Hallo tommi!
Du schreibst:
Japan war um 1900 noch längst nicht soweit. Militärisch stieg das Land erst in den 20er Jahren auf, als Militärs auch die Macht übernahmen. Wirtschaftlich stieg das Land jedoch erst nach dem Ende des 2. Weltkriegs auf. Und das trotz der Zerstörung durch den Krieg, den Schatten der beiden Atombombenabwürfe und trotz des Fehlens einiger der genannten natürl. Voraussetzungen für wirtsch. Aufstieg und Macht. Du schreibst ja selbst, dass sie keine eigene Kohle hatten, sondern sie sich holen mussten. Das taten während ihres militär. Aufstiegs aus den besetzten Gebieten. Heute muss jedoch jedes Land für den Import von Rohstoffen bezahlen. Genau deswegen stieg auch die OPEC auf. Die sind zwar selbst wirtschaftl. immer noch schwach, aber die Scheichs können sich alles durch ihre Öleinnahmen erkaufen, weil sie (besser gesagt ihr Öl) zu einem Wirtschaftsfaktor für den Welthandel geworden sind. Katar ist eines der reichsten Länder pro Kopf. Wenn man aber sieht, wie die Gastarbeiter behandelt werden, die die WM-Stadien für die Fußball-WM 2022 bauen sollen, dann relativiert sich das wieder. Genauso wie die teils ungünstigen natürl. Bedingungen Japans sich relativieren.
Dazu Günter:
Du irrst. Die Japaner stiegen mit ihrer Urindustrie um 1900 stark ein: Fischerei, bester Kleidungsindustrie und Schiffbau ein. Fast als erst schafften sie Verbindung bis Australien. Als die eigene Kohle alle wurde, schufen die Japaner eine Flotte von Schiffen, die für fast keine Kosten massenhasft ‚ Steinkohle aus Australien heran. ‚So konnten sie in den zwanziger Fahren die modernsten Kriegsschiffe schufen. So wurde Japan nach dem 2. Weltkrieg eines der "Großen Sieben".
Katar ist nichts weiter als ein ÖlGold im Feudalkleid.
du schreibst:
In D dagegen waren vor dem Krieg die Bedingungen zwischen Ost und West gleich, auch kurz nach dem Krieg, als noch alles zerstört war. Nordhausen (eine Kleinstadt in Thüringen) war vor dem Krieg eine der wohlhabendsten Städt in D (vor allem aufgrud der Salzstöcke in ihrer Umgebung). Diesen Reichtum hat diese Stadt nach dem Krieg nie wieder erlebt. Die natürlichen Veraussetzungen können sich jedoch in dieser Zwischenzeit nicht geändert haben. An solchen Beispielen zeigt sich doch, dass natürlich Voraussetzungen eben nicht alles sind. Ukraine war galt mal als "die Kornkammer Europas" - bis Stalin sich das Land unter dem Nagel riss.
Dazu Günter:
Was willst Du denn mit dem keinen Thüringer Salz groß machen? Die DDR stand nach dem Krieg ohne Steinkohle und Eisen blank, denn beides haben uns die Polen weg genommen. Das weißt du wohl nicht.
In der Ukraine war ich mehrmals. Ja, in der Schwarzerde wächst gutes Korn – wenn es auch einigermassen regnet. Die "Kornkammer" war es für die ZK-Herren. Und heute allmählich wieder für die Kapitalisten.
du schreibst:
Die Frage nach der Atombombe, um auf das Bsp. Chinas einzugehen, taugt auch nicht zur Beantwortung der Frage nach der Produktivität. Selbst das bettelarme Nordkorea hat inzwischen die Atombombe, deren wirtsch. Stärke ist aber ein Witz. Die Atombombe haben diese Länder entwickelt, weil sie sie in ihrer Zeit die Prioritäten anders gesetzt haben. Den Preis dafür zahlten die Menschen mit Armut und Unterdrückung in einem totalitären Staat, denn wirtsch. Stärke besaß auch China seinerzeit nicht. Beide Länder waren bzw. sind immer noch Polizeistaaten, und bis an die Zähne bewaffnet. Da liegen meine "Sympathien" aber eher bei Japan. Nur China scheint sich seit etwa den letzen 15 Jahren aus seinem wirtsch. Tiefschlaf zu lösen. Seitdem es seine Märkte öffnet. Auch hier relativiert sich "Stärke" wieder.
Dazu Günter:
China ist Sozialistisch mit Atombombe, sonst wären alle Naturwerte längst in den Händen der Amit.
du schreibst:
Bei den Amis kommt noch ein weiter Punkt hinzu, der für sie ein Allerinstellungsmerkmal ist. Die Leitwährung. Nachdem durch Bretton Woods der Dollar als goldgedeckte Währung die Währung aller Währungen war und andere Wärungen sich an ihr orientierten (und durch den Dollar gedeckt wurden), haben sie Unmengen Geld gedruckt. Nicht plump mit der Notenpresse, sondern durch Kreditvergabe in großem Stil. Als der Goldstandard platzte, nachdem Frankreich nur mal seine Dollarreserven auf den Tisch legte und die Goldreserven der Amis nicht reichten, um allein Frankreichs Dollarreserven zu decken, blieb der Dollar Leitwährung - nur danach zu flexiblen Kursen - und die Amis druckten einfach weiter und kauften ein. Was meinst Du, wie China deswegen abkotzt, bei den Dollarreserven, die sich China allein in den letzten Jahren angehäuft hat? Die haben ja quasi auch nur für den Export geackert wie früher die DDR. Nun haben sie Dollars und wissen nicht wohin damit. Nicht nur, dass der Dollar seit Jahren schwächelt (fast synchron mit dem Euro), sondern wenn China die Märkte mit dem Dollar fluten würde, dann würde das auch ihren eigenen Exporten schaden. Eigentlich müssten die das Geld trotzdem wieder ausgeben und Waren für die eigenen Märkte importieren - aber wieviele Chinese könnten sich diese Waren dann leisten?
Dazu Günter:
Das ist sehr interessant. Habe ich noch nicht erfahren. Mal sehen, wie die Chinesen aus der Patsche raus kommen.
Aber das hat nichts mit dem Wert der günstigen Naturschätze meines obigen Themas zu tun. GB