Das eine ist kein Beweis für das andere. Nur weil es ärmere Länder gibt, die mehr Flüchtlinge aufgenommen haben, heißt das noch lange nicht, dass die deutsche Aufnahmekapazität nicht erschöpft sein könnte. Das ist ein klassischer logischer Fehlschluss.
Zunächst mal: Die Leute, die aus Afrika hierher drängen, hatten dort ein Auskommen und eine Perspektive. Hätte sie das nicht gehabt, hätten ihnen auch die Mittel gefehlt, nach Europa zu gelangen. Schlepperbanden sind teuer. Zweitens: Ich stimme dir zu, dass es ein gesamteuropäisches Problem ist. Nur ist mein Schluss daraus, dass Europa viel mehr für die Flüchtlingsabwehr tun muss. Die Festung Europa ist noch viel zu durchlässig.In erster Linie aber geht es darum, die Flüchtlinge vernünftig unterzubringen und keine sozialen Konfliktfelder zu schaffen. Bisher wälzen das Flüchtlingsproblem in Deutschland der Bund auf die Länder, die Länder auf ihre Kommunen ab. Diese sollen vor Ort sehen, wie sie zurechtkommen. So geht es natürlich nicht, wenn plötzlich, da z. Zt. der ganze Nahe Osten "brennt" und es auch in Afrika "brodelt", zahlreiche Flüchtlinge u. a. nach Europa drängen, um dort Schutz vor Krieg und Verfolgung, aber auch ein Auskommen und eine Lebensperspektive zu suchen und zu finden. Auf soviele Menschen in Not war in Europa niemand vorbereitet. Das Problem in dieser Dimension kann weder allein in einzelnen EU-Staaten und erst recht nicht, wie in Deutschland, in den Kommunen gelöst werden, sondern ist ein gesamteuropäisches Problem und kann auch nur mit Bündelung aller europäischen Kräfte bewältigt werden. Die Zeit drängt!