[Links nur für registrierte Nutzer]Jetzt wird es eng für Dobrindts Pkw-Maut: Finanzminister Schäuble brüskiert den Kabinettskollegen und lässt einem Medienbericht zufolge ein alternatives Konzept entwickeln. Demnach sollen nicht nur Ausländer, sondern alle Nutzer deutscher Autobahnen belastet werden - allerdings nicht sofort.
Na also, es kam also wie es kommen musste:
Soviel zum Thema "Maut nur für Ausländer" ...Die Kritik an der geplanten Pkw-Maut ist trotz Vermittlungs-Signalen von CSU-Chef Horst Seehofer in der vergangenen Woche nicht weniger geworden. Jetzt geht auch noch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) offenbar auf Konfrontationskurs zu seinem Kabinettskollegen, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Nach Informationen des Nachrichten-Magazins Der Spiegel lässt Schäuble in seinem Ministerium derzeit ein Alternativkonzept zu Dobrindts Mautplänen erarbeiten.
Schäuble überlegt demnach, nicht nur Ausländer, sondern alle Nutzer deutscher Autobahnen zu belasten. Da dies im Koalitionsvertrag ausgeschlossen ist, beziehen sich Schäubles Überlegungen auf die nächste Legislaturperiode. Offenbar will Schäuble private Investoren dazu bewegen, sich bei Bau und Betrieb von Straßen im Rahmen von sogenannten Public-Private-Partnerships stärker als bislang zu engagieren. So hofft er, Milliarden an Investitionen für die Infrastruktur zu mobilisieren, die dem Staat bislang fehlen. Im Gegenzug für ihre Investitionen bekämen die Privatunternehmen die Mauteinnahmen über einen bestimmten Zeitraum. Bereits bei den anstehenden Gesprächen über die Reform der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern will Schäuble seine Idee einbringen. Er geht davon aus, dass die umstrittenen Mautpläne Dobrindts damit obsolet wären.