2.4 Die Schwäche des MenschenIm Hinblick auf die oben angegebene geistige Größe des Menschen wird in der Bahá’í-Bildung auch auf die Potenzialität des Schreckens bei den Menschen hingewiesen. Wenn erseine Berufung, die Krone der Schöpfung bzw. das Ebenbild Gottes zu werden, nicht nachkommtund nicht erfüllt, wird er die Bedingungen aller vorstellbaren und unvorstellbarenSchrecken begünstigen oder gar eine aktive Rolle dabei einnehmen.Es gibt viele Denker und Beobachter, die dem Menschen die niedrigste Stufe im Dasein bescheinigen.“Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“ sagt Thomas Hobbes (vgl. Udo Schäfer,2003, S. 15). Der Mensch ist “das böse Tier schlechthin“ lautet das Urteil von Gobineau(ebd.). Unbedacht könnte man sich dieser negativen Feststellung anschließen, wenn mansich die Mehrheit der Menschen insbesondere sich die politischen Machthabern anschaut.Wo wir nicht bereit sind, einer Ameise wehzutun, schmerzen uns die Fernsehbilder über diegrausamen Geschehnisse auf der Welt. Die Massaker und Vergewaltigungen in Afrika, diehaltlosen Kriege hier und da, die wilden Unterdrückungen mancher Nationen durch das eigeneRegime, die gleichzeitig zu den Geschäftspartnern der so genannten aufgeklärten Ländergehören und ihre Unterdrückungsapparate von diesen Ländern beziehen, bringen uns zurVerzweiflung.