Passant an Asylunterkunft attackiert Seit die ersten Flüchtlinge in Großröhrsdorf eingetroffen sind, häufen sich Vorfälle. Es brannte, und Eltern sind besorgt.Bis Freitagmittag mussten Polizei und Rettungskräfte gleich viermal zur Notunterkunft für Asylbewerber in Großröhrsdorf ausrücken. Dort waren erst am Donnerstag die ersten Flüchtlinge eingetroffen.
Ein junger Mann sei in der Nähe des Gymnasiums unterwegs gewesen, spazieren. Großröhrsdorfer berichten davon, wie der Mann von einem der Asylbewerber mit einem Messer attackiert worden sei.
Der verletzte Passant sei 23 Jahre alt. Bereits gegen 13.15 Uhr sei er unweit des Sportplatzes und der Notunterkunft ohne Vorwarnung attackiert worden. Dabei erlitt er laut Polizei leichte Verletzungen. Von einem Messer ist nicht die Rede. Der Angreifer sei unerkannt entkommen. Ein „südländischer Typ mit Dreitagebart“, so die Polizei nach Angaben des Opfers.
Das war nur das Ende einer Kette von Vorfällen, seitdem die ersten Asylbewerber ihr Quartier in der alten Turnhalle am Großröhrsdorfer Schulzentrum bezogen hatten. Nach Informationen des Landratsamtes sind es 17 Tunesier. Die Motive für die Vorfälle sind laut Polizei noch unklar. Bereits während der Einweisung durch Mitarbeiter der Ausländerbehörde sowie Sozialbetreuer und weiteres Personal der Firma European Homecare, Manager der Einrichtung, fielen zwei Tunesier auf. Sie fühlten sich Donnerstagnachmittag krank, einer trug sich offenbar mit Selbstmordgedanken. Der Rettungsdienst wurde alarmiert. Einer der Männer sollte ins Krankenhaus gebracht werden, weigerte sich aber.
Doch schon wenige Stunden später musste die Polizei erneut anrücken und die Feuerwehr noch dazu. Zuerst war laut Polizei von Auseinandersetzungen unter Bewohnern in der Unterkunft die Rede. Tatsächlich randalierte ein offensichtlich betrunkener Bewohner. Ein Alkoholtest bei dem 26-Jährigen ergab fast zwei Promille. Er beschädigte mehrere Raumteiler. Vor der Unterkunft setzte der Mann aus Tunesien Pappen in Brand. Auch Gardinen aus der Halle gingen in Flammen auf, berichten Augenzeugen. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Gernot Schweitzer, Pressesprecher im Landratsamt erklärt: „Es gab keine Verletzten. Der Qualm ist aber in die Halle gezogen.“ So mussten die Feuerwehrleute Lüfter einsetzen, um die Rauchschwaden aus der Halle zu blasen. Den Brandstifter nahm die Polizei fest.
Dicke Luft gab es trotzdem schon bald wieder. Freitagmittag hatte sich ein Bewohner selbst mit einem Messer verletzt. Erneut mussten Rettungsdienst und Polizei alarmiert werden. Nach Informationen der Polizeidirektion Görlitz stand der wahrscheinlich unter Drogeneinfluss und hatte gesundheitliche Probleme. Er wurde in ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie eingewiesen, so Polizeisprecher Ziegert.
Eine Mutter hatte kurz nach dem Angriff ihre Tochter abgeholt und sagte am SZ-Telefon: „Wir haben Angst um unsere Kinder.“ Es müsse doch zu allererst die Sicherheit der eigenen Bürger gewährleistet sein. Aber die Situation werde in diversen Infoveranstaltungen nur verharmlost. Die Stadtführung wollte sich gestern nicht zu den Vorfällen äußern.