossen war, müssen nun neue Wege gefunden werden. Im Gespräch sind Stromleitungen in die russische Region Krasnodar zu einem projektierten Kraftwerk. Ebenfalls in Südrussland soll eine neue Brücke für den Strassen- und Schienenverkehr gebaut werden, welche die Halbinsel bei Kertsch mit dem russischen Festland verbindet. Doch das Projekt, das frühestens 2018 fertig sein dürfte, macht mit Negativschlagzeilen von sich reden. Laut der Zeitung «Wedomosti» musste das Budget schon dreimal angepasst werden, insbesondere wegen nötiger Zufahrtsstrassen, um die Brücke überhaupt an das existierende Verkehrsnetz anzuschliessen. Die Kosten belaufen sich gegenwärtig auf 7,7 Milliarden Franken.

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    Heute noch durch die Eroberung von Landflächen mächtiger werden zu wollen ist völlig anachronistisch. Die Zeit des Imperialismus ist vorbei. Die Kosten sind quasi immer höher als der Nutzen. Selbst wenn man es so geschickt macht wie Putin.

  3. #13
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Mit viel Geld kann man alles machen und alles bauen. Das man aber bereits Pensionsfonds anzapft sollte auch dir klar machen wo Russland steht. Die Inflation ist auch schon ziemlich hoch. Da muß Putin vorsichtig sein.
    Putin muss vorsichtig sein, so lange er als "Wohltäter der Wähler" gewählt werden möchte. Schafft es der Westen, aus Putin den starken Mann zu machen, der einer Bedrohung Russlands durch die USA/EU/NATO wie zu Zeiten des kalten Krieges tapfer abwehrt, wachsen seine Spielräume. Die Russen liebten den Zaren nicht, schlugen "für ihn" aber Napoleon. Sie liebten Stalin nicht, schlugen "für ihn" aber die Deutschen, und die Russen müssen auch Putin nicht lieben, um "für ihn" jeden schlagen zu wollen, der Mütterchen Russland bedroht.

  4. #14
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Nosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so. Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Ähm, die Zeiten bzw. die militärischen Mittel haben sich so ein wenig geändert.

  5. #15
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Eine Wechsel der Krim ins westliche Lager würde deswegen die strategische Position Russlands im schwarzen Meer zumindest in der Perspektive nachhaltig schwächen. Und da Putin - das werfen ihm vor allem seine Kritiker vehement vor - ja angeblich an einer Restauration des Sowjet-Imperiums arbeitet, und an einem Erstarken von Heer, Marine und Luftwaffe, kann er schlecht auf eine Position solchen Gewichts in seinem direkten Vorfeld verzichten.
    Das ist sicher alles richtig. Ich möchte aber die grundsätzliche Frage stellen ob diese Form des Imperialismus nicht zur Überdehnung führt. Man sieht es ja an Amerika. Nach außen hat man die Trägerflotten aber im Innern zerbröseln Straßen, Strommasten und immer mehr Amerikaner verarmen. Nun hat Amerika aber immer noch eine gewaltige industrielle Basis die diese Armee tragen kann. Wenn auch nur mit Ach und Krach. Russland hat das nicht und läuft daher viel eher Gefahr zu implodieren. Und das ist es was ich fürchte. Da stellt sich die Frage ob es so glimpflich abgeht wie das letzte mal. Und mit jeder Eroberung im Stil der Krimübernahme wächst die Gefahr.

  6. #16
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Nosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so.
    Was hätten die sowjetischen Schiffe im Mittelmeer auch tun sollen?
    Die sowjetische Flotte war meines Wissens nach nicht groß, da die Kommis sich von der Seefahrt eher abwenden wollten. Erst nach später entdeckten sie ihr Interesse daran wieder.
    Dennoch war die Schwarmeerflotte in den Kämpfen um Sewastopol aktiv und sehr nützlich.

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Soll man das Schwarze Meer deshalb ignorieren? Hättest du wohl gern.
    Warum wurde der Sueskanal gebaut, wenn man doch die Meerengen Bab al Mandab blockieren kann?

  7. #17
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Eben. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt den von Türken beherrschten Bosporus. Die Schwarzmeerflotte sitzt in einer Mausefalle. War schon im zweiten Weltkrieg so. Die Flotte hockte im Hafen und ein paar per Bahn herbeigeschaffte und in Rumänien stationierte U-Boote sorgten dafür daß es so blieb.
    Dennoch sind sie da. Und keine 10.000 Kilometer weit weg. Was meinst du, was los wäre, wenn Russland mal schnell reagieren muss, aber die Schiffe weit weg sind? Gerade im Kaukasuskrieg 2008 war das wichtig! (Poti)

  8. #18
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Wolfger von Leginfeld Beitrag anzeigen
    Darum geht es nur sekundär. Es geht nicht darum, dass die Krim jetzt wichtig für Russland ist, sondern dass die Krim nicht wichtig wird für den Erzfeind USA. So ist es auch mit der Ostukraine. Diese ist nur wichtig für Russland, weil sie ein Sprungbrett für die USA Richtung Moskau und in die Tiefen Russlands ist. Ähnlich Korea oder früher Vietnam. Alles Sprungbretter für US-Interessen. Nur hat China dem einen Riegel vorgeschoben. Vergessen wir nicht. Sowohl der Koreakrieg als auch der Vietnamkrieg sind mit Chinas (in Korea gar mit Millionen chinesischer Freiwillger) Hilfe gewonnen worden.
    Auch du kannst nur in Kategorien denken die heute bedeutungslos sind. In Amerika dachten das letzte mal G.W. Bush und seine Verbrecherbande in diesen Kategorien. Und sie sind gescheitert. Es sollte dir schon aufgefallen sein daß Obama neue Kriege meidet. Er weiß das es sich nicht lohnt.

  9. #19
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Systemhandbuch Beitrag anzeigen
    Ähm, die Zeiten bzw. die militärischen Mittel haben sich so ein wenig geändert.
    Auch die Türken hocken nicht mehr mit Krummsäbel am Bosporus.

  10. #20
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    Standard AW: Warum die Eroberung der Krim für Russland eine Katastrophe ist!

    Zitat Zitat von Towarish Beitrag anzeigen
    Was hätten die sowjetischen Schiffe im Mittelmeer auch tun sollen?
    Die sowjetische Flotte war meines Wissens nach nicht groß, da die Kommis sich von der Seefahrt eher abwenden wollten. Erst nach später entdeckten sie ihr Interesse daran wieder.
    Dennoch war die Schwarmeerflotte in den Kämpfen um Sewastopol aktiv und sehr nützlich.



    Soll man das Schwarze Meer deshalb ignorieren? Hättest du wohl gern.
    Warum wurde der Sueskanal gebaut, wenn man doch die Meerengen Bab al Mandab blockieren kann?
    Wer hätte den Suezkanal blockieren können als man ihn baute? Nur die Briten!

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