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Thema: Deutsches Wesen und pöhser Westen

  1. #1
    SÖDER MUSS WEG! Benutzerbild von Heinrich_Kraemer
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    Standard Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Servus,

    landauf landab in Absurdistan der ewig gleiche Kanon, von braunen bis zu roten Sozialisten, Konservativen, grünen Ökofaschisten: Böser Westen, böser Kapitalismus, schlimmer schlechter Liberalismus.

    Daß dies keineswegs irgendwelcher kluger eigener Analysen entstammt, sondern gute alte deutsche Tradition ist und sich als Ideologie in die Hirne eingebrannt hat, soll hier versucht werden nachzuweisen, an einzelnen Stichpunkten. Böse USraelische-Weltverschwörung kann wenn überhaupt nur dann dort Platz finden, wo keine Tatsachen mehr greifen und als Plausibilitätsannahme dienen. Nicht mehr nicht weniger.

    1. Deutschland war in seiner staatlichen Entwicklung hinter Frankreich und England zurückgeblieben, somit ein starkes Ressentiment erzeugt gegen den Westen. Frankreich besaß die Bürgerrechte nach der fr. Rev, die Denkweise war rationalistisch, Englands Industrialisierung brachte eine neue Schicht mit sich, das Bürgertum, mit Wohlstand und Freiheiten.

    2. Nach scheitern der dt. Rev. von 48 gabs als Gegenströumg zum Liberalismus die Romantik mit politischem Konservatismus. Schön in der Kunst anzusehen, in der Ökonomie jedoch verheerend. Als Vorbild nahm man das gute alte Mittelalter, als beschauliches Gegenstück zur kapitalistischen Entwicklung. Das gute Ständewesen wurde verherrlicht (v.a. der Adel fühlte sich hier wohl, blieb jedem doch sein Plätzchen zugewiesen).
    Brachte in der deutschen Geistesgeschichte dann die an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbietende "deutsche Historische Schule" hervor, in Ablehnung österreichischer und angelsächsischer Nationalökonomie.
    Übrigens spaßig daß bis heute hierzulande einstimmig (!) die völlig irrige Form des Merkantilismus ohne geringste Hemmung weiter betrieben wird, obwohl die Folgen klar erkennbar.

    3. Dies in Zusammenspiel mit der sich ausbauenden Vormachtstellung Preussens, welches sein Universitätssystem bürokratisch durchreglementierter Art und Weise darauf auslegte, eine Ganzheit der Nation zu propagieren und somit individualistische Handlungstheorien (Grundlage seriöser Nationalökonomie) auszuschalten. Ging es darum Rechtfertigungsgründe für die Reichseinigung zu schaffen, unter preussischer Fuchtel.
    Kuriositäten dann die Einzelfallbeschreibungen und die beschreibende Statistik, um ja nicht an der Ganzheit und Einheit des deutschen Volkes Zweifel aufkommen zu lassen. Dissertationen waren dann beliebt mit Themen wie "Die Schiffahrt auf der Weser und ihre Bedeutung für die Hühnerzucht.
    Seriöse Nationalökonomie arbeitet jedoch mit Heuristiken zur Rausarbeitung bestimmter Funktionsweisen. Deduktion statt Induktion.

    4. Machte man Hegel zum "preussisch königlichen Staatsphilosophen". Mit Phantasien zum "bürokratischen Weltstaat", "der Staat als Verwirklichung der sittlichen Idee".
    Bei Marx dann zur absoluten Perversion getrieben, mit unbestimmten Begriffsgeschwatze und irgendwie und überhaupt entstehender Diktatur durch das Proletariat.
    Marx traf hier auf eine völlig unsichere deutsche monographische historische Schule, die dem geschwatze außer Hühnerzucht nichts entgegenzusetzen hatte, andererseits traf die völlig wirre Beschreibung des Feudalismus mit Ständewesen (Bourgeoisie und Proletariat, Sein bestimmt das Bewußtsein, keine Mobilität möglich) auf dicke Resonanz in der Geisteslandschaft der "Konservativen", weil eben das Ständewesen beschrieben wurde und nicht die Mobilität und das enstehen einer neuen Gesellschaftsgruppe, nämlich dem Bürgertum. Herr Marx hätte sich einfach mal fragen sollen, was er und Herr Engels denn gemacht hätten, würden seine blöden Annahmen auch sie beide zutreffen.

    5. Die deutsche historische Schule verarbeitete dann den Marxschen Sozialismus zu einer nationalen Angelegenheit. Sozialismus ohne Marx war die Doktrin. Das hohle Geschwatze übernahm man selbstverständlich. So liest man bei Sombart (Prof. für Ökonomie !!! *lach*) dann Dinge zur angeslsächsischen Nationalökonmie wie "Krämerphilosophie, Warenhausethik usw." (gegen Spencers Eigetums und Freiheitsbegriff gerichtet).

    6. Deutsches Gottesvolk und Mohammedaner eine Analogie: Sombart weiter, zur Bestimmung der Volskgemeinschaft: "So sollen auch wir Deutsche durch die Welt gehen, stolz erhobenen Hauptes, in dem sicheren Gefühl, das Gottesvolk zu sein. So wie des Deutschen Vogel, der Aar, hoch über allem Getier dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt".
    Dazu dann die politische Umgarnung der Mohammedaner durch den preussischen Tölpelkaiser.
    Das sind keine kindlichen Phantasien sondern ernsthaft von einem führenden deutschen Ökonomieprofessor geschrieben, der bereit sdie 50 überschritten hatte.
    Hier kommt dann der Staat als "Volksgemeinschaft" ins Spiel, der keine Indivduen kenne nur das Volk.

    7. Krieg. Sombart weiter: "Der Kampf der Staaten untereinander, also der Völkerkrieg bildet eine unvermeidliche Begleiterscheinung alles Staatenlebens, solange Leben ist. Die Rechtfertigung des Krieges liegt in der natürlichen Bedingheit alles Lebendigen, zu dem die Staaten gehören sollen. Der Gegensatz zwischen Händler und Helden löst sich hier auf in den Gegensatz zwischen Krämer und Krieger."
    ------------------------------------------

    Soviel erstmal dazu. Die Folgen kennen wir ja. Eine USraelverschwörung angesichts dieser Entwicklung zu behauptend ist ja geradzu grotesk, sofern selbstverständlich auf der Insel genau analysierte, was die Krauts so politisch wissenscahftlich, ökonomisch trieben.
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

  2. #2
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    p.s. soweit auch die geistesgeschichtliche deutsche Orientierung nach Osten plausibel. Da gings noch beschaulich zu, der gute Zar herrschte, dann Lebensraum bis hin zur schwülstiggen Verherrlichung der CCCP, der DDR und nun des neuen guten Zaren Russlands, der schaltet und waltet wie es ihm gerade ist.

    Und das in völliger Ignorierung der tatsächlichen Folgen für die Durchschnittsbevölkerung.

    Aber böser Westen pfui pfui...
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  3. #3
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Tja, lieber Heinrich.Weniger trinken, brächte Deine an sich zum Teil sogar richtigen
    Folgerungen auch weniger wirr daher.

  4. #4
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    p.p.s Soweit verwundert auch nicht die Gründung des "Instituts für Sozialfoschung" 1918 (!) in Ffm, bereits damals stramm marxistisch ausgelegt. Die Ideengeber der deutschen 68er, indem vom reinen Marxismus dann auf Hypermoralismus umgeschwenkt wurde, verweigerte die deutsche Arbeiterschaft diesen ihre Revolution zu machen, aufgrund des Wirtschaftswunders.
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  5. #5
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Tja, lieber Heinrich.Weniger trinken, brächte Deine an sich zum Teil sogar richtigen
    Folgerungen auch weniger wirr daher.
    Danke für die wiederholte Veranschaulichung der üblichen deutschen "Argumentation", v.a. hierzuforum: Beleidigung und Unterstellung falscher Gesinnung.

    Ganz toll. Großes Maul und nichts dahinter. Wie gehabt.
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

  6. #6
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Danke für die wiederholte Veranschaulichung der üblichen deutschen "Argumentation", v.a. hierzuforum: Beleidigung und Unterstellung falscher Gesinnung.

    Ganz toll. Großes Maul und nichts dahinter. Wie gehabt.
    Quatsch: Deine Gesinnung ist völlig in Ordnung.
    Du hast viel Richtiges nur etwas wirr dargestellt.
    Lesen und verstehen.

  7. #7
    Blitzkrieg witchcraft Benutzerbild von Koslowski
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Hier wird die Nazikeule zur allumfassenden Deutschenkeule gemacht. Dermaßen große Haufen scheißt sonst nur die Antifa ins eigene Nest.
    Beilalter, Schwertalter, wo Schilde krachen,
    Windzeit, Wolfszeit, eh die Welt zerstürzt.

    Der Seherin Weissagung, 46

  8. #8
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Zitat Zitat von Koslowski Beitrag anzeigen
    Hier wird die Nazikeule zur allumfassenden Deutschenkeule gemacht. Dermaßen große Haufen scheißt sonst nur die Antifa ins eigene Nest.
    Eher die Preussenkeule das für einen Bayern alles Deutschland nördlich des Mains ist. Dabei vergisst er das München die stadt der Bewegung war...

  9. #9
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    Standard AW: Deutsches Wesen und pöhser Westen

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen

    2. Nach scheitern der dt. Rev. von 48 gabs als Gegenströumg zum Liberalismus die Romantik mit politischem Konservatismus. Schön in der Kunst anzusehen, in der Ökonomie jedoch verheerend. Als Vorbild nahm man das gute alte Mittelalter, als beschauliches Gegenstück zur kapitalistischen Entwicklung. Das gute Ständewesen wurde verherrlicht (v.a. der Adel fühlte sich hier wohl, blieb jedem doch sein Plätzchen zugewiesen).
    Brachte in der deutschen Geistesgeschichte dann die an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbietende "deutsche Historische Schule" hervor, in Ablehnung österreichischer und angelsächsischer Nationalökonomie.
    Übrigens spaßig daß bis heute hierzulande einstimmig (!) die völlig irrige Form des Merkantilismus ohne geringste Hemmung weiter betrieben wird, obwohl die Folgen klar erkennbar.
    Hier zeigt sich die geballte Kraft deines Unwissens. Die Romantik war keineswegs eine Folge der gescheiterten Revolution 1848 sondern begann schon viel früher und war auch nicht auf Deutschland. Diese Sehnsucht nach dem Ursprpünglichen und noch der Vergangenheit, nach der Natur und ihrer Mystik zeigte sich auch in anderen Länder, in sehr verschiedenen Facetten. Ihre Ursache liegt eher in der veränderten Lebensbedingungen der Industrialisierung, Urbanisierung während des 19. Jahrhundert.

    PS: die Romantik war auch nicht zwangsläufig etwas Konservatives...

  10. #10
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    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Quatsch: Deine Gesinnung ist völlig in Ordnung.
    Du hast viel Richtiges nur etwas wirr dargestellt.
    Lesen und verstehen.
    Nunja, da liegt wohl ein gegenseitiges Mißverständnis vor. Ist der Sprache irgendwie eigen.

    Zur Wirrheit: Finde ich jetzt nicht unbedingt, habs aber einfach schnell stichpunktartig hingerotzt, ohne Einhaltung bestimmter Systematik. Könnte man ja ein ganzes Buch drüber schreiben. Hoffe aber, daß die Funktionsweise einigermaßen klar wird, wie der Meinungsmainstream hier so läuft.
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

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