Okay. Wie gesagt, wundert mich. Ich habe noch nicht viele von den Eltern unterrichtete Schüler kennengelernt. Die, die ich halbwegs beurteilen kann, fand ich vom Sozialverhalten unter Gleichaltrigen eher schwierig und ziemlich weltfremd. Akademische Leistungen kann ich bei denen nicht beurteilen. Beide studieren - aber wie erfolgreich im Vergleich zu Studenten, die Schulen besucht haben, weiß ich nicht.
Das stimmt, es gibt eine große Nachfrage nach diesen Plätzen. Trotzdem bin ich persönlich vorsichtig bei meinen Rückschlüssen nach der Ursache. Medien vermitteln gerne ein bestimmtes Bild. Die allermeisten Eltern, die ich kenne wünschen sich eigentlich, so viel Zeit wie möglich mit ihrem Kind zu verbringen.
Meine ältesten Kinder gingen ab drei Jahren in den Kiga, aber nur vormittags. Bei meiner Tochter, die Nachzüglerin ist, musste ich einen Ganztagesplatz anmelden, aus finanziellen Gründen. Irgendwie, obwohl ja die Teuerungrate immer geleugnet wird, war es für unsere Familie nicht mehr möglich, von einem Gehalt zu leben. Ich musste mitverdienen und war daher für die Unterbringungsmöglichkeit meiner Tochter dankbar. Was aber nicht heißt, dass ich sie nicht lieber bei mir behalten hätte, wäre der finanzielle Druck nicht gewesen. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen und das habe ich auch heute noch, weil ich sie in einer Ganztagesschule anmelden musste. Und da ich weiß, wie der Ablauf dort so ist, brauch mir niemand zu erzählen, wie breit gefächert dort das pädagogische Angebot sei. Und wie gesund das Mittagessen dort. Wenn man nicht gerade eine echte Rabenmutter ist, hat ein Kind mehr davon, zuhause zu sein.
Es gibt einige Dinge, die mich am Schulalltag stören und ich kann nicht mal immer behaupten, mein Kind sei gut und sicher untergebracht. Und trotzdem habe ich gar keine Wahl. Ich denke mir oft, die meisten Mütter sind doch vorsichtig, wenn sie ihr Kind in fremde Obhut geben. Sogar Tante und Onkel müssen sich unzählige Ermahnungen anhören, bevor sie Nichtchen oder den kleinen Neffen mal mit in den Zoo oder ins Schwimmbad nehmen. ( Und rauch' bloß nicht vor ihr/ihm.... und pass auf, dass sie/er nicht aufs Geländer klettert und ruf' sofort an, wenn was passiert....)
Wer weiß schon, wie der Erzieher gestrickt ist, dem man sein Kind den ganzen Tag anvertraut? Oder der Lehrer? Krippenkinder können nicht mal erzählen, wenn ihnen etwas passiert ist oder ihnen Angst gemacht hat.
Ich habe mal erlebt, wie eine Frau ihr kleines Kind einen kompletten Abend lang vergessen hat - das Kind wurde von Bekannten in Obhut genommen, nachdem es irgendwann in der Kneipe unter dem Tisch eingeschlafen war - die Mama war unterwegs. Und betrunken. Das ist an und für sich schon eine traurige Geschichte, und dazu ist diese Frau Leiterin eines mehrgruppigen Kindergartens.
Ich sehe nur Sport als Körperverletzung und Sportlehrer als Tabellenidioten.Körperertüchtigung fürs Vaterland,weil Tote Heldenkörper mit Muskeln besser aussehen.
Dich halte ich für eine verantwortungsvolle Mutter, die viel nachdenkt und das Beste für ihre Kinder möchte. Es gibt viele Mütter, die heute gezwungen sind, zu arbeiten. Ich musste das übrigens auch und auch meine Kinder gingen ab 3 Jahren halbtags in den Kindergarten. Aber selbst, wenn nicht, dann hätte ICH mir nicht zugetraut, meine Kinder zu Hause zu unterrichten, zumal Schule, wie jemand schon geschrieben hat, mehr als die Vermittlung von Wissen ist.
Ich schätze den Anteil der Eltern, die dazu in der Lage sind, als verschwindend gering ein und das darf ich doch, oder?
Wer nicht genießt, ist ungenießbar.
Für den Großteil der Menschen ist es sinnvoll, da sie sonst kaum an Bildung rankommen.
Für die Wirtschaft ist es sehr sinnvoll, weil sie weniger ausbilden muss.
Für den Staat ist es sinnvoll, weil er seine der Weltsicht der Bürger so lenkt und stabilisiert.
Für Begabte ist es eine Zumutung.
Das sinnvollste was mir die Schule beibringen konnte war die Rebellion und Verachtung gegenüber der Mehrheitsgesellschaft und dem Staat.
Begabt war ich nicht - aber konfrontiert mit dieser Idiotie fing ich aus Protest an zu lernen und zehre noch heute von dem (außerschulisch) erworbenem Wissen.
Irgendwie tut es mir im Nachhinein Leid, nicht die Eier gehabt zu haben in der Zwölften abzubrechen und das Abi als Externer zu machen.
Tat das aus Faulheit, weil diese Prüfungen schwer wären (kompletter Schulstuff aus Bio, Chemie und ähnlichem) als der feine Weg, durch bloße Anwesenheit das Abi zu erlangen und so studieren zu können.
Letzteres war damals mein Wunsch, weil ich jeglicher Arbeit aus dem Weg gehen wollte. (Auf den Unis sieht es aus wie in den Schulen bei den BA Sachen, ist nur eine Fortführung der Schule)
Das einzige was ein Mensch zu seiner Bildung braucht ist die Fähigkeit zu lesen und Zugang zu Bibliotheken - somit gibt es für mich auch keine Benachteiligung oder sonstigen Firlefanz in der Bildung.
Und das Einzige was ich zum Leben brauche ist Geld.
Der Wert der Schule ist daher für mich persönlich nicht vorhanden.
Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!
Mit 41 Jahren kriege ich endlich die Bestätigung. Das habe ich als Kind schon gewusst!
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