Heute in der taz.de
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Entlassen Sie damit nicht den Staat aus seiner Verantwortung, Flüchtlinge angemessen und menschenwürdig zu versorgen?
Mir geht es nicht darum die Politik vorzuführen. Sie kann gar nicht mehr tun. Der Staat schafft nach Kräften annehmbare Quartiere, aber eben auch mit einer gewissen Hilflosigkeit. Wenn der Druck noch größerwird, werden wir vielleicht noch mehr Lagerhallen und Turnhallen ausräumen, um Platz zu schaffen. Aber was ist das für ein Leben? Doch der Staat kann auch nicht alle Hotelplätze in diesem Land anmieten. Das ist gar nicht finanzierbar und würde noch mehr politische Unwilligkeit erzeugen. Besser ist es doch, man teilt die Verantwortung.[Links nur für registrierte Nutzer]Was sagen sie all jenen, die Angst vor so viel persönlichem Engagement haben?
Ich will die Menschen mit meinem Vorschlag ermuntern, sie einladen und niemanden zwingen. Mein Rat ist: Versucht euch in die Situation der Flüchtlinge hineinzuversetzen. Außerdem kann die Aufnahme von anderen Menschen auch die eigene Lebensqualität steigern. Das ist doch eine Bereicherung, in einer Fremdsprache zu kommunizieren und anderen Mentalitäten zu begegnen. Wenn eine alte Dame allein in ihrer Villa wohnt, narzisstisch ihre eigene Einsamkeit und Not beweint, kann es doch eigentlich nichts besseres geben, als Kinderlachen um sich herum zu hören.
Was ist dran an der Sache ?Die Häuser um uns herum stehen leer
Viele Menschen schlafen auf Straßen, in Parks, unter Brücken, in Wohnzimmern bei Freund*innen, in Turnhallen, in Flüchtlings- und Notunterkünften und in viel zu teuren WG-Zimmern. Mieten steigen, ganze Viertel werden unstrukturiert, alternative Orte sind bedroht, und teils trotz Widerstands leider verloren. Wem gehört die Stadt?
Die Squatting Days in Hamburg vom 27. bis 31. August werden Hausbesetzungen zum Thema machen.
squattingdays.noblogs.org
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Fettdruck: soll das eine Drohung sein ?Ein Teil der Kosten lässt sich ausrechnen. Der Bezirk versprach 30 Flüchtlingen, ihnen das zu bezahlen, was sie in einem regulären Asylverfahren erhalten würden: laut Gesetz monatlich 362 Euro. Für den Bezirk ergibt das eine monatliche Belastung von fast 11.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Müllentsorgung und Desinfektion eines Gebäudeteils, die Ertüchtigung der Elektrik und die Installation von Duschen. Kaputte Fenster wurden mit Metallplatten gesichert und Stahltüren eingebaut. Um den Nachzug weiterer Flüchtlinge zu verhindern, stehen rund um die Uhr je acht Wachleute vor den Eingängen. Rechnet man einen Mindeststundenlohn, Sozialabgaben und Verwaltungskosten zusammen, können die Kosten bei monatlich mehr als 50.000 Euro liegen.
Die Mittel für den Verbleib der Flüchtlinge muss der Bezirk aus anderen Bereichen umschichten, etwa aus dem Etat, der für den Straßenunterhalt oder die Jugendarbeit vorgesehen war. Alternativ könnte der Bezirk seinen Haushalt überziehen. Die fehlende Summe müsste im Landesetat ausgeglichen werden.
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