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Thema: Literaturpreis

  1. #1
    Verloren Benutzerbild von Brathering
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    Standard Literaturpreis

    Was ist eurer Meinung nach ein vernünftiger Literaturpreis mit anständigen Kriterien?


    Diese Frage stelle ich mir nach dem überfliegen der Nobelpreisliste, die mir dafür absolut untauglich erscheint, weil sie weder sprachliche Schönheit noch Rezeption noch Innovation auszeichnet.
    Gemeinhin wird es als non plus ultra der Literaturpreise gesehen aber ein Blick auf die Kriterien und die Vergabe - sehr idealistisch im politischen Sinne aus der schwedischen Perspektive. Herumheulen über die Gesellschaft scheint zu reichen, kombiniert mit einer Sprache die entweder gut übersetzbar ist (leicht, plump, primitiv) oder Schwedisch (oder zu den vom Komitee zusätzlich beherrschten Sprachen wie Deutsch, Englisch und Französisch gehört). Sprache als Kritik führe ich nur an, weil der Preis international ist.
    Mit Ausnahme vom Camus sind unter den 111 Preisträgern alle in meinen Augen Mittelmaß.

    Beim durchgehen meiner Lieblinge stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Preise bekamen aber nie mehr als einer oder zwei auf der gleichen Liste stehen
    Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!

  2. #2
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Literaturpreis

    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Was ist eurer Meinung nach ein vernünftiger Literaturpreis mit anständigen Kriterien?


    Diese Frage stelle ich mir nach dem überfliegen der Nobelpreisliste, die mir dafür absolut untauglich erscheint, weil sie weder sprachliche Schönheit noch Rezeption noch Innovation auszeichnet.
    Gemeinhin wird es als non plus ultra der Literaturpreise gesehen aber ein Blick auf die Kriterien und die Vergabe - sehr idealistisch im politischen Sinne aus der schwedischen Perspektive. Herumheulen über die Gesellschaft scheint zu reichen, kombiniert mit einer Sprache die entweder gut übersetzbar ist (leicht, plump, primitiv) oder Schwedisch (oder zu den vom Komitee zusätzlich beherrschten Sprachen wie Deutsch, Englisch und Französisch gehört). Sprache als Kritik führe ich nur an, weil der Preis international ist.
    Mit Ausnahme vom Camus sind unter den 111 Preisträgern alle in meinen Augen Mittelmaß.

    Beim durchgehen meiner Lieblinge stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Preise bekamen aber nie mehr als einer oder zwei auf der gleichen Liste stehen
    Ganz so drastisch würde ich das nicht sehen. Auch Hesse, Mann und Neruda sind sprachlich neue Wege gegangen. Andere haben für ihre Epoche wichtige Bücher geschrieben, wie Mommsen oder Solschenizyn. Manch einer ist komplett in Vergessenheit geraten, wie der deutsche Nobelpreisträger Eucken (von dem ich nicht einen Titel benennen könnte). Objektiv messbar ist keiner der Literaturpreise. Das der Literaturnobelpreis als "non plus Ultra der Literaturpreise" angesehen wird, empfinde ich nicht so. Wer ihn gewinnt, kann auf jeden Fall etliche Bücher mehr verkaufen. Ich denke, dass unter Dichtern selbst einige andere Preise jedoch noch höher rangieren, z.B. der Pulitzer-Preis.
    Ein Beispiel für einen Preis, den viele Autoren aus meiner Sicht zu Recht bekommen haben, ist der Nebula Award für Science-Fiction-Literatur.
    Von den wenigen Nobelpreisträgern, die ich "kenne", in dem ich sie gelesen habe, konnte ich am meisten mit Camilo Jose Cela anfangen.


    Freiheit oder AfD!

    "nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor

  3. #3
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Literaturpreis

    P.S.: gut beobachtet mit den Schweden! Die sind ja überproportional gut vertreten. Wobei zumindest Selma Lagerlöf zurecht dort vertreten ist. Ihr "Nils Holgerson" ist ein wirklich gelungenes Nationalepos und auch noch für die ganze Familie geschrieben.
    Geändert von Ausonius (11.12.2014 um 14:17 Uhr)


    Freiheit oder AfD!

    "nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor

  4. #4
    Verloren Benutzerbild von Brathering
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    Standard AW: Literaturpreis

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Ganz so drastisch würde ich das nicht sehen. Auch Hesse, Mann und Neruda sind sprachlich neue Wege gegangen. Andere haben für ihre Epoche wichtige Bücher geschrieben, wie Mommsen oder Solschenizyn. Manch einer ist komplett in Vergessenheit geraten, wie der deutsche Nobelpreisträger Eucken (von dem ich nicht einen Titel benennen könnte). Objektiv messbar ist keiner der Literaturpreise. Das der Literaturnobelpreis als "non plus Ultra der Literaturpreise" angesehen wird, empfinde ich nicht so. Wer ihn gewinnt, kann auf jeden Fall etliche Bücher mehr verkaufen. Ich denke, dass unter Dichtern selbst einige andere Preise jedoch noch höher rangieren, z.B. der Pulitzer-Preis.
    Ein Beispiel für einen Preis, den viele Autoren aus meiner Sicht zu Recht bekommen haben, ist der Nebula Award für Science-Fiction-Literatur.
    Von den wenigen Nobelpreisträgern, die ich "kenne", in dem ich sie gelesen habe, konnte ich am meisten mit Camilo Jose Cela anfangen.
    Hesse hatte ich ganz vergessen! Mann ist aber gar nicht mein Geschmack, kann aber verstehen, dass ihm jemand etwas zuschreibt.

    Beim Nobel ist mein Problem, dass er vom gemeinen Menschen als sehr bedeutend eingestuft wird und ich dem ohne nachzuprüfen glaubte. Nun Stelle ich fest, von den 111 Preisträgern deckt sich kein Name mit meiner eigenen Liste der bedeutendsten 150 Schriftsteller dieser 130(?) Jahre mit Ausnahme von Camus.
    Der Gedanke, dass die Person etwas in der Welt bewegt und nicht nur literarischen Wert hat finde ich auch noch gut aber Teile das Ergebnis gar nicht.
    Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!

  5. #5
    nouvelles à la main Benutzerbild von umananda
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    Standard AW: Literaturpreis

    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Was ist eurer Meinung nach ein vernünftiger Literaturpreis mit anständigen Kriterien?


    Diese Frage stelle ich mir nach dem überfliegen der Nobelpreisliste, die mir dafür absolut untauglich erscheint, weil sie weder sprachliche Schönheit noch Rezeption noch Innovation auszeichnet.
    Gemeinhin wird es als non plus ultra der Literaturpreise gesehen aber ein Blick auf die Kriterien und die Vergabe - sehr idealistisch im politischen Sinne aus der schwedischen Perspektive. Herumheulen über die Gesellschaft scheint zu reichen, kombiniert mit einer Sprache die entweder gut übersetzbar ist (leicht, plump, primitiv) oder Schwedisch (oder zu den vom Komitee zusätzlich beherrschten Sprachen wie Deutsch, Englisch und Französisch gehört). Sprache als Kritik führe ich nur an, weil der Preis international ist.
    Mit Ausnahme vom Camus sind unter den 111 Preisträgern alle in meinen Augen Mittelmaß.

    Beim durchgehen meiner Lieblinge stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Preise bekamen aber nie mehr als einer oder zwei auf der gleichen Liste stehen
    Für deutschsprachige Literatur ist der Georg-Büchner-Preis wohl die wichtigste Auszeichnung. Der Prix Goncourt wiederum ist der renommierteste Literaturpreis Frankreichs. Letztlich sind die nationalen Preise wohl meistens aussagekräftiger ...

    Der spektakulärste Literaturpreis ist übrigens der Ingeborg Bachmann Preis ... mein heimlicher Favorit ist der Petrarca-Preis ...

    Servus umananda


    Überzeugen ist unfruchtbar.

    Walter Benjamin
    (1892 - 1940)

  6. #6
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Literaturpreis

    Die Frage stelle ich mir bei Churchill und seinem Literaturpreis !
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

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