Süddeutschland. Sicherlich, hier gibt es ein Überangebot an Akademikern, denn hier wollen viele hin.
Nach meiner Promotion hatte ich Aussicht auf folgende Jobs:[...] - im Normalfall findet ein guter Akademiker (sofern er nicht gerade was sehr freakiges studiert hat) auch vernünftige Jobs. Dauert halt vielleicht und heute ist man auch nicht mehr sein Arbeitsleben lang in nur einer Firma aber das, was Du da schreibst ist schon extrem dramatisiert.
- Ein 1-Jahresvertrag bei einer Firma im Zuge eines Doktorandenprogramms (ja, NACH der Promotion sollte ich in ein Doktorandenprogramm) für ca. 60% der Bezahlung einer Doktorandenstelle nach TVÖD.
- Leiharbeit als Testingenieur oder Programmierer
- Einen Einstiegsjob bei einer Firma, wie er für Leute üblich ist, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben. Der Personaler ignorierte dabei 15 Jahre Berufserfahrung.
- Eine Doktorandenstelle über ein Drittmittelprojekt an einer Hochschule, bei der ich ca. die Hälfte des Pflichtlehrdeputats eines Professors hätte übernehmen müssen, die Auftragsarbeit im Zuge des Projekts hätte leisten müssen, Veröffentlichungen schreiben und die Gelder für die Fortsetzung des Projekts hätte einwerben müssen. Wie gesagt, Vertrag als Doktorand, nicht als Post-Doc.
- Einen Job als "IT Consulter" bei einer Privatfirma, was aber wohl reiner Vertrieb gewesen wäre. Die Bezahlung wäre vermutlich an den TVÖD angelehnt gewesen, ich habe vor dem Vorstellungsgespräch abgesagt.
- Ein Job als Vertriebsingenieur bei einer Firma, die Produkte anderer Firmen verkauft. Die Bezahlung wäre vermutlich stark erfolgsorientiert gewesen. Ich habe abgesagt, weil der Ansprechpartner extrem unfreundlich war.
Nach deinem Statement bin ich wohl einfach zu schlecht. Allerdings bin ich nach meinen Abschlussnoten bei Leibe nicht so schlecht, als dass ich denken würde, so was verdient zu haben.
Mit meinem jetzigen Job bin ich noch gut bedient, denn die Auftragslage meines Arbeitsbereichs ist noch ziemlich gut. Ich habe Kollegen aus anderen Bereichen, die sind auch promiviert und rennen als Besucher auf Messen herum und verteilen ihre Visitenkarten, um Kunden zu akquirieren oder machen gar Kaltakquise am Telefon.