Alle die aufgelisteten Aspekte stimmen, aber Du zäumst den Kausalketten-Gaul von der falschen Seite auf.
Bevor ich nun langatmige Abhandlungen schreibe, versuche ich es mit kurzen Absätzen, aber in der richtigen chronologischen Abfolge:
- Japan war dabei, zu einer mächtigen Ostasien-Hegemonialmacht aufzusteigen - nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich (nachdem es sich der Welt geöffnet hatte).
- Die japanische Wirtschaft brauchte dringend Rohstoffe, die es auf dem Steinhaufen Japan natürlich nicht gab (Zinn aus Malaysia, Kautschuk aus Malaysia und Indonesien, Öl aus Borneo, usw.).
- Ausserdem war Japan sehr eng mit Deutschland befreundet. So etwas ging schonmal gar nicht.
- Kurzum: Uncle Sam war stocksauer. Man musste den "Japs" unbedingt eins überbraten.
Aber wie am besten?
Man bittet die alten Krawall-Kumpane von den britischen Inseln, ein bisschen mitzumachen und in deren Südostasien-Kolonien (u.a. Malaysia) die Daumenschrauben anzuziehen.
Die Tomatenzüchter aus den tiefergelegten Niederlanden waren auch keine Kinder von Traurigkeit und machten auch gerne bei dem Tanz mit (Indonesien war Kaaskopp-Kolonie).
- Die Moral von der Geschichte: Die Japsen saßen rohstoffmäßig auf dem Trockenen (im Sinne von Erdöl sogar wörtlich).
Nun, trotz dieser Zwiebelei der Japsen wollten die Sashimi-Fresser nicht mit ihren Eroberungsgelüsten aufhören und spielten weiterhin Großmacht.
Pfui Deibel aber auch, was tun! Den Adolf hatte man schon kommen sehen, nun noch einen aufmüpfigen Tenno mit seinen knallharten Schwertträgern? Never ever.
Also bastelte man eine kleine Falle und ließ die von der erzwungenen Rohstoff-Enthaltsamkeit wildgewordenen Japsen einen Befreiungsschlag planen und "vergaß" dabei ganz zufällig, den Angriff der Japsen auf Pearl Harbor der eigenen Marine mitzuteilen. Und schon hatte man die Japsen am Wickel!
Vorbei die Zwiebelei mit den Rohstoffen, vorbei die Kriegsmüdigkeit der amerikanischen Bürger, und man konnte - ganz nach Turnvater Jahn frisch, fromm, fröhlich und frei - die Japsen so richtig vermöbeln.
Nix mehr Großmacht in Ostasien, nix mehr wirtschaftliche Konkurrenz, nix mehr mit einem starken Yen. Und die Freundschaft mit Adolf kriegen wir auch noch geregelt, wenn wir erst mal die Deutschen plattgemacht haben....
Friede, Freude, Eierkuchen in Washington und London (dass diese Sch.....Japsen kurz danach wieder aufsteigen würden wie ein Phönix aus der Asche, hatten die Amis nicht vorausberechnet. Aber im über-den-Tellerrand hinaus zu planen waren die Amis bekanntlich noch nie Weltmeister...)
Der Rest ist bekannt. Ende der Geschichte.