Werte Forengemeinde!
Wie ich in meinem
[Links nur für registrierte Nutzer] bereits dargelegt hatte, verstehe ich mich als „reaktionärer Anarchist“. Dabei muss ich natürlich darauf hinweisen, dass ich Zuordnungen jeglicher Art eigentlich ablehne. Sämtliche Kategorien, wie „links“, „rechts“, oben, unten, anders- und drumherum, sind letztlich Schmarrn, da eigentlich jeder sowieso für sich seinen Standpunkt definiert. Ich unternehme aber einmal den Versuch meine, freilig vollkommen flexible, derzeitige Position darzulegen.
Nun bin ich kein Mensch, der „ gesellschaftliche Unordnung, Gewaltherrschaft und Gesetzlosigkeit“* befürwortet – Soviel einmal dazu...
Ich bezeichne mich ja auch nicht als „Anomist“ sondern, mehr oder weniger, als „Anarchist“.
*)
[Links nur für registrierte Nutzer]
Das heißt also, dass ich ganz persönlich diese doch sehr ungenaue Selbstbezeichnung gewählt habe, weil ich prinzipiell die Herrschaft von Menschen über Menschen und Hierarchie ablehne. Soweit so gut...
Für mich persönlich führen institutionalisierte Macht und Autorität – also Herrschaftstrukturen, immer dazu, dass individuelle Freiheit unangemessen eingeschränkt wird, also über den eigentlichen Zweck, nämlich der Organisation eines funktionierenden Zusammenlebens, hinaus.
Dabei ist es mir eigentlich ganz gleich, wie sich diese Herrschaft legitimiert – ob als G*ttesgnadentum, Geburtsrecht, Gewaltherrschaft oder Mehrheitswille.
Nun ist der Mensch aber ein soziales Geschöpf und gemeinschaftliches Zusammenleben bedarf einer gewissen Organisation und bestimmten Regeln – einer Struktur und ja auch Autorität. Kann man diesen Widerspruch auflösen? Ich zitiere dazu Bakunin:
Michail Bakunin
[Links nur für registrierte Nutzer]
Das Unterordnen unter einer gewissen Autorität schränkt also keineswegs meine persönliche Freiheit ein, so lange dies vernünftig begründet, zeitweise und freiwillig geschieht.
Jede Form gesellschaftlicher Ordnung hat für mich nur folgende Berechtigungen:
- Sicherstellen des Lebens der einzelnen Menschen, einschließlich sämtlicher Grundbedürfnisse, die dazu notwendig sind
- Bereitstellung von Strukturen zur Weiterentwicklung
- Zusammenarbeit, soziale Bindungen und natürliches Streben
Ich lehne jeglichen Zwang ab, der nicht natürlich begründet werden kann und lediglich künstlich individuelle Freiheiten einschränkt. Es gibt so viele Notwendigkeiten, die sich natürlich begründen lassen, dass ich schlicht nicht einsehen will, dass es Menschen gibt, die das noch komplizierter machen. Soetwas kann nur bedeuten, dass diese Menschen meinen, auf Kosten der Freiheiten anderer, einen Nutzen für sich verbuchen zu können. Ich habe nicht vor jemanden zu übervorteilen und das erwarte ich somit auch von jedem anderen.
Außerdem lehne ich persönlich jede Form von Gewalt ab – also jede staatliche oder institutionelle Gewalt, oder Gewalt von Menschen gegenüber anderen Menschen. Die einzige Notwendigkeit, die Gewalt gegenüber anderen Menschen rechtfertigt, ist die Abwehr von Gewalt. Dies aber auch nur in der unmittelbaren Form und mit geeigneten Mitteln, um diese unmittelbare Gewalt zu beenden, aber nicht darüber hinaus.
Letztlich verstehe ich also unter „Anarchismus“ die Herrschaft der Vernunft, in Form der Einsicht in die Notwendigkeit, um als Individuen zu überleben und zu leben, als Menschen zusammenzuleben und uns weiterzuentwickeln.
So nun zu den „reaktionären“ Anteilen meiner Weltsicht...
Man versteht ja allgemein unter reaktionären Menschen, dass sie gegen den Fortschritt sind, rückwärtsgewandt und bestrebt „alte Ordnungen“ wieder herzustellen. Das trifft auf mich persönlich ganz und gar nicht zu, denn ich bin absolut für jeden Fortschritt, sofern es denn wirklich einer ist, nicht rückwärtsgewandt, solange keine nützlichen Dinge als „überwunden“ gelten, und „alte Ordnungen“, soweit diese Herrschaftsformen bezeichnen, möchte ich sicherlich nicht wieder haben – das versteht sich, denke ich, von selbst.
Im allgemeinen bin ich für Tradition, solange sie, wie das Sprichwort besagt, nicht nur die Asche aufbewahrt, sondern das Feuer weitergibt. Nicht alles was als hergebracht gilt ist auch „überkommen“. Und nur weil etwas den Anspruch erhebt der Vernunft zu entsprechen, weil es natürlichen Prinzipien folgt, heißt das noch lange nicht, das dem auch so ist.
Zu dieser Thematik schlage ich unbedingt die Lektüre von N. G. Dávila vor.
[Links nur für registrierte Nutzer]
In wirtschaftlichen Fragen neige ich großteils zu S. Gesell.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Im Großen und Ganzen gilt aber: Immer alles hinterfragen, besonders das, wovon man glaubt es nicht hinterfragen zu können, dürfen oder wollen. Keinem Dogma folgen und keine Autoritäten unhinterfragt anerkennen, vor allem nicht diejenigen, die dies allerdings verlangen. Den eigenen Weg finden, zu sich selbst, zu anderen Menschen, zur Natur und zum Schöpfer – diesem Weg dann folgen. Getreu meinem Motto:
Das Notwendige erkennen, den Aufwand minimieren und nach ganzheitlicher Erfüllung streben!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit...