Wie ich vorausgesehen habe. Wenn es keine Ausländer mehr gibt, gegen die man hetzen kann, oder wenn diese Hetze ihr Ziel verfehlt, dann muss eine andere Menschengruppe dran glauben, d.h. wird zum Opfer der Hetze. Unsere Privilegierten lassen nichts unversucht, den Volkszorn uber die soziale Ungerechtigkeit von sich auf Menschengruppen zu lenken, die sich am schlechtesten gegen das Unrecht wehren können. Dabei ist es den Herrschenden völlig egal, ob Juden, Moslems Ausländer, Asylanten, Rentner, kinderlose oder wer auch immer, Zielscheibe dieser Volksverhetzung ist.
Vielen dank für den Tip, habe die seite gleich mal geliket
Diese OST/West Spalterei ist auch im historischen Kontext unzutreffend und bedient lediglich das "Teile und Herrsche" Prinzip, was das bunte Etablissement zur Sicherung der eignen Futtertröge immer wieder gerne unter die Leute streut. Ein Staatsgebiet, gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte. Der Mythos des edlen Westdeutschen der die dummen Ossis alimentieren muss, ist schon geschichtlich unglaubhaft und bei Analyse der innerdeutschen Wanderbewegungen seit 1945 widerlegbar.
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Der Westen hat also erheblich vom Zuzug ostdeutscher Fachkräfte profitiert. 9% der bayrischen Bevölkerung hat ostdeutsche bzw. schlesische, pommerische Wurzeln, in NRW sind es 4%. Vermutlich wird die Wanderbewegung bald andersrum laufen und da stellt sich auch keiner hin - eh Wessis bleibt in eurem Gebiet! Kriminelle Wessis abschieben! oder ähnliches.Für Staat und Gesellschaft der DDR war die soziale Zusammensetzung der DDR-Flüchtlinge ungünstig: Bevorzugt jüngere, gut ausgebildete Menschen, darunter viele Spezialisten wie Ärzte und Ingenieure, kehrten dem Land den Rücken. Diese soziale Ausdünnung durch Migration führte langfristig zu einer Überalterung der DDR-Bevölkerung.
Ungefähr die Hälfte der Auswanderer – laut offizieller Sprachregelung des Regimes handelte es sich überwiegend um "Republikflüchtlinge" – war jünger als 25 Jahre.
Es wird geschätzt, dass die DDR in den 50er Jahren etwa ein Drittel ihrer Akademiker verlor.
Diese große Abwanderung von Akademikern und Fachkräften hatte durchaus positive Wirkungen in Westdeutschland: Mit dem beginnenden "Wirtschaftswunder" herrschte ein hoher Bedarf zumal an qualifizierten Arbeitskräften, und auch auf speziellen Arbeitsmärkten gab es keine Probleme mit der beruflichen Integration von DDR-Flüchtlingen. Diese demographischen Prozesse wirkten sich für die DDR negativ aus, für die Bundesrepublik waren sie ein Gewinn. Zum Beispiel stieg in der DDR die durchschnittliche Patientenzahl pro Arzt bis 1961 auf 1.400 an, und das trotz schrumpfender Bevölkerung. In der Bundesrepublik lag sie hingegen im selben Zeitraum bei 800 und sank dann weiter auf 600. Der Historiker Hans-Ulrich Wehler schätzt, dass in der Bundesrepublik durch die Zuwanderung von bereits schulisch und beruflich qualifizierten DDR-Bürgern Ausgaben für Bildung und Ausbildung in Höhe von 30 Mrd. DM eingespart worden sind.
Während der ersten Abwanderungswelle 1949-61 verließen etwa 2,7 Mio. Menschen die DDR. Diese massenhafte "Abstimmung mit den Füßen" wurde schließlich zum existenziellen Problem für die DDR, das ab August 1961 von der Staatsführung durch die strikte Abriegelung der Grenzen "gelöst" wurde.
Vom Gründungsjahr 1949 bis zur Auflösung der DDR [...] sind nicht weniger als 4,6 Mio. Menschen unter z.T. äußerst riskanten Umständen nach Westen geflüchtet.
Dies entspricht ungefähr einem Viertel der DDR-Bevölkerung im Jahre 1950.
Ab Ende der 90er Jahre setzte aber eine dritte Wanderungswelle ein. Seitdem ziehen vermehrt junge Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen, und darunter insbesondere Frauen, fort.
Durch Wanderungsverluste haben die ostdeutschen Bundesländer im Zeitraum von 1990 bis 2006 rund 1,2 Mio. Bürger verloren. Dies entspricht etwa 7,5 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung im Jahre 1990. Die überdurchschnittlich hohe Abwanderung qualifizierter junger Menschen wird den künftig auftretenden Fachkräftemangel ostdeutscher Betriebe verschärfen.
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