Mein Vergleich war logisch. Wenn etwas ohne "Beweis" geblieben ist, dann deine Behauptung - oder dein Wunsch -, die deutschen Aufnahmekapazitäten wären erschöpft.
Zunächst mal: Die Leute, die aus Afrika hierher drängen, hatten dort ein Auskommen und eine Perspektive. Hätte sie das nicht gehabt, hätten ihnen auch die Mittel gefehlt, nach Europa zu gelangen. Schlepperbanden sind teuer.
Sicher, teuer sind sie - und miese Verbrecher. Aber nicht alle Flüchtlinge brauchen diese Schlepperbanden; nicht alle kommen nur aus wirtschaftlicher Not, sondern aus mannigfaltigen anderen Gründen; selbst die, die diese Banden bezahlen, haben eben keine Perspektiven dort, wo sie herkommen. Kein Mensch verlässt seine Heimat unter Gefahren für Leib und Leben ohne Not! Hier mal zur Einstimmung: [Links nur für registrierte Nutzer]
Zweitens: Ich stimme dir zu, dass es ein gesamteuropäisches Problem ist. Nur ist mein Schluss daraus, dass Europa viel mehr für die Flüchtlingsabwehr tun muss. Die Festung Europa ist noch viel zu durchlässig.
Das "gesamteuropäische Problem" besteht aus zwei Unterproblemen, die beide gelöst werden müssen, was nur langfristig geschehen kann: 1. Der Traum von einer "Festung Europa" wird sich nicht verwirklichen lassen, wenn es um Flüchtlinge geht, die vor unhaltbaren Situationen fliehen. Die europäischen Völker werden lernen müssen, mit diesem Problem der materiellen Versorgung und der Integration von Menschen, das sich gegenwärtig in ungeahnten Dimensionen stellt, umzugehen, und zwar gemeinsam. Leider fehlen bisher gemeinsame, tragfähige Konzepte. 2. Als nächsten Schritt wird ein vereintes Europa seine Politik daraufhin auszurichten haben, die fatalen Probleme und unhaltbaren Zustände, vor denen die Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten fliehen, auf Dauer zu lösen. Ein Teil dieser Probleme geht auf eine missglückte Politik der europäischen Staaten und der USA in der näheren und weiteren Vergangenheit zurück. Auch diesbezüglich fehlen bisher gemeinsame, tragfähige Konzepte.