User in diesem Thread gebannt : Chelsea |
Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.
Das öffnet viele Türen, die selbst für Latinos verschlossen bleiben. Wen kümmert es in Panama, wenn ein anderer Panameño vor der Tür steht? Steht da aber ein Deutscher in deutscher Tracht, der auch noch Latino ist, wie seine Sprache zeigt, dann wird er herein gebeten. Denn Leute mit Berlitz-Spanisch-Kurs beherrschen nicht die Nuancen der Sprache, und verstehen keine Latino-Seele.
◄◄◄ meine Tracht, wenn ich am Bau mit meinen Leuten schwitze oder friere. Kämpfe ich aber für meine Bauherren in Konferenzen oder auf dem Parkett würde ich ganz gerne in dieser Tracht antreten ►►►
Aber von mir wird erwartet, daß ich in dezenter Tracht die deutsche Wirtschaft würdig vertrete, auch gegenüber Briten, deren Väter und Großväter ...
... in 2 Kriegen von Ostafrika bis Flandern von Deutschen erschossen oder verkrüppelt wurden ...
... und die lieber T&R-Transformatoren und Kühlanlagen von Johnson Refrigeration verwendet sehen als Linde und Siemens. Bei Latinos renne ich aber mit deutscher Tracht offene Türen ein, denn Latinos lieben eben deutsche Deutsch-Latinos in deutscher Tracht.
Und auch sehr wichtig: in Konferenzen und auf dem Parkett entziehe ich mich mit meiner Tracht dem Pflicht-Maßanzug von Savile Row oder Brooks Brothers, wo höchstens ein Maß-Anzug von Brioni zeigt, daß Jemand individuell sein will, was mir nicht vorgeworfen wird, da ich offensichtlich nur zu meinem Deutschtum stehe und mit meiner Aufmachung Flagge zeige.
Um dann mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen:
[Links nur für registrierte Nutzer] kann man sich einen groben Überblick über die verschiedenen deutschen Trachten machen.
Nun gilt es, diese in zeitgemäßer und alltagstauglicher Form wiederzubeleben.
Geändert von Arthas (19.08.2014 um 15:50 Uhr)
Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
Deutsches Volk, du konntest fallen,
Aber sinken kannst du nicht!
Theodor Körner
Einige Ansätze dazu, in Stichpunkten:
- Die Architektur der Moderne beruht ja auf Ablehnung der Ornamente und aller schmückenden Stilelemente. Le Corbusier: "Wir schulen unser Formgefühl an den reinen Zweckformen der Technik und Industrie. Das sind die Kinder unseres Geistes." Bauhaus etc. Arthas weiss dazu sicher mehr.
Diese Entwurzelung des Stils zog sicher auch in die Mode ein, vielleicht schon durch den Anzug und die Arbeitskluft der Fabrik als Uniform, weiss ich nicht. Mir scheint es aber wichtig, festzuhalten, dass die Ornamente als Elemente der Natur mit der Industrialisierung verschwanden. Sie waren nur noch störendes, unnützes, ineffizientes Beiwerk. Billiger, einfacher, gerader, blockartiger wurde damit die Architektur und Mode. Das ganze verschwandt ja nicht nur aus Mode und Architektur, sondern auch von Keramiken, Porzellan etc. Alles wurde auf reine Funktionalität (Wirtschaftlichkeit) und Nützlichkeit getrimmt.
- Die Anleihen an den geschwungenen Mustern und Formen der Natur, in Rüschen, Blümchenmuster, Halmmustern konnten so schnell als altbacken, der neuen Zeit des Fortschritts, der heilbringenden Technik, der Effizienz ungeeignet abgelehnt werden. Heute sind Bestecke und Services nicht geschwungen mit Auskranzungen am Rand, sie sind einfach so, wie sie ein moderner Idiot machen würde: So gerade wie möglich, so plan wie möglich, so antimetaphysisch wie möglich vielleicht. Im weiteren Verlauf der Entwicklung pendelt sich das Gros der Leute einfach auf dem bequemsten, ökonomischsten, also billigsten, nützlichsten und beliebtesten (Präge-/Marktmacht USA) Mittel ein: Jeans und planfarbenes oder idiotisch bedrucktes T-Shirt mit zumeist Turnschuhen. Daneben gibt es einiges weitere, aber an die Kunst der Trachten, die ausgewogenheit des Stils, die Balance der Farb- und Formgebung der damaligen Tracht kommen heute ganz wenige ran. Seltsam, nicht? Vielleicht z. B. einige Gothikleute, die sich aber auch am romantischen Ideal und barockem Stil teilweise orientieren.
- Was mich schon lange beschäftigt, ist das Aussterben der Naturmuster und -formen auf dem Körper, auf der Kleidung. Alles ist plan, einfarbig, langweilig, der geschwungenen Form des Körpers nicht angemessen.
- Der moderne Depp hat sich aus der Schönheit der Natur in die Dominanz der Nützlichkeit, der Technik ergeben. Durch die Verstädterung weiss er nicht einmal, was Natur ihm anderes geben oder in ihm anspielen kann. Und so greifen diejenigen, die was anderes wollen, zu Aufdrucken, zu wilden Musterungen, meist im techikaffinen Stil - was fast nur scheisse aussieht.
- Die meisten mit einem Rest Stilempfinden suchen irgendwann den Schritt hin zur puren Eleganz. Aber da fehlt ja immer noch der fidele, einst erquickende Schwung der natürlichen an der Fauna angelehnten Muster.
Meine Lösung:
- Eine Bewegung, die es schafft, einige Teile der unauffälligen, zeitlosen Eleganz mit dezenter Ornamentik langsam aufzuwerten und den Schwung der Natur anzubringen, die Teile zu beleben. Die zweitbesten der Moderne flüchten ja in nihilistisch angehauchte Eleganz und wähnen sich dabei am wenigsten unglücklich mit sich selbst unter den Umständen des Nihilismus. Wenn es jemand schafft, darauf dann den zarten Schwung natürlicher Muster zu applizieren, dem Nihilisten einen ästhetischen Wink, eine unverhoffte Freude zu geben, dann hat er etwas Großes geschafft. Als kleine Bemerkung dazu will ich anregen, dass dieser Wink der Natur auch Anstoss zu einem wieder zu würdigenden Ideal des schönen und gesunden Körpers und daran folgend des Geistes werden sollte. Eine Bewegung die solche Elemente vereinigen kann, wäre eine gute Bewegung. Ästhetische Autorität mit körperlicher Gesundung und daran dann sich entwickelnde Ideen und Willensbilder als Hauptcharakteristika wären schon eindrücklich und attraktiv für die das Gesunde instinktiv suchenden. Ich bin leider kein Modedesigner. Aber schon lange wünsche ich mir solche Kleidung. Das Problem bliebe, dass die Aura der Großstadt auf die Naturmuster drücken, sie angreifen würde. Man müsste sie also immun gegen die großstädtische Säure anbringen, keine leichte Aufgabe. Sollte aber möglich sein.
Geändert von Bari (19.08.2014 um 17:10 Uhr)
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)