Angst vor tödlichem AntisemitismusAuszug der Juden aus Frankreich
Von Samira Lazarovic
"Wir haben keinen Platz mehr in Frankreich." Das ist nach den jüngsten Attentaten in Paris das bittere Fazit vieler jüdischer Franzosen. War die Zahl der Auswanderungswilligen ohnehin hoch, werden die Koffer nun noch schneller gepackt.
"Das ist die schlimmste Zeit, an die ich mich erinnern kann", sagt Maurice. "Wir fühlen uns wie im Krieg, alle haben große Angst. Wir stellen uns auf eine ganze Serie von Anschlägen auch auf jüdische Einrichtungen ein", so der 54-Jährige gegenüber der Presseagentur dpa. Seinen Familiennamen will er aus Sicherheitsgründen nicht verraten.
Die Geiselnahme in einem koscheren Lebensmittelgeschäft in Paris hat die Ängste der jüdischen Gemeinde erheblich verstärkt. "Das jüdische Leben in Frankreich wird keine Zukunft haben, wenn diese lebensbedrohende Gefahr, die von islamistischen Terroristen ausgeht, nicht effektiv und schnell angegangen wird", sagte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, in New York. "Europa muss begreifen, dass es im Krieg steht, mit einer Ideologie, die Blutvergießen und Mord anstrebt, die den Tod plant für jeden, den sie zum Feind erklärt. Journalisten und Juden eingeschlossen", erklärte der Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, Moshe Kantor
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