Ein Jahr nach Einführung des umstrittenen Betreuungsgeldes für Kleinkinder bestätigt eine Studie die Befürchtungen der Kritiker, die Familienleistung schaffe falsche Anreize. Tatsächlich führt das Betreuungsgeld offensichtlich dazu, dass sozial benachteiligte Familien auf das staatliche Angebot von Kita-Plätzen und frühkindlicher Bildung verzichten. Es sind vor allem Migrantenfamilien und bildungsferne Eltern, so zeigt die Studie, die es vorziehen, ihre Kinder zu Hause zu betreuen.
Das Deutsche Jugendinstitut und die Universität Dortmund hatten für die Studie mehr als 100.000 Elternpaare mit Kindern unter drei Jahren befragt. 54 Prozent der Eltern, die keine Berufsausbildung oder nur einen Hauptschulabschluss haben, nannten das Betreuungsgeld als Grund dafür, dass sie ihre Kinder nicht in eine Kita schicken. Bei Eltern mit mittlerer Reife reduzierte sich dieser Anteil auf 14 Prozent, bei Akademikern lag dieser Anteil gerade einmal bei acht Prozent.
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