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Thema: Lösung der "Deutschen Frage"

  1. #321
    Mitglied Benutzerbild von Arnold
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Dardonthinis Beitrag anzeigen
    Mit solchen Haarspaltereien, die nur Ablenkungszwecken dienen, kannst Du bei mir keinen Blumentopf gewinnen - Du weißt ganz genau, was ich meine; ich verstehe nur nicht, dass Du Dich solchen Kindereien hingibst.

    Du verwechselst "Kindereien" mit historischen Tatsachen. Ich weiß, was du meinst, und genau das sind "Kindereien", die die Wirklichkeit verleugnen!


    Nein, wollen Sie heute nicht; aber darum geht's auch gar nicht. Ich habe nirgendwo gefordert, dass die Österreicher und die anderen, die sich an einer Deutschsprachigen Gemeinschaft beteiligen sollen, wenn Sie wollen, ihre Selbständigkeit aufgeben sollen oder müssen. Du müsstest Dich halt schon ein bisschen genauer mit diesem Vorhaben beschäftigen, bevor Du es kritisierst und dabei etwas unterstellst, das gar nicht Gegenstand des Vorhabens ist!

    Man kann sich mit Vorstellungen aus dem Wolkenkuckucksheim nicht "genauer ... beschäftigen"! Zu einer "Deutschsprachigen Gemeinschaft" gehören alle deutschsprachigen Regionen in Europa bereits, egal, wie diese oder ob diese irgendwie noch enger kulturell verklammert wird.


    Damit aber auch Du noch auf den Trichter kommst, folgende Zusammenfassung:

    Die heutigen Staaten und Gemeinschaften des geschlossenen deutschen Sprachraums in Mitteleuropa sollen zu einer Deutschsprachigen Gemeinschaft (DSG) zusammengeführt werden. Diese DSG soll eine zwischenstaatliche Gemeinschaft und als solche ein gemeinsames Dach sein, das nur über öffentliche Zuständigkeiten verfügt, soweit sie ihm von den Mitgliedsstaaten und -Gemeinschaften einstimmig und ausdrücklich zugestanden werden ("Katalogzuständigkeiten"; d.h., nur was im Katalog steht, fällt in die Zuständigkeit der Gemeinschaft). Für alles andere bleiben die Mitgliedsstaaten und -Gemeinschaften zuständig - also ein strenger Subsidiaritätsgrundsatz. Der Zuständigkeitskatalog kann ebenfalls nur einstimmig geändert oder erweitert werden. Die einzelnen Mitgliedsstaaten und -Gemeinschaften können und werden Zuständigkeiten auf die Gemeinschaftsebene nur nach ihren jeweiligen eigenen verfassungsrechtlichen Regelungen übertragen.
    Unter Mitgliedsstaaten und -Gemeinschaften verstehe ich ausgehend vom heutigen Rat für Deutsche Rechtschreibung (RDR) dessen Mitglieder (Deutschland, Österreich, (deutschsprachige) Schweiz, Liechtenstein, autonome Provinz Bozen-Südtirol und die (in Belgien verfassungsrechtlich anerkannte) Deutschsprachige Gemeinschaft in Ost-Belgien.
    Die Politik des RDR soll es sein,
    1. das Elsass, Fränkisch-Lothringen und Luxemburg ebenfalls als Mitglieder zu gewinnen,
    2. die bisherige bloße Empfehlungszuständigkeit gegenüber den Mitgliedern in eine Regelungszuständigkeit mit Bindungswirkung zu entwickeln,
    3. den Zuständigkeitskatalog über die Rechtschreibung hinaus schrittweise auf Pflege und Verteidigung der deutschen Sprache insgesamt auszudehnen, im weiteren Verlauf auch auf "annexe", d.h. mit der Sprache verbundene Angelegenheiten wie Bildung.
    Die Frage, wie sich Gebiete in die DSG einfügen sollen, die unter fremdsprachiger Staatshoheit stehen (Elsass, Fränkisch-Lothringen), wird folgendermaßen beantwortet: Diese Gebiete und ihre politischen Organe müssen selbstverständlich die jeweiligen Staatshoheit und deren Gesetze achten und sind insoweit auch keiner Bindungswirkung gegenüber den Regelungen der DSG unterworfen; sie wirken aber gemäß diesen Regelungen auf die jeweilige Staatshoheit ein in Richtung des schrittweisen Erreichens von Zugeständnissen hinsichtlich einer Autonomie ein, die ihnen eine vollständige Bindung an die DSG-Regelungen ermöglicht.
    Entsprechendes gilt für deutschsprachige Minderheiten in den Randgebieten des geschlossenen deutschen Sprachraumes, was ja in der Regel das Selbe ist wie Vorstehendes.

    (s.o.)

    Auch wenn du deine Vorschläge ständig wiederholst und persönlich toll findest, was ich ja verstehen kann, so muss ich dich doch leider enttäuschen: sie sind in der Realität und im Hinblick auf die Entwicklung Europas im 21. Jh. vollkommen irrelevant, man könnte auch sagen, damit du es endlich begreifst: dummes Zeug. Kaum ein Mensch wird sich dafür interessieren mit Ausnahme derer, die deutsche Reichsträume des 19. Jh.s immer noch nicht ausgeträumt haben; kein Staat wird an ein institutionelles, "zwischenstaatliches" Gebilde, an ein deutsches "gemeinsames Dach" mit "Autonomie"-Status, wie du es dir vorstellst, irgendwelche "öffentlichen Zuständigkeiten" von Bedeutung abgeben. Wozu auch? Von Fall zu Fall, wenn es im gemeinsamen Interesse einer kulturellen Erscheinung der deutschsprachigen Regionen, z. B. der gemeinsamen Sprache und ihrer Grammatik oder Rechtschreibung, liegt, werden geeignete Kommissionen gebildet - oder man setzt sich auf andere Weise ins Benehmen. Auf Dauer gibt es nichts weiter zu institutionalisieren, und eine temporäre "Institution" für kulturelle Fragen wird auch keine selbständige "Politik", und sei es nur im Bereich der Bildung, treiben dürfen! Europa besteht schon aus genügend staatlichen Instanzen, man braucht keine neuen, die sich zwischen die EU und die einzelnen Mitgliedsstaaten, wenigstens die mit Deutschen oder deutschen Minderheiten, schieben. Warum willst du das nicht begreifen? Und wenn du mir nicht glauben willst, dann geh' in die Welt und versuche, die Menschen von deiner Idee zu überzeugen. Du wirst dir dafür mehr als die wenigen dürren Sätze, die du ins Forum eingestellt hast, einfallen lassen müssen. Doch schon bald wirst du sehen, welchen Erfolg du für dich verbuchen kannst: keinen.


    Es ist richtig, dass vom Deutschen Reich von 1871 - 1911/18 und natürlich erst recht von 1940 - 1945 die Chance verspielt wurde, Elsässer und Lothringer gleichberechtigt mit den anderen deutschen Ländern zu behandeln. Aber das ist doch hier gar nicht das Thema: Es geht darum, ob Frankreich sich heute an die Mindeststandards der Europarat-Abkommen für Minderheiten und Regionalsprachen-Schutz hält, und dass es das nicht tut, dürfte Allgemeingut sein. Elsässer und Niederlothringer arbeiten auch zunehmend für eine Anerkennung ihrer Regionalsprachen in Frankreich. Dazu unter zahlreichen anderen nur zwei Belege zur Auswahl:

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    Nun, wenn sich Frankreich nicht an die Abkommen hält und die Minderheiten diskriminiert, warum bemüht dann niemand von diesen Minderheiten den Klageweg nach Europa?

    Was nun das angebliche "Allgemeingut" anWissen betrifft, entnehme ich dem zweiten deiner Links folgende erhellende Darstellung:


    (...) 1968 wird die René Schickele-Gesellschaft gegründet, die für eine zweisprachige Erziehung eintritt. In den folgenden Jahren entstehen neue Organisationen und Zeitschriften, die sich für die Förderung der Regionalsprache einsetzen. Eine langsame Bewusstwerdung tritt ein: die Idee, das Elsässische sei ein wertvoller Teil des Kulturerbes, gewinnt an Boden. Die Frage, ob es sinnvoll ist, Hochdeutsch zu lernen, stellt sich nicht mehr.
    In den 70er Jahren haben sich die Generalräte des Haut-Rhin und des Bas-Rhin beim französischen Bildungsministerium, der Education Nationale, dafür stark gemacht, das Fach Deutsch schon ab der Grundschule einzuführen. Als im Zuge der Dezentralisierung das neue Gremium der Regionalräte gegründet wird, engagiert sich der elsässische Regionalrat an der Seite der Generalräte. 1991 sprechen sich die drei elsässischen Gebietskörperschaften für eine bilinguale deutsch-französische Früherziehung aus und bekräftigen so die Bemühungen privater Initiativen. 1992 beginnt die Education Nationale mit der Einführung des bilingualen Unterrichts. 1993 beschließt der Generalrat die Gründung einer Institution für die Förderung der Zweisprachigkeit, das Regionalamt für Zweisprachigkeit, das 1994 mit der Unterstützung der Generalräte gegründet wird. 2001 wird diese Institution umbenannt und heißt nun „Amt für Sprache und Kultur im Elsass“ – oder auch „S‘Amt füer Sproch und Kültür im Elsass“. Darin zeigt sich der Wunsch, eine noch engere Verbindung zwischen Regionalsprache und Regionalkultur zu schaffen.

    Was deine Vorwürfe gegen das heutige Frankreich angeht: offensichtlich gehört es nicht zu deinem "Allgemeingut", wenigstens das Wenige zu wissen, was du verlinkst!


    Und weiter geht es darum, ob sie die Möglichkeit haben sollten, sich an einer DSG zu beteiligen, wenn sie es wollen (ich habe nirgendwo jemals etwas anderes geschrieben und gefordert!).

    Bevor Du also mir vorwirfst, in der Vergangenheit zu denken, was überdies nicht stimmt, kehre also erst einmal selbst vor Deiner Haustür!

    Vor meiner Haustür ist es blitzblank!
    "Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist."

    Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot

  2. #322
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    Du verwechselst "Kindereien" mit historischen Tatsachen. Ich weiß, was du meinst, und genau das sind "Kindereien", die die Wirklichkeit verleugnen!
    ........
    Man kann sich mit Vorstellungen aus dem Wolkenkuckucksheim nicht "genauer ... beschäftigen"! Zu einer "Deutschsprachigen Gemeinschaft" gehören alle deutschsprachigen Regionen in Europa bereits, egal, wie diese oder ob diese irgendwie noch enger kulturell verklammert wird.
    ........
    Auch wenn du deine Vorschläge ständig wiederholst und persönlich toll findest, was ich ja verstehen kann, so muss ich dich doch leider enttäuschen: sie sind in der Realität und im Hinblick auf die Entwicklung Europas im 21. Jh. vollkommen irrelevant, man könnte auch sagen, damit du es endlich begreifst: dummes Zeug. Kaum ein Mensch wird sich dafür interessieren mit Ausnahme derer, die deutsche Reichsträume des 19. Jh.s immer noch nicht ausgeträumt haben; kein Staat wird an ein institutionelles, "zwischenstaatliches" Gebilde, an ein deutsches "gemeinsames Dach" mit "Autonomie"-Status, wie du es dir vorstellst, irgendwelche "öffentlichen Zuständigkeiten" von Bedeutung abgeben. Wozu auch? Von Fall zu Fall, wenn es im gemeinsamen Interesse einer kulturellen Erscheinung der deutschsprachigen Regionen, z. B. der gemeinsamen Sprache und ihrer Grammatik oder Rechtschreibung, liegt, werden geeignete Kommissionen gebildet - oder man setzt sich auf andere Weise ins Benehmen. Auf Dauer gibt es nichts weiter zu institutionalisieren, und eine temporäre "Institution" für kulturelle Fragen wird auch keine selbständige "Politik", und sei es nur im Bereich der Bildung, treiben dürfen! Europa besteht schon aus genügend staatlichen Instanzen, man braucht keine neuen, die sich zwischen die EU und die einzelnen Mitgliedsstaaten, wenigstens die mit Deutschen oder deutschen Minderheiten, schieben. Warum willst du das nicht begreifen? Und wenn du mir nicht glauben willst, dann geh' in die Welt und versuche, die Menschen von deiner Idee zu überzeugen. Du wirst dir dafür mehr als die wenigen dürren Sätze, die du ins Forum eingestellt hast, einfallen lassen müssen. Doch schon bald wirst du sehen, welchen Erfolg du für dich verbuchen kannst: keinen.
    Du merkst ja nicht mal, dass Du Dir innerhalb eines einzigen Beitrags selbst widersprichst: Erst bezeichnest Du ein Vorhaben wie das der DSG als Kinderei, obwohl ich klargelegt habe, dass ich es über eine Stärkung und Weiterentwicklung des schon existierenden RDR verwirklichen will, dann schreibst Du, dass so etwas wie eine DSG bereits existiert - da hast Du ja recht, nämlich im RDR als Keimzelle.

    Dass sehr viel geschehen müsste, um meinem DSG-Vorhaben zum Erfolg zu verhelfen, weiß ich selbst - dazu brauchst nicht Du zu kommen, Herr Regierungssprecher. Ich weiß auch, dass ein solches Vorhaben keinen Erfolg haben wird, solang die derzeit vorherrschende Politik und öffentliche Meinung sich nicht ändert. Worauf es aber wirklich ankommt, ist, dass das Verfolgen eines Vorhabens, das man als richtig betrachtet, nicht davon abhängig ist, welche kurzfristigen Erfolgsaussichten es hat - nach dem, was Du bisher hier zum Besten gegeben hast, scheint es mir aber eher so, dass Dir ein solches vom "main stream" abweichendes Denken fremd ist. Aber das ist Dein gutes Recht und von mir nicht zu beurteilen.

    Nun kommst Du damit, dass es im Elsass doch schon gewisse Erfolge im Erreichen einer Zweisprachigkeit gegeben habe. Ja, das stimmt und ist auch gut so und wird langfristig die Aussichten für eine Deutschsprachige Gemeinschaft verbessern - es ändert aber nichts daran, dass Frankreich seine Minderheiten bisher noch nicht einmal als solche anerkennt, und dass es das einzige EU-Land ist, das die Minderheiten- und Regionalsprachen Abkommen des Europarats bisher nicht anerkennt, ist eben Allgemeingut, auch wenn Du das nicht wahrhaben willst. Ich weiß auch nicht, ob Dir aufgefallen ist, dass diese Bemühungen allesamt aus dem privaten und regionalen Bereich kommen und nicht von der französischen Zentralregierung unterstützt werden, wie es die genannten Abkommen erfordern würden - hier liegt der Hund begraben, denn das führt dazu, dass deutsche Unternehmen im Elsass noch immer benachteiligt werden, dass vor einigen Jahren untersagt wurde, Wahlunterlagen zweisprachig zu verfassen, wie es bis dahin immer noch der Fall war, und so weiter und so fort.
    Geändert von Dardonthinis (27.08.2014 um 21:46 Uhr)

  3. #323

    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Dardonthinis Beitrag anzeigen
    Aufbau einer zwischenstaatlichen Gemeinschaft wie ich ihn bzw. sie in meinem letzten Beitrag nochmals beschrieben habe
    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    kein Staat wird an ein institutionelles, "zwischenstaatliches" Gebilde, an ein deutsches "gemeinsames Dach" mit "Autonomie"-Status, wie du es dir vorstellst, irgendwelche "öffentlichen Zuständigkeiten" von Bedeutung abgeben. Wozu auch? Von Fall zu Fall, wenn es im gemeinsamen Interesse einer kulturellen Erscheinung der deutschsprachigen Regionen, z. B. der gemeinsamen Sprache und ihrer Grammatik oder Rechtschreibung, liegt, werden geeignete Kommissionen gebildet - oder man setzt sich auf andere Weise ins Benehmen. Auf Dauer gibt es nichts weiter zu institutionalisieren, und eine temporäre "Institution" für kulturelle Fragen wird auch keine selbständige "Politik", und sei es nur im Bereich der Bildung, treiben dürfen! Europa besteht schon aus genügend staatlichen Instanzen, man braucht keine neuen, die sich zwischen die EU und die einzelnen Mitgliedsstaaten, wenigstens die mit Deutschen oder deutschen Minderheiten, schieben.
    Michael, ich befürchte das der Herr Arnold in diesem Punkt nicht ganz Unrecht hat.
    Das von Dir beschriebene Modell würde vielleicht nur funktionieren oder "angenommen" werden wenn man innerhalb einer vollständig zentralistisch verwalteten EU die Verwaltungskompetenzen nach Sprachregionen vergibt. Das wiederum setzt dann die Auflösung der bisherigen nationalen parlamentarischen Vertretungen etc. und die diezbezügliche Änderung der EU Verfassung voraus.?

  4. #324
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Dardonthinis Beitrag anzeigen
    Ja, das stimmt und ist auch gut so und wird langfristig die Aussichten für eine Deutschsprachige Gemeinschaft verbessern - es ändert aber nichts daran, dass Frankreich seine Minderheiten bisher noch nicht einmal als solche anerkennt, und dass es das einzige EU-Land ist, das die Minderheiten- und Regionalsprachen Abkommen des Europarats bisher nicht anerkennt, ist eben Allgemeingut, auch wenn Du das nicht wahrhaben willst. Ich weiß auch nicht, ob Dir aufgefallen ist, dass diese Bemühungen allesamt aus dem privaten und regionalen Bereich kommen und nicht von der französischen Zentralregierung unterstützt werden, wie es die genannten Abkommen erfordern würden -
    Wie sieht es eigentlich für die französischen Basken aus - die sprechen ja nun ebenfalls nicht nur französisch . Gibts da Sonderregelungen ?

    Was in Südfrankreich sehr offenbar ist , das sich dort viele für die okzitanische Sprache und Kultur engagieren - überall die okzitanische Flaggen und Losungen.
    Das mutet schon fast separatistisch an ....


    Ich würde sagen , es gibt nicht nur in Elsaß-Lothringen Probleme ....aber die extrem zentralistische Politik inFrankreichs Tradition verweigert da Flexibilität......

  5. #325
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Dardonthinis Beitrag anzeigen
    Ganz genau: Subsidiarität und die Möglichkeit von Überlappungen! Das Problem ist nur, dass das auch heute noch kaum jemand versteht bzw. verstehen will - die meisten denken halt immer noch in nationalstaatlichen Kategorien mit harten und eindeutigen Grenzziehungen.

    Im Übrigen hast Du aber immer noch nicht erläutert, wie Du das Einführen von Deutsch als zweiter Amtssprache völkerrechtlich begründen und vor allem durchsetzen willst.
    1. Wenn Völkerrecht relevant wäre, dann hätten diese Gebiete niemals abgetrennt werden dürfen.

    2. Da zitiere ich mal (war zum Thema Gleichberechtigung):
    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Veränderungen dieser Art geschehen entweder durch Einsicht oder durch Zugeständnis oder durch Zwang.
    Gezwungen haben die Frauen die Männer nicht, also war es entweder Einsicht oder Zugeständnis der Männer.
    Hätten die's nicht eingesehen oder zugestanden, wär's auch nicht passiert.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  6. #326
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von KALTENBORN Beitrag anzeigen
    Michael, ich befürchte das der Herr Arnold in diesem Punkt nicht ganz Unrecht hat.
    Das von Dir beschriebene Modell würde vielleicht nur funktionieren oder "angenommen" werden wenn man innerhalb einer vollständig zentralistisch verwalteten EU die Verwaltungskompetenzen nach Sprachregionen vergibt. Das wiederum setzt dann die Auflösung der bisherigen nationalen parlamentarischen Vertretungen etc. und die diezbezügliche Änderung der EU Verfassung voraus.?

    Durchaus nicht ganz unrichtig! Weder sind eine "vollständig zentralistisch verwaltete EU" noch "die Auflösung der bisherigen nationalen parlamentarischen Vertretungen" angedacht oder auch nur in Ansätzen geplant. Niemand will das. Europa entwickelt sich zu einem Staatenbund besonderer Art, aber die einzelnen Nationalstaaten werden entgegen anderslautender Prophezeiungen nicht verschwinden, sondern als machtvolle Gebilde erhalten bleiben. Damit erübrigt sich Dardonthinis "Modell"!
    "Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist."

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  7. #327
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    ...
    Auch wenn du deine Vorschläge ständig wiederholst und persönlich toll findest, was ich ja verstehen kann, so muss ich dich doch leider enttäuschen: sie sind in der Realität und im Hinblick auf die Entwicklung Europas im 21. Jh. vollkommen irrelevant, man könnte auch sagen, damit du es endlich begreifst: dummes Zeug. Kaum ein Mensch wird sich dafür interessieren mit Ausnahme derer, die deutsche Reichsträume des 19. Jh.s immer noch nicht ausgeträumt haben; kein Staat wird an ein institutionelles, "zwischenstaatliches" Gebilde, an ein deutsches "gemeinsames Dach" mit "Autonomie"-Status, wie du es dir vorstellst, irgendwelche "öffentlichen Zuständigkeiten" von Bedeutung abgeben. ...
    Wenn es denn so unrealistisch und irrelevant wäre wie du sagst, dann wundert es mich, dass du dich darüber so echauffierst.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  8. #328
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    Zitat Zitat von KALTENBORN Beitrag anzeigen
    Michael, ich befürchte das der Herr Arnold in diesem Punkt nicht ganz Unrecht hat.
    Das von Dir beschriebene Modell würde vielleicht nur funktionieren oder "angenommen" werden wenn man innerhalb einer vollständig zentralistisch verwalteten EU die Verwaltungskompetenzen nach Sprachregionen vergibt. Das wiederum setzt dann die Auflösung der bisherigen nationalen parlamentarischen Vertretungen etc. und die diezbezügliche Änderung der EU Verfassung voraus.?
    Nein, Norman; wir haben (noch) keine zentralistisch verwaltete EU, die, wie Du schreibst, "Verwaltungskompetenzen" nach Sprachgrenzen vergibt. Und wir haben auch noch keine EU mit einer Verfassung; deshalb geht es auch nicht darum, öffentliche Zuständigkeiten aus der EU "von oben herab" an Sprachregionen zu vergeben und dafür diesbezügliche nationale Vertretungen aufzulösen und die "EU-Verfassung" entsprechend zu ändern.

    Zum Einen ist nämlich in der heutigen "EU-Verfassung" (EU-Vertrag und VAEU, Vertrag über die Arbeitsweise der EU - eine Fortentwicklung des früheren EWG-Vertrages) bereits eine Zwischenebene zwischen den Nationalstaaten und der EU vorgesehen, nämlich die Regionen, bisher allerdings nur rudimentär. Die Eurozone, der Schengen-Raum und andere sind auch Gemeinschaften eines Teils der EU-Mitgliedsstaaten, die sich im Fall des Schengen-Raums mit der EU überlappen, weil z.B. Norwegen und die Schweiz daran beteiligt sind.
    Zum Anderen sind die bereits bestehenden Sprachorganisationen wie die französische, die spanische, die portugiesische und eben der RDR völlig unabhängig von der EU entstanden; sonst könnte ja z.B. die Schweiz kein RDR-Mitglied sein. Sprachkompetenzen gehören nämlich bisher nicht zu den EU-Zuständigkeiten.

    Und schließlich darfst Du nicht die Gewaltenteilung vergessen, von der (zugegebenermaßen mit beträchtlichen Abstrichen) auch die EU geprägt ist, also in groben Zügen von der Dreiteilung zwischen Gesetzgebung (Legislative), Regierung/Verwaltung (Exekutive) und Rechtsprechung (Judikative), so dass es auch nicht darum geht, "Verwaltungskompetenzen" von oben nach unten zu vergeben, sondern eher darum, von unten nach oben z.B. die Regionen zu stärken, denn diese sind schon heute teilweise grenzüberschreitend und können am ehesten nach sprachlichen oder anderen nicht rein verwaltungstechnischen Gesichtspunkten gestaltet und entwickelt werden (ein Beispiel unter anderen: Der Oberrheinrat aus Nordwestschweiz, Elsass und Baden).

    Infolge dessen hat die EU z.B. keine Handhabe, zu verhindern, dass sich der RDR weiterentwickelt. Die oben genannten anderen Sprachgemeinschaften sind ja meines Wissens schon weiter entwickelt als der RDR, weil sie schon seit Jahrzehnten bestehen, während der RDR aus den 1980/90er Jahren stammt.

    Wir wissen aber beide, dass das Vorhaben einer aus einem weiterentwickelten RDR entstehenden Deutschsprachigen Gemeinschaft jetzt und in absehbarer Zukunft nur eine Idee ist und nur zu etwas Handfestem werden kann, wenn es gelingt, diese Idee zu verbreiten. Allerdings ist es auch nicht so, dass diese Idee völlig im luftleeren Raum hängt, denn, wie bereit verdeutlicht, gibt es bereits eine weiterentwickelbare und organisatorisch gefestigte Keimzelle, nämlich den RDR. Außerdem gibt es in ganz Europa Minderheiten- und Regionalsprachen-Organisationen, deren Ziel ganz genau eine weitgehende Autonomie, wenn nicht gar Unabhängigkeit der betreffenden Sprachräume ist, und das heißt doch nichts anderes als das Neugestalten der Grenzen zwischen des Staaten nicht wie bisher nach den Ergebnissen von Kriegen und Machtkämpfen, sondern eben nach den jeweiligen Sprachgrenzen.

  9. #329
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    Wenn Völkerrecht relevant wäre, dann hätten diese Gebiete niemals abgetrennt werden dürfen.
    Da hast Du recht. Aber darum geht es mir hier nicht in erster Linie, sondern darum, wie Du erreichen willst, dass, wie von Dir vorgeschlagen, in den Gebieten östlich von Oder und Neiße Deutsch zumindest als zweite Amtssprache eingeführt werden soll.

    Dann würde mich auch interessieren, auf welche Gebiete Du diese Forderung konkret erstrecken willst: Auf die Grenzen von 1914, von 1937, von 1938 oder von welchem Jahr sonst?

  10. #330
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    Standard AW: Lösung der "Deutschen Frage"

    Zitat Zitat von Dardonthinis Beitrag anzeigen
    Da hast Du recht. Aber darum geht es mir hier nicht in erster Linie, sondern darum, wie Du erreichen willst, dass, wie von Dir vorgeschlagen, in den Gebieten östlich von Oder und Neiße Deutsch zumindest als zweite Amtssprache eingeführt werden soll.

    Dann würde mich auch interessieren, auf welche Gebiete Du diese Forderung konkret erstrecken willst: Auf die Grenzen von 1914, von 1937, von 1938 oder von welchem Jahr sonst?
    Ich setze da auf "steter Tropfen höhlt den Stein" und Einsicht. Die Forderung bezieht sich auf alle Ortschaften, in denen mindestens 200 Jahre lang bis 1914 mindestens von 40% der Einwohner Deutsch gesprochen wurde. Es geht mir dabei darum, dass das deutsche Kulturerbe dort offen anerkannt wird, mehr eigentlich nicht.

    Gern kann das auch erweitert werden, z.B. auf wechselseitig polnisch/litauisch/weißrussisch/ukrainische Ortschaften mit den jeweiligen Sprachen mit diesen Kriterien (200 Jahre, 40%). In Lemberg und Vilnius würde dann z.B. auch das polnische Kulturerbe offen anerkannt werden.

    Sehr wahrscheinlich liegt die Zurückhaltung bei solchen Sachen darin begründet, dass man keine schlafenden Hunde wecken will. Aber im Prinzip lässt sich das lösen, wenn man ganz klar zwischen Staat und Kultur unterscheidet. Eupen und Südtirol könnten als positives Beispiel dienen.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
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