11. September 2014 08:37
[Links nur für registrierte Nutzer]
Auf das neue Messegelände in Riem sollen Container für Flüchtlinge kommen. Unklar ist aber noch: Wann, wie viele und was für eine Art Unterkunft es werden soll. Und auch die Frage, wie Nachbarn informiert werden, ist nach wie vor offen.
Von Bernd Kastner
...
Noch am Freitag sollen an der Heidemannstraße Busse vorfahren, um einen Großteil der 1800 dort einquartierten Asylbewerber in andere Unterkünfte zu bringen: 600 werden innerhalb Oberbayerns verteilt, je 200 nach Schwaben und Niederbayern geschickt; 700 bekommen Zugtickets, um in andere Bundesländer weiter zu reisen.
Laut Florian Schlämmer, Sprecher der Regierung von Oberbayern, werde der Auszug mehrere Tage dauern. Kommende Woche beginnt dann der Einzug neu angekommener Flüchtlinge. Mit der Wiederöffnung sollen auch
die Dependancen Funkkaserne und
Baierbrunner Straße, die zuletzt für 550 neu angekommene Flüchtlinge als Notschlafstätten dienten, wieder Teil der Erstaufnahme werden.
...
Während immer mehr Unterkünfte im Stadtgebiet entstehen, haben das städtische Sozialreferat und die Regierung von Oberbayern noch immer nicht geklärt, wie sie die Nachbarn der Bayernkaserne besser informieren, um Ressentiments und Gerüchte einzudämmen. Anfang August hatte eine Facebook-Gruppe, in der neben Nachbarn anfangs auch Rechtsextreme mitmischten und Stimmung gegen die Flüchtlinge machten, für Unruhe gesorgt. Die Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA) veranstaltet seit Wochen regelmäßig Kundgebungen in Freimann, auf denen
gegen Flüchtlinge gehetzt wird.
Zwar hatte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) vor einem Monat Defizite in der Informationspolitik eingeräumt und etwa
eine Anwohnerversammlung angekündigt. Ob diese aber tatsächlich stattfindet, ist unklar. Vor allem in den örtlichen Bezirksausschüssen, heißt es im Sozialreferat, gebe es Bedenken: Rechtsradikale könnten eine solche Veranstaltung als Plattform nutzen.
Auch die Regierung ist unschlüssig, wie sie das Miteinander zwischen Münchnern und Flüchtlingen fördern soll. Man überlege
noch, einen "Raum der Begegnung" in der Kaserne zu schaffen, in dem sich Asylbewerber und Münchner treffen; und ob man die Kaserne hin und wieder für Besucher aus der Nachbarschaft öffnet. Sicher sei nur, dass es den Runden Tisch geben soll, der im August kurzfristig abgesagt wurde. Allein, wann sich Behördenvertreter mit Bürgern treffen, sei noch offen.