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Thema: Pazifismus und das Christentum

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von Dayan
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Ja, dieser Vergleich wird gerne herangezogen, um die islamische Rückständigkeit zu erklären oder entschuldigen. Nur: im Mittelalter, also vor 700 oder 1000 Jahren, war überall Mittelalter. Heute jedoch haben wir zivilisatorisch und rechtsphilosophisch erhebliche Entwicklungen durchlaufen. Die Umma, die islamische Gemeinschaft, lebt nicht abgeschottet vom Rest der Welt (so gern das auch manche Fundamentalisten hätten), jeder Muslim kann an den Entwicklungen und Erkenntnissen aus anderen Teilen der Welt teilhaben.

    Ich sage dir eines: der Islam wird in 10.000 Jahren keine "milde" Version entwickeln, weil er das nach seinem Selbstverständnis nicht kann. Für Muslime ist der Koran das wortwörtlich geoffenbarte Wort Gottes, an den nichts interpretiert, historisch begründet oder erklärt werden darf. Der Islam selber ist theokratisch verfaßt, er kennt keine Reformation, keine Aufklärung, keine Trennung von Staat und Kirche, keine Gewaltenteilung, keine Menschenrechte, keine Meinungsfreiheit.
    Du sprichst mir aus der Seele!
    ***

    Um aufs neue wach werden zu können, musst Du ohne Frage vorher einmal eingeschlafen sein, und analog dazu, um geboren werden zu können, musst Du vorher schon einmal gestorben sein (Kabalah)

  2. #22
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Ja, dieser Vergleich wird gerne herangezogen, um die islamische Rückständigkeit zu erklären oder entschuldigen. Nur: im Mittelalter, also vor 700 oder 1000 Jahren, war überall Mittelalter. Heute jedoch haben wir zivilisatorisch und rechtsphilosophisch erhebliche Entwicklungen durchlaufen. Die Umma, die islamische Gemeinschaft, lebt nicht abgeschottet vom Rest der Welt (so gern das auch manche Fundamentalisten hätten), jeder Muslim kann an den Entwicklungen und Erkenntnissen aus anderen Teilen der Welt teilhaben.

    Ich sage dir eines: der Islam wird in 10.000 Jahren keine "milde" Version entwickeln, weil er das nach seinem Selbstverständnis nicht kann. Für Muslime ist der Koran das wortwörtlich geoffenbarte Wort Gottes, an dem nichts interpretiert, historisch begründet oder erklärt werden darf. Der Islam selber ist theokratisch verfaßt, er kennt keine Reformation, keine Aufklärung, keine Trennung von Staat und Kirche, keine Gewaltenteilung, keine Menschenrechte, keine Meinungsfreiheit.
    Fettung durch mich!

    Nur geht immer noch das Gerücht, daß die Mohammedaner vor 700 oder vor 1.000 Jahren Andersgläubigen gegenüber weit toleranter agiert haben, als heute in mohammedanisch regierten Ländern!



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  3. #23
    Mitglied
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Ja, dieser Vergleich wird gerne herangezogen, um die islamische Rückständigkeit zu erklären oder entschuldigen. Nur: im Mittelalter, also vor 700 oder 1000 Jahren, war überall Mittelalter. Heute jedoch haben wir zivilisatorisch und rechtsphilosophisch erhebliche Entwicklungen durchlaufen. Die Umma, die islamische Gemeinschaft, lebt nicht abgeschottet vom Rest der Welt (so gern das auch manche Fundamentalisten hätten), jeder Muslim kann an den Entwicklungen und Erkenntnissen aus anderen Teilen der Welt teilhaben.

    Ich sage dir eines: der Islam wird in 10.000 Jahren keine "milde" Version entwickeln, weil er das nach seinem Selbstverständnis nicht kann. Für Muslime ist der Koran das wortwörtlich geoffenbarte Wort Gottes, an dem nichts interpretiert, historisch begründet oder erklärt werden darf. Der Islam selber ist theokratisch verfaßt, er kennt keine Reformation, keine Aufklärung, keine Trennung von Staat und Kirche, keine Gewaltenteilung, keine Menschenrechte, keine Meinungsfreiheit.
    Grün. Denke ich auch. Aber soweit ich in islamischen Zeitungen und Foren gelesen habe, freuen sich Muslime darüber, daß sie mit dem Fußkuss des Papstes annehmen, daß er dem Islam damit einen höheren Stellenwert gibt als dem Christentum. So daß sie weiterhin der Ansicht sind, daß das Christentum ihrer Religion des Islam unterlegen ist.

    Damit hat er sich nichts Gutes geschaffen und seine Stellung untergraben.

  4. #24
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Paulus war ein Kämpfer mit dem Verstand. Er wurde oft verfolgt und nach eigener Aussage zweimal gesteinigt, aber von Vergeltungsmaßnahmen gegen seine Peiniger ist mir nichts bekannt.
    Er sagte auch, das man in der Schwachheit stark ist.
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  5. #25
    Mitglied Benutzerbild von Cerridwenn
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Ob der neue Papst noch einmal den Fuß eines Muslims küssen würde ?

    Oder den Koran? Hatten wir schon!
    Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen. Marie von Ebner Eschenbach

  6. #26
    Das soziale Gewissen Benutzerbild von alberich1
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Monotheistische Religionen sind schon immer die gewesen, die von sich am meisten behaupteten, pazifistisch zu sein.
    Sobald sich aber jemand findet, der ihre Thesen nicht teilt, hatte und hat es ein Ende mit dem Pazifismus.

    Nichts auf dieser Welt wird und wurde so oft zum Anlass zur Gewalt genommen, wie unterschiedliche Glaubensauffassungen.
    Der größte Pazifist ist folglich der Atheist.
    Nieder mit dem Kapitalismus!
    HartzIV oder Sozialismus!Ihr habt die Wahl!
    Demokratie vor Plutokratie! gegen TTipp
    Arbeitslos?Pleite?Hungrig?Wohl wieder nicht Links gewaehlt!

  7. #27
    Auftragsschreiber Benutzerbild von Flüchtling
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Margot Käßmann zum Pazifismus

    Selten wurde Pazifismus so massiv diffamiert wie im Jahr 2022. Das sei eine unverantwortliche Zuschauerposition, heißt es. Sascha Lobo spricht von „Lumpenpazifisten“. Der FDP-Politiker Graf Lambsdorff hat Teilnehmende an Friedensdemonstrationen zu Ostern als „fünfte Kolonne Wladimir Putins“ bezeichnet. Und ja, auch das Argument, sich fein rauszuhalten oder „wohlstandsverwöhnt“ (Roderich Kiesewetter) zu sein, kommt immer wieder. Innerkirchlich wird Pazifistinnen und Pazifisten vorgehalten, sie würden „Ponyhoftheologie“ betreiben. Manchmal frage ich mich, woher diese hohe Aggression kommt. Würden diese Protagonisten denn in irgendeiner Weise befriedet sein, wenn nun alle das hohe Lied der Waffen singen? Was ist das überhaupt für ein Verständnis von Demokratie, wenn nur noch eine Einheitsmeinung akzeptabel scheint und alle kritischen Einwürfe gleichgeschaltet werden sollen?

    Ich bin trotz heftiger Angriffe in Diskussionen oder auch per Mail bei meiner pazifistischen Haltung geblieben. Anfangs habe ich sie noch bei Talkshows vertreten, aber nachdem ich erlebt habe, dass ich lediglich als diejenige eingeladen werde, an deren vermeintlich absurder Haltung sich die anderen geladenen Gäste empört abarbeiten können, habe ich keine weiteren Zusagen gegeben.*
    [...]
    Der letzte aus dem Vollbeitrag zitierte Satz erinnert auch an die Funktion der AfD im Staatsfernsehen...

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    Auch Dein Körper gehört der Partei.

  8. #28
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Ich bin doch immer wieder erstaunt, daß die Menschen bei der Frage zum Pazifismus sich:

    1. Anscheinend selbst nicht kennen
    2. die Menschen nur das Friedliche für sich selbst definiert haben
    3. oft die Ganzheitlichkeit dieser Welt - und des Universums nie in Augenschein genommen haben
    4. Der Mensch tötet seine Mitbewohner auf dieser Erde und hält es für selbstverständlich - da kommt keine Frage wegen Pazifismus auch für andere
    5. der Mensch noch lange nicht richtig in sich selbst nachgeforscht hat, warum er tötet - weshalb er tötet und warum das Zivilisatorische in manchen Ländern noch gar keine Grundlagen gefunden hat

    denn;

    wer aus dem Haus geht und weiß, er könnte wegen sonstwas einfach so getötet werden, wird immer innerlich in Alarmbereitschaft sein

    und

    weil es Menschen gab, die in höheren Stellungen - Lust auf die Einnahme anderer Länder hat, weil es dort was zu holen gibt, was man selbst nicht imtande ist, herzustellen.

    Also, auch hier finden wir das zu kurze Denken -

    genauso, wenn manche Menschen sagen, warum Gott nicht eingreift - "er solle doch seinen langen Arm ausstrecken, und jeden Menschen dahin setzen - wo er hingehört" - ich habe das schon so oft gehört - man hat als Gott dahin verortet, wo er Meinungsmacher ist - kann aber nicht sein - weil Gott ja alles geschaffen hat - also - wem soll er die Hand halten ?

    Ach, *seufz* - wie oft denke ich manchmal, die Menschen sollten ihr Denken und Schauen erweitern - nicht dieses kurz Angebundene - darüber hinaus schauen - und dafür gibt es genügend Literatur.

    Wer tötet, in dem lebt noch das Aggressive im Menschen - die Seele kommt aus dem Sumpf - sie muß heller werden - aber dazu braucht es Erfahrung - alles gut beschrieben bei Dr. A. Gosztonyi und über Gott: Er ist die Güte - was der Mensch draus macht - das kommt aus ihm, nicht aus Gott.

    Gott oder wie die anderen Völker ihr Oberstes auch immer benennen - ist die Kraft - welt-spirale - com - Lektion 29 und 25 - die Kraft, die alles beseelt und der es egal ist, ob Jemand Kopftuch oder Turban trägt - Erde - als kleines Fünktchen im All - was erst ist da der Mensch - die Zelle in Gottes Leib - sprich Universum ?

    Wenn das Alte sterben muß, kommt immer wieder etwas Neues - wir halten fest - an uns - weil wir glauben, ohne uns geht die Welt nicht weiter - hatten Mio und Mill anderer Menschen vor zig Jahren auch gedacht.

    Aber die Welt geht weiter - und damit müssen wir uns abfinden.

    Und es hätte noch weitere Fragen - noch weitere Erkenntnisse - die man teilen kann - in Diskussionen.

  9. #29
    Mitglied Benutzerbild von Rhino
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Zitat Zitat von Königstiger87 Beitrag anzeigen
    Für dich ist Waffengebrauch also nach der Bibel erlaubt. Nun Käßmann behauptet ja das Gegenteil. Bleibt die Frage wer Recht hat.
    Der ist nicht nur erlaubt, der wird sogar empfohlen. Auch im Neuen Testament. Die Empfehlungen sich nicht zu raechen sind persoenliche Empfehlungen und keine Gebote. Das gilt auch fuer Wohltaetigkeit. Man kann also nicht hingehen, anderen etwas wegnehmen und damit dann "wohltaetig" sein. Das ist genau das was einige linke Kirchlinge vertreten.

    Es gab immer auch pazifistische Bestrebungen von Christen. Neu ist allerdings, dass diese dass jetzt auch fuer den Staat / die Obrigkeit vorschreiben wollen. Das wollte z.B. der pazifistische Teil der Taeufer nicht so machen. Die haben da den Pazifismus nur auf sich persoenlich angewandt. Vor allem der Linksprotestantismus hat es nach dem 2. Weltkrieg allerdings aufgegriffen und eine Universalpazifistische Botschaft verkuendigt (Es gibt auch einige Katholiken, die auf den Zug gesprungen sind. ). Die haben freilich ein paar Bibelverse zur Hand... Der Trick ist dabei aber einzelne Botschaften aus dem Zusammenhang zu reissen (oder aus der Kategorie) und das dann solange extrapolieren, bis es zu ihrer Botschaft passt.
    Wahrheit Macht Frei!

  10. #30
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Pazifismus und das Christentum

    Zitat Zitat von Königstiger87 Beitrag anzeigen
    Ich habe in einem Forumspost über diesen Artikel ([Links nur für registrierte Nutzer] ) folgenden Satz gelesen:




    Meine Frage an die Christen hier im Forum ist ob man nach der Bibel tatsächlich keine Gewalt anwenden darf. Also nur die rein theologische Sichtweise, denn die geschichtliche dürfte ja bekannt sein.
    Das Neue und das Alte Testament gehören zusammen. Im Alten Testament wird das Kommen des Messias (=Christus) angekündigt, im Neuen Testament wird das Versprechen erfüllt. Bis auf das noch kommende tausendjährige Reich (also die Wiederkehr), das Ende der Welt und eine Neuschöpfung.

    Im übrigen entfällt die Diskussion mit dem Hinweis auf das sechste Gebot:



    Du sollst nicht morden

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    In wortgenauen, guten Bibelübersetzungen steht: Du sollst nicht morden. In schlechten, ungenauen: du sollst nicht töten. In der Septuagint z. B. steht: nicht morden.
    „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
    (Theodor Körner 1791-1813)

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