Zitat von
Gärtner
Was aber nur funktioniert, solange man einzelne Zitate herauspickt und aus dem Kontext reißt. Und der Kontext ist: im AT geht es noch ziemlich gewalttätig und rachedurstig zu, aber es ist eine Entwicklung feststellbar; von archaischen Auge-um-Auge-Szenarien hin zu einem immer ausdifferenzierteren Menschen- und auch Gottesbild. Seinen End- und Höhepunkt erfährt dieser Prozeß in der christlichen Überhöhung und Umformung von der Geschichte, die Gott mit Seinem Volk hat. Ein Gott, Der nicht mehr strafend dreinfährt, sondern Sich am Kreuz hingibt, Der keine "völkische" Exklusivität fordert und gewährt, sondern gemäß Seinem allumfassenden Wesen auch mit Blick auf alle Menschen universal auftritt.
Es ist dann müßig, wie es biblizistische Fundamentalisten gern tun, die Bibel zu zücken und den Leuten irgendwelche Zitate um die Ohren zu hauen und diese zu verabsolutieren. Das sollten wir den Salafisten überlassen. Wenn der C. uns mit diesem Zitat beglückt:
...dessen Aussage uns im Licht des Evangeliums bekannter ist bei der Gefangennahme Jesu, als Er Petrus befiehlt: "Stecke dein Schwert an seinen Ort. Denn wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen." (Mt 26,52)
... dann wird klar, daß der C. und die anderen Komiker der Rübe-ab-Fraktion die Bibel überhaupt nicht begriffen haben. Weil es sich hier nämlich nicht um eine Anleitung zur Todesstrafe handelt, sondern eine Warnung, eben keinen Menschen umzubringen.