Nordrhein-Westfalen ist eigentlich ein reiches Land. Trotzdem macht es ständig neue Schulden. Die Infrastruktur verrottet, die Kommunalpolitik versagt, der Einfluss in Deutschland schwindet. Wie konnte das passieren?
Bonn ist eigentlich eine reiche Stadt. Die beiden Großkonzerne Post und Telekom haben hier ihren Sitz, es gibt eine große Universität und noch immer viele Beamte. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, das Durchschnittseinkommen hoch, die Bevölkerung wächst. Trotzdem wurde der Verlust des Hauptstadt-Status jahrelang mit hohen Bundeszuschüssen abgefedert.
Bei der Verschuldung ganz vorne in Deutschland
Und doch ist Bonn pleite: Die Stadt hat 1,7 Milliarden Euro an Schulden, trotz geplanter Kürzungen sollen die Verbindlichkeiten in den kommenden fünf Jahren auf 2,1 Milliarden Euro anwachsen. Erst jetzt, unter dem Druck der Schuldenbremse für die öffentlichen Haushalte, beginnt sie mit dem Sparen. Es trifft nicht nur den Sport. Theater und Oper sollen bis 2023 auf acht Millionen Euro verzichten, fast ein Drittel ihres Etats. In anderen Bereichen ist das Angebot schon jetzt sehr knapp, in Umfragen beklagen sich die Bonner zum Beispiel über den Mangel an Kita-Plätzen.
Eine verwahrloste Infrastruktur bei gleichzeitig hoher Verschuldung und trotz ordentlicher Wirtschaftskraft: so liegen die Dinge nicht nur in Bonn, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen. Mit rund 18 Millionen Einwohnern ist es der größte Einzelstaat der Republik, neun von 30 Dax-Konzernen haben hier ihren Sitz, die Wirtschaftsleistung pro Kopf ist die vierthöchste unter den Flächenländern.
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Es gibt zwar Antworten bloß die sind nicht politisch korrekt und die will man nicht hören