Auch in der heutigen Ausgabe zieht Charlie Hebdo zwar ordentlich vom Leder, zeigt aber eine vergleichsweise milde Mohammed-Karikatur. Aber in Kairo beklagt man die "neuerliche Provokation", und in der Türkei wurde der Titel verboten, alle Internetseiten gesperrt, die das Motiv zeigen.
Und ausgerechnet der Türken-Ministerpräsident hatte erst dieser Tage die Frechheit, den Europäern vorzuwerfen, sie wären am stockenden Fortschritt der EU-Beitrittsverhandlungen schuld.
Türkei: Internet-Sperre für "Charlie Hebdo"-Titel
Polizisten und Sicherheitsbeamte vor dem Redaktionsgebäude: Unruhe nach Nachdruck von "Charlie Hebdo"
Die Mohammed-Karikatur auf dem "Charlie Hebdo"-Titel provoziert türkische Institutionen: Ein Gericht ordnete die Sperrung von Internetseiten an, die die Karikatur veröffentlichen. Zuvor hatte die Polizei eine Zeitung kontrolliert.
Die Veröffentlichung der Mohammed-Karikatur, die auf der neuen Ausgabe von "Charlie Hebdo" abgebildet ist, sorgt in der Türkei für Unruhe: Ein Gericht in der Türkei hat die Sperrung von Internetseiten angeordnet, die das Titelbild der neuen Ausgabe der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo" zeigen. Dies berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die Karikatur zeigt den weinenden Propheten Mohammed, der ein Schild mit der Aufschrift "Je suis Charlie" hält
Zuvor hatte die Polizei bereits die türkische Zeitung "Cumhuriyet"kontrolliert, nachdem diese vier Seiten der neuen Ausgabe von "Charlie Hebdo" nachgedruckt hatte: Die Lastwagen mit den frisch gedruckten Exemplaren in Istanbul in der Nacht zu Mittwoch gestoppt - das berichtet das regierungskritische, linksnationalistische Blatt online. Die Polizei habe dann schließlich doch die Weiterfahrt erlaubt - obwohl an zwei Stellen in der Zeitung die Karikatur des Propheten Mohammed von der neuen "Charlie Hebdo"-Titelseite zu sehen ist. Offenbar handelte es sich bei der Polizeiaktion, die rund 40 Minuten dauerte, um eine Einschüchterungsmaßnahme, vermuten Beobachter. (...)
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