Experten nennen den Pilz salopp auch "Kinderkopfschänder", weil er hoch infektiös ist und zu bleibenden Kopfhautschäden führen kann (siehe Interview unten). Es soll zudem weitere Verdachtsfälle geben. Seit Montag ist die Kita geschlosse
Woher kommt der Microsporum audouinii?
Martin Köberle: Dieser Kopfpilz war bis in die 1960er Jahre auch in Deutschland weit verbreitet. Nachdem er bis vor einigen Jahren als ausgerottet galt, ist er jetzt vermutlich durch Personen wieder neu eingeschleppt worden, die sich in Ländern der dritten Welt, vor allem in Afrika aufgehalten haben.
Wie wird er übertragen?
Köberle: Er wird in erster Linie von Mensch zu Mensch übertragen. Es ist ein hochinfektiöser Pilz. Deshalb sind besonders Kinder betroffen, weil sie meistens sehr engen Körperkontakt haben. Es können aber auch Sitzmöbel oder Spielsachen von den Pilzsporen befallen sein. Deshalb ist eine gute Desinfektion mit fungiziden Reinigungsmitteln sinnvoll.
Wie äußert sich der Pilzbefall?
Köberle: Es juckt und brennt stark auf dem Kopf. Die Haare brechen ab und der Haarwuchs bleibt aus, möglicherweise kommt es zu Narbenbildung auf der Kopfhaut. Nicht umsonst spricht man vom Schänder der Kinderköpfe
Eine Therapie dauert in der Regel zwei bis zu mehreren Monaten.