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Es kommt auf die Art des Kampfes an. In einem Distanzgefecht im Prochorowka-Stil sicherlich. Da kann der Tiger den vollen Vorteil aus Bewaffnung und Panzerung ziehen und wird so schnell auch nicht zerstört.
Auf eine kurze Distanz, z.B. in einem Gelände mit kurzen Sichtweiten, kommen die Sherman schon mal ins "Kleeblatt" (siehe hier: [Links nur für registrierte Nutzer] , Antigötz Sherman, dieser Sherman müsste zudem noch ein 75mm sein). Der Film-Sherman ist zudem wohl ein Sherman 76 mit der M1-Kanone, die erheblich leistungsfähiger ist. Zu viele Jäger sind des Hasen und auf kurze Entfernung auch des Tigers Tod.
So, ich hole den Thread nochmal hoch. Um die besten Szenen dieses Spitzenwerks nochmal zu präsentieren, sprich zu überprüfen ob auch wirklich alle Klischees erfüllt wurden.
- US-Soldat erschießt dt. Kriegsgefangenen als Übung
- US-Soldat erschießt SS-Offizier weil dieser an Laternen Kinder aufgehängt hat. Denn die Kids hängen in der ersten halben Stunde ständig irgendwo rum. Eine richtige Plage.
- Deutsche Zivilistin geht bereitwillig mit einem jungen GI ins Bett. Danach gibts Liebelei und beide wollen sich Adressen austauschen. Ich hatte nach der Erschießung eines Gefangenen schon das Schlimmste vermutet und gedacht das auch eine Vergewaltigung zelebriert wird.
- Eine andere Zivilistin lässt sich bereitwillig für eine Tafel Schokolade von zig GI`s durchnudeln
- Selbstverständlich prallen 7,5 / 5cm PAK-Granaten (aus max 200m Entfernung abgeschossen) von der Panzerung des Sherman ab. Klare Sache.
Ein besonderer Genuss war aber die letzte halbe Stunde als 5 GI`s gegen 300 Soldaten der Waffen-SS antreten.
- Die Landser rennen wie ein wilder Hühnerhaufen um den Panzer herum und lassen sich nur bereitwillig erschießen
- Wo beim Marsch noch Panzerfäuste in Massen zu sehen waren sind im Kampfgeschehen keine mehr vorhanden. Die prallen auch aus 10m abgeschossen sowieso ab
- Weil ein einzelner Sherman ein so wichtiges Ziel darstellt kommt der dt. Offizier nicht drumherum eine Rede vor seinen Soldaten zu halten. Nach dem Motto "Los Männer, tut es für euer Vaterland, es ist euer Land. Ich bin stolz mit euch zu dienen".
Fazit : Sofern man überzeugter amerikanischer Staatsbürger ist, einer Familie entstammt wo jeder Mann in der Army gedient hat und mit einem Hurra und wehenden Fahnen nur zu gerne in Afghanistan gerne die Sau rauslässt...oder eben ein Linker der Deutschland eh Scheiße findet...ist der Film ideal.
Für alle anderen ist der Film schrottreif und selbst für militärische/geschichtliche Laien erkennbar das da etwas gehörig schiefgelaufen ist. Ich habe schon viel Müll gesehen, aber dieser Film hätte es fast geschafft den Streifen "Catwoman" vom letzten Platz abzulösen. Weil Hollywood es geschafft hat sich einen original Tiger für eine Szene auszuleihen und die dt. Uniformen halbwegs historisch passen hatte ich Mitleid bekommen.
Soldat James Ryan ist wenn man direkt vergleicht eine Realitäts-Bombe.
Ich muss gestehen, ich habe es nicht mal bis zur Hälfte durch den Film geschafft, wobei der "Endkampf" natürlich sicher der dramaturgische Höhepunkt war. Nun bin ich kein Fan von Pitt Brett, das spielt sicher eine Rolle, wobei der z.B. in World War Z deutlich weniger nervt. Aber dieser Streifen ist schon ein besonders "übles" Machwerk, weniger im moralischen Sinn, mehr im handwerklich-historischen. Da habe ich dann lieber zu einem Klassiker gegriffen, in dem die Deutschen zwar auch nicht gut abschneiden, aber bei "The Guns of Navarone" kann ich das irgendwie leichter verzeihen...
Nein, er ist sogar NOCH schlechter. Man führe sich die US Rezensionen bei YouTube mal zu Gemüte. Soviel zum Thema, alle Amis wären dumm. 80% gingen von "ausschütten vor Lachen über diesen grenzenlos dämlichen Film" bis hin zu stummen Kopfschütteln. Zu finden unter dem Trailer.
Ich lese gerade "die Festung" von Buchheim. Etwa am Ende des ersten Drittels als er am 10.06.44 an der Invasionsfront südlich Cotentin sich vom 1a einer Infanteriedivision in seinem Gefechtsstand haarklein die Lage seit dem 6. erklären ließ, gehen einem die Augen auf, wie 4 lächerliche Heeresdivisionen völlig ohne Panzer- und Luftwaffenunterstützung die Brückenköpfe zwar nicht an ihrer Vereinigung hindern konnten aber immerhin über mehrere Wochen aufhielten und von Caen fernhalten konnten. Freilich - am Ende standen sie gegen 30 (!) alliierte Divisionen - ohne langfristigen Erfolg.
Übrigens: Dieser 1a bezeichnete die nicht gekommenen Panzerreserven als "sowieso unnötig", da das Hinterland der Invasionsküste zu kleinteilig (viele Hecken, Mauern etc.) und zu sumpfig für einen großflächigen Panzereinsatz gewesen sei. Außerdem wäre es viel dringender gewesen, die 15. Armee von der Sommemündung herbeizuholen, die am 10. Juni IMMER NOCH da stand, da man im FHQ immer noch nicht glauben wollte, daß die Alliierten NUR UND AUSSCHLIESSLICH an diesem - sehr schwierigen - Küstenstreifen landeten. Schließlich schreibt er von Dissonanzen zwischen Rommel und von Rundstedt. Rommel habe die Invasion an den Stränden aufhalten wollen. von Rundstedt wollte sie landen lassen und dann ins Meer zurückwerfen. Interessante Theorien, die in diesem Buch aufgestellt werden.
Dieses Buch würde ich gerne verfilmt sehen. Rückkehr mit U96 im Sommer 44, Reise nach Berlin, um Goebbels zu malen (gescheitert, da Goebbels keine Zeit), Aufenthalt in "Koralle" (OKM in Bernau bei Berlin), Zusammentreffen mit Dönitz dort, Befehl, sich zur 9. U-Boot Flottille unter seinem Freund KK Heinrich Lehmann-Willenbrock (im Film "der Alte") zurück zu begeben, Ausweis der Einzeloperation durch Keitel höchstselbst, Rückkehr über Paris, der Invasionsfront (Einsatz auf S-Booten gegen die Invasionsflotte), Brest, Ausbruch aus Brest mit dem völlig überladenen U 309 unter abenteuerlichsten Bedingungen nach La Pallice, von dort mit einem alten Bootsmann und einem Fahrer aus dem Bayerischen Wald in einem Holzvergaser Chrysler durch die in Panik zurückweichende Front bis nach Lothringen.
Ausgezeichnetes Werk.
Die Amerikaner hatten mal eine sehr kurze Phase, in denen sie verhältnismäßig gute (Anti-)Kriegsfilme machten. Mein Favorit aus dieser Zeit ist "Tora Tora Tora". Weitestgehend frei von widerlichem Hurrapatriotismus, die Gegner werden weder als blutrünstige Irre noch als militärische Vollpfosten dargestellt. Stattdessen wurden sogar die Beweggründe der Japaner wertungsarm mit beleuchtet. Nun vergleiche man diesen Film mit dem Machwerk "Pearl Harbor". Daran zeigt sich die Entwicklung dieses Genres überdeutlich.
Demnächst werde ich wohl den Ausruf "Das gibt's in keinem Russenfilm" durch einen anderen ersetzen müssen. Russische Kriegsfilme waren zwar auch nicht der Gipfel der Wahrheit, aber wenigstens verzichteten die Russen drauf, ihren Sieg durch Reduzierung des Gegners auf das Niveau von Vollidioten zu schmälern.
Gerade Pearl Harbor ist ein gutes Beispiel. 2001 erschienen, dann passierte etwas das oft als neues "Pearl Harbor" bezeichnet wurde: 911.
Auf welche Scheiße wird die US-Bevölkerung den nun schon wieder vorbereitet mit diesen ganzen Hurrapatriotismus und Durchhaltefilmen die gerade
auf den Markt kamen?
Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
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