„Echte Menschen“

[Leila]

Hat einer der hier Lesenden und Schreibenden [Links nur für registrierte Nutzer] gesehen?

Ich gleich mehrmals. Und ich muß sagen, daß ich von ihnen begeistert bin!

Mehreres zu ihnen überlege ich mir eben jetzt und warte derweilen auf allfällige Reaktionen.

[Gärtner]

Interessant, das kannte ich gar nicht. Dank dir für den Hinweis! Ich werd mal gucken, wo ich das kriege. Dann gibt's auch einen Kommentar.

[Leila]

Das Land der Schweden bereiste ich mehrmals – man könnte mich für eine Kennerin der Schweden und Schwedens halten, wenn man wüßte, daß ich sämtliche jemals im Kino vorgeführten Filme Ingmar Bergmans gesehen habe.

Die Serie namens „Real Humans“ übertrifft alles bisher von mir Gesehene. Ihren Schöpfern und Darstellern spende ich mein höchstes Lob.

Für einmal zitiere ich sinngemäß meinen blonden, blauäugigen Mann (der eher schwarzhaarigen Frauen, die mit ihren dunklen Augen arg böse dreinblicken können, zugeneigt ist):

„Also diese ‚Flash‘ oder ‚Florentine‘ ist eine Schauspielerin wie keine sonst! (er meinte [Links nur für registrierte Nutzer], die drei Wochen später als meine Tochter Rosa das Licht der Welt erblickte). Sie ist die geborene Barbie-Puppe, und so talentiert wie sie! Wie sie ihre Liebe dem Kind erzeigt, veranlaßt mich, meinen Kopf über Dich zu zerbrechen. Mich dünkt, ich muß mit meinem Denken nochmals von vorne beginnen, um Deine Empfindungen begreifen zu können.“

Ich lenkte meine Aufmerksamkeit auf das Vater-Sohn-Verhältnis, das nicht besser dargestellt werden könnte, als eben in diesen Filmen. Niemals und nirgendwo wurde der Spruch: „Der Junge schlägt dem Alten nach“ anschaulicher dargestellt. – Den Schauspielern, die diese beiden Charaktere verkörperten, erweise ich meine Dankbarkeit dadurch, indem ich sie lobe.

[Katana]

Hallo Leila , ich hab mir mal die zweite Folge der ersten Staffel angeschaut und muß sagen , Begeisterung ist etwas anderes , die Handlung
plätschert mir ein wenig zu sehr dahin , weil sie eine fiktive Normalität darstellen möchte , dabei aber auch ins banale abdriftet .

Interessant ist das prinzipiell nur für Leute , die sich mit der schwedischen Gesellschaft ein wenig auskennen und merken in
wie viele verschiedene Richtungen da unterschwellig ziemlich zynische und beißende Gesellschaftskritik insbesondere am
heutigen Verhältnis Mann/Frau in Schweden da geäußert wird .

Interessant sind dabei auch die beiden Berichte in der Zeit über diese Serie , beide von Frauen verfasst bzw. wurde ein
Interview mit dem Macher der Serie geführt .

[Links nur für registrierte Nutzer]

[Links nur für registrierte Nutzer]

Beides ziemlich üble Beispiele von heutigem , feministisch geprägtem Journalismus , bei dem die
schreibenden Damen den tieferen Sinn der Darstellung der Handlung scheinbar nicht im Ansatz
begreifen .

Im Kern geht es um Entmenschlichung durch die Technik und Kritik am schwedischen Feminismus ,
der wie es in der Serie gerade anhand der Verhältnisse von Frauen , die teilweise ihre Männer für
einen Hubot verlassen in Frage gestellt wird .
Der Feminismus wird folgerichtig nicht als Gleichstellung dargestellt , sondern als Wunsch der Frauen
zu herrschen und sich ihre Wünsche widerspruchslos von den Lippen ablesen zu lassen .
Sie lassen dabei im Sinne der Vereinfachung ihres (Liebes)Lebens die eigene Entmenschlichung zu ,
der Feminismus überschreitet ohne mit der Wimper zu zucken , den Wunsch nach Gleichstellung und
tauscht ihn gegen den Wunsch nach widerspruchslosem Gehorchen ein .
Was wenn man sich die heutigen Auswüchse des Feminismus anschaut auch gar nicht unwahrscheinlich
erscheint , schon heute ohne Hubots , zeigt dieser Feminismus nicht den Wunsch nach Gleichberechtigung ,
sondern den einer einfachen Verdrehung der empfundenen Herrschaftsverhältnisse .

Dazu wird an diesem und anderen Beispielen die Gefahr einer selbstverständlichen Technisierung
des menschlichen Alltags dokumentiert , in der der Mensch sich immer weiter selber aufgibt , weil es
bequem und einfach ist . Der menschlich aussehende Roboter als Familienmitglied der Zukunft , mit
dem es Konflikte und Anforderungen im Umgang mit individuellen Persönlichkeiten nicht mehr gibt .

Das dies die Gefahr birgt , daß sich die Technik irgendwann verselbstständigt ist der Science Fiction
Teil , wo man merkt , daß sich der Macher nicht dem sofortigen Vorwurf von Frauenfeindlichkeit
aussetzen möchte, zum echten Sinn der Serie tragen die selbstständigen Hubots eher sekundär bei .
Ohne sie wäre die Serie wohl für die Mehrheit der Zuschauer zu schwere Kost mit zu wenig
Unterhaltungswert.

Letztendlich liegt der Serie der recht einfache Gedanke zu Grunde , daß der Mensch sich ab einem
gewissem Grad der Technisierung selber abschafft , praktisch seiner selbst überdrüssig wird .

[Leila]

Lieber Katana!

Weshalb ich Dir erst heute auf Deine ausführliche Entgegnung antworte, liegt daran, daß Du mich nicht direkt zitiert hast. Die sogenannten „Hyperlinks“ der Zitatfunktion bewirken eine automatische Benachrichtigung.

[…] ich hab mir mal die zweite Folge der ersten Staffel angeschaut und muß sagen , Begeisterung ist etwas anderes , die Handlung
plätschert mir ein wenig zu sehr dahin , weil sie eine fiktive Normalität darstellen möchte , dabei aber auch ins banale abdriftet .

Eben diese „Banalität“ schätze ich besonders an dieser Serie, bildet sie doch die Wirklichkeit besser ab als das hektisch-nervöse akustisch und optisch Verwirrende, welches in den Hollywoodproduktionen bloß der Ablenkung von der inhaltlichen Leere dient.

Interessant ist das prinzipiell nur für Leute , die sich mit der schwedischen Gesellschaft ein wenig auskennen und merken in wie viele verschiedene Richtungen da unterschwellig ziemlich zynische und beißende Gesellschaftskritik insbesondere am heutigen Verhältnis Mann/Frau in Schweden da geäußert wird.

Zu diesen Leuten gehöre ich. Aber selbst nach mehreren wochenlangen Reisen durch die Länder Skandinaviens erlangte ich bloß einen Eindruck von den Skandinaviern: Ihr Gemüt erschien mir niemals wärmer zu sein als die in meiner Tiefkühltruhe meßbare Temperatur. In Norwegen und auf Island halten die Alteingesessenen sogar die Steine für redselig.

Das von Dir erwähnte Verhältnis „Mann/Frau“ wird bestens dargestellt! Beim Anblick von „Tobias ‚Tobbe‘ Engman“, der seinem Vater „Hans Engman“ charakterlich bis in jede Winzigkeit gleicht, könnte selbst ein historisch Kenntnisreicher vergessen, daß Gustav II. Adolf ein machtgieriger Kriegslüsterner war. Die Familie „Engman“ lebt allein von den Einkünften der Mutter, die in ihrer Aufopferungsfreudigkeit nicht auf den Gedanken kommt, sich von ihrem Ehemann, der ein vollkommener Nichtsnutz und Schmarotzer ist, scheiden zu lassen.

Zur Aufnahmetechnik bemerke ich folgendes: Dem Kameramann namens Trolle Davidson gebührt die höchste Anerkennung!

Sobald mir wieder etwas zu dieser Serie einfällt, lasse ich’s Dich wissen, versprochen!

Gruß von Leila

[Nationalix]

Ich hätte dann gerne eine schwedische Robotrine.

Einige können auch Auto fahren und manche sind zu sexuellen Handlungen fähig.