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Aus einem "Welt"-Artikel:
"Nach Deutschland kommen so viele Flüchtlinge wie lange nicht.
Drei Unionspolitiker reisten deshalb an Europas Außengrenze. Die Szenen dort hatten sie so nicht erwartet – und kehren erschüttert zurück.
. . . die Geschichte beginnt im politischen Berlin.
Genauer: im Konrad-Adenauer-Haus, der CDU-Parteizentrale.
Younes Ouaqasse, ein 25-Jähriger mit marokkanischen Wurzeln, der Betriebswirtschaft im thüringischen Jena studiert,
ist das jüngste Mitglied im Vorstand der Partei.
Ouaqasse hörte im CDU-Vorstand, wie Kanzleramtsminister Peter Altmaier von seinem "Flüchtlingsgipfel" berichtete, zu dem er Landes- und verzweifelte Kommunalpolitiker eingeladen hatte. Er verfolgte die Diskussionen, in denen Christdemokraten meinten, man dürfe überforderte Wähler nicht der neuen Konkurrenz von der "Alternative für Deutschland" überlassen. Andere wiederum zitierten den Bundespräsidenten: "Tun wir wirklich schon genug?", hatte Joachim Gauck gefragt. Ouaqasse hörte schließlich seine Kanzlerin, die argumentierte, es seien oft gerade nicht die Ärmsten, die sich eine Flucht leisten könnten. Ein zu deutliches Signal des Willkommens könnte noch mehr anlocken; in Afrika leben über eine Milliarde Menschen.
Irgendwann kam Ouaqasse, der sich eigentlich mit Hochschulpolitik beschäftigt, auf die Idee, sich selbst ein Bild zu machen von denen, die nach Deutschland wollen. Er fand zwei Mitstreiter:
Martin Neumeyer, Landtagsabgeordneter aus dem niederbayerischen Kehlheim sowie
Integrationsbeauftragter der CSU, und
Albert Weiler, ein CDU-Bundestagsabgeordneter aus Thüringen. Am 27. Oktober brach die kleine Reisegruppe nach Nordafrika auf.
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"Die Flüchtlinge wollen zu uns", berichtet Ouaqasse von seiner Reise, "Deutschland ist ihr Traumziel". Er sprach mit ihnen auf Arabisch und Französisch. Das half.
Vielleicht auch, dass der in Mannheim Geborene selbst eine dunklere Hautfarbe hat."
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Da hat sich der CDU-Vorstand ja einen echten Experten zugelegt. Daß die "Flüchtlinge zu uns wollen", war ja bisher völlig unbekannt!
Auch die beiden anderen "Volksvertreter" hätten ihre "Erschütterung" billiger haben können, in dem sie hier mit Rentnern gesprochen hätten, die nach einem vollen Arbeitsleben ihre magere Rente durch Flaschensammeln aufbessern müssen.