Zitat von
-jmw-
Fragen wir uns doch: Wie will man satte und in Frieden lebende bürgerliche Wähler der SPD und der CDU gewinnen, wenn man deren bisherige Parteien - und damit indirekt auch die Wähler - als Kackhaufen hinstellt?
Seht das doch mal aus der Sicht der Werbung, des Marketing, der PR!
Es geht hier nicht um Inhalte, es geht um Kommunikationsstrategien und wie man sich darstellt.
Die AfD stellt sich dar als eine ganz normale Partei von nebenan, gar nicht so anders, als es die netten Leute vom CDU- oder SPD-Ortsverein sind, nur eben, dass man als AfD eine Reihe besserer Ideen habe. Aber "können" kann man mit den anderen dennoch, klar.
Was könnte naheliegender sein als diese Argumentation?
Wie viele ehemalige SPDler und CDUler und FDPler gewinnt man, wenn man sich als prinzipiell gar nicht so weit von Sozialdemokratie, Bürgerlichen und Liberalen stehend gibt?
Wie viele verliert man dadurch?
Umgekehrt wie viele gewinnt bzw. verliert man durch einen knallharten nationalkonservativen und/oder rechtsliberalen Oppositionskurs?
Will die AfD Veränderungen im Lande, muss sie noch merklich zulegen, darf sie sich nicht mit 5 oder 10 Prozent zufriedengeben.
20 Prozent, 25 Prozent, da wird es interessant!
Dazu müssen reihenweise Wähler der Union, der SPD, der Linkspartei, die Reste der FDP, müssen auch noch Anhänger von Kleinparteien und müssen Nichtwähler ins Boot geholt werden.
"Peitsche" ist einfach, Zuckerbrot schwieriger. Das Angebot an die SPD ist ein solches Zuckerbrot, nicht für die Partei selbst, sondern für deren Wähler, die man ködern möchte, in dem man sich als auch von Sozialdemokraten wählbar hinstellt.
Warum wohl hat Lucke gestern mehrfach betont, die AfD sei stark von Linken und Sozen gewählt worden?
Weil er auch deren Wähler will und braucht!
So, wie die Linkspartei zur Konkurrenz der SPD wurde, in dem sie Linkssozialdemokraten und Demokratische Sozialisten vereinte, kann die AfD zur Konkurrenz der Union werden, wenn sie Bürgerliche, Marktliberale, wertkonservative Sozialdemokraten usw. lockt.